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Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

Titel: Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Chance zu geben, ihr Geld zurückzugewinnen.«
    »Das ist großzügig«, sagte Charlie.
    »Nicht wirklich. Es wäre wirklich nicht fair gewesen aufzuhören und das Geld zu behalten. Außerdem — was auch wichtiger ist — möchte ich mit den Jungs befreundet bleiben. Ich mag sie wirklich. Ihre Spielerei stört mich nicht und sie stört es scheinbar nicht, dass ich kein Teil davon sein möchte.«
    »Ich habe noch nie beim Kreiswichsen mitgemacht«, warf ich ein.
    »Du hast nicht viel verpasst«, sagte Charlie.
    »Sprichst du aus Erfahrung?«, fragte ich ihn neugierig.
    »Wir haben das zu dritt ein bisschen gemacht. Aber wir hatten andere Regeln. Jeder von uns musste 5 Dollar geben. Dann begannen wir zu onanieren. Sobald man gekommen war, oder sich sicher war, das man kommen würde, musste man über dem Kopf in die Hände klatschen und die Hände dort behalten. Die anderen mussten auch aufhören. Wenn derjenige, der geklatscht hat, gekommen war, aber sonst keiner, wechselte kein Geld den Besitzer. Wenn der, der geklatscht hat, geblufft hatte, verlor er seine 5 Dollar. Wenn jeder gekommen war außer der, der geklatscht hatte, verloren sie ihr Geld an den, der geklatscht hat. Dann zogen wir uns an und machten etwas anderes. Manchmal änderten wir die Regeln und die beiden, die verloren hatte, mussten 69 machen. Aber das hielt nicht lange an. Ich glaube nicht, dass die anderen beiden schwul waren, also hörten wir irgendwann einfach auf.«
    Billy saß mit offenen Augen und Ohren da und lauschte.
    »Billy, wir waren gerade ziemlich offen«, sagte ich. »Vielleicht sind wir zu weit gegangen.«
    »Nein, nein«, versicherte Billy uns. »Fast jeder, den ich kenne, hat Angst, über Sex zu reden. Ausgenommen die Angeberei über Heldentaten mit Mädchen, bei denen jeder weiß, dass die nur in ihrer Vorstellung passiert sind. Niemals eine ehrliche Unterhaltung. Ich finde es ist großartig.«
    »Kannst du mit deinen Eltern über Sex reden?«
    »Nicht wirklich. Wir haben es versucht, aber es war uns allen irgendwie zu peinlich.«
     
    Wir hatten ein wundervolles Abendessen mit Billy und seinen Eltern, Bill und Martha. Sie stellten uns viele Fragen und wollten alles über mich, Charlie und die Gang erfahren. Außerdem sprachen wir über Billy‘s Turmspringen.
    Schließlich kamen sie auf das Thema zu sprechen, das für sie ein großes Mysterium zu sein schien: warum ist Tim so daran interessiert, Zeit mit einem High-School -Schüler in Fargo zu verbringen?
    Ich muss zugeben, da war ich überfragt.
    »Ich bin mir nicht sicher«, gab ich zu. »Ich mag Billy. Ich fand ihn sofort an dem Abend sympathisch, als wir uns kennengelernt hatten. Außerdem hatte ich Mitleid, weil er so lange in der Schlange warten musste.«
    »Okay, Billy. Zeit für das Geständnis«, sagte Bill.
    Wir schauten alle Billy an.
    Ich glaubte zu wissen, was als nächstes kommen würde.
    »Es war kein Zufall«, gestand Billy und seine Ohren wurden rot. »Wir haben ziemlich lange gewartet, bevor wir uns in der Schlange angestellt hatten. Und dann ließen wir jeden vor, der sich nach uns angestellt hatte. Ich dachte, dass ich am Ende der Schlange sein musste, um ein bisschen mit dir reden zu können. Denn dann musstest du nicht schnell zum Nächsten, der deine Hand schütteln wollte.«
    Charlie und ich schauten uns kurz an, dann fingen wir beide an, laut zu lachen.
    »Ich habe es gewusst«, kicherte ich.
    »Das klingt nach etwas, das Tim oder ich arrangieren würden«, sagte Charlie. »Vieles von dem, was um Tim herum passiert, wurde im Vorfeld durchdacht und gründlich überlegt. Aber glaube mir, Billy, an dich hat im Vorfeld niemand gedacht.«
    »Jedenfalls war mir an diesem Abend nach Turmspringen. Und da war Billy, der perfekte Vorwand, um noch ein bisschen Springen zu können. Außerdem war er ein netter Junge, höflich und offensichtlich bewunderte er mich. Einfach ein Junge, für den ich gern etwas mache. Und ich konnte für ihn etwas wirklich nettes tun, das mich nicht einmal etwas gekostet hat. Ich habe es genauso genossen wie du.«
    Ich machte eine kurze Pause und lachte.
    »Also sind wir Springen gegangen. Er ist wirklich gut. Und im Gegensatz zu anderen Springern mit seinem Talent hat er die Konzentration, um richtig gut zu werden. Das wusste ich bereits, als wir in dieser Nacht oben auf dem Turm standen und uns unterhielten. Er hat kaum wahrgenommen, was um uns herum passiert ist. Und sein Unglaube darüber, dass ich ihn zum Springen eingeladen hatte,

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