Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)

rechte Pobacke.
     
    Die Vorausscheidungen vom Turm waren weder für Tim, noch für Billy oder Stan eine wirkliche Herausforderung. James schien ein paar Probleme zu haben, schaffte es aber ins Halbfinale.
    Die erste Runde des Halbfinales schockte uns alle.
    Billy bekam eine 9.7, nachdem keiner seiner Sprünge zuvor schlechter als 9.8 gewertet wurden. Da die Sprünge vom Halbfinale im Finale angerechnet wurden, hatte Billy sich damit wirklich geschadet.
    Tim bekam eine 10, Stan eine 9.8.
    Die zweite Runde war fast das gleiche Bild — 9.7 für Billy, 9.9 für Tim, 9.9 für Stan. Für Stan sollte es aber auch gleichzeitig sein bester Sprung im gesamten Wettbewerb bleiben.
    Tim machte sich Sorgen um Billy. Die Trainer ebenso, allen voran Ralph Billings.
    Larry hatte ein langes, ruhiges Gespräch mit ihm und versicherte uns, dass es Billy gut ginge. Er wirkte nicht beunruhigt.
    In der dritten Runde sprang Billy eine 10, genauso wie Tim.
    Keiner von beiden bekam eine schlechtere Punktzahl als 9.9 für den Rest des Halbfinales. Sie waren auf Platz 1 und 2 vor dem Finale, Stan lag auf Platz 3, punktgleich mit einem mexikanischen Springer.
    Beim Essen an diesem Abend sprach niemand über Billy‘s zwei Ausrutscher — zumindest nicht in seiner Gegenwart. Aber es gab eine Menge leiser Spekulationen darüber, warum es passiert war.
    Solange Tim sich keinen Ausrutscher leistete, würde er das Finale gewinnen und Billy würde auf Platz 2 landen. Vorausgesetzt, dass er nicht noch einen Fehler machte.
    Wir hofften, dass Stan sich auf Platz 3 halten könnte.
     
    Es ist schwer, das Finale zu beschreiben. Tim und Billy sprangen gleichermaßen gut. Sprung für Sprung.
    Die meisten ihrer Sprünge bekamen eine 10, jedoch nie weniger als 9.9.
    Ich saß in der ersten Reihe des Publikums und konnte einfach nicht begreifen, wie sich ein so perfektes menschliches Lebewesen ausgerechnet in mich verlieben konnte.
    Ich schaute nach den kleinsten Fehlern, fand sie aber nicht, obwohl die 9.9 offenbarte, dass die Punktrichter etwas sahen, das ich nicht sehen konnte.
    Bei Billy war es genau das gleiche.
    Susan kam zu mir und setzte sich neben mich.
    »Es ist wie ein Wunder, oder?«, fragte sie mich.
    »Oh, ja.«, antwortete ich. »Wie macht er das nur? Und wie macht Billy das?«
    »Ich weiß es nicht. Aber es ist wie Rembrandt beim Malen zuzusehen oder Caruso singen zu hören. Man versteht Perfektion nicht, man bewundert sie einfach.«
    Billy wäre hauchdünn vor Tim gewesen, wenn seine beiden Sprünge im Halbfinale nicht gewesen wären.
    Tim bekam für einen Sprung eine leicht schlechtere Punktzahl mit 9.9, während Billy eine 10 bekam.
    Billy‘s unglaublicher Auftritt nach den beiden Patzern brachte ihm locker Silber ein.
    Stan und der Mexikaner kämpfen bis zum letzten Sprung um Platz 3. Stan zeigte einen atemberaubenden Sprung, für die er 9.8 bekam. Das reichte, um sich Bronze zu sichern.
    Sobald die Medaillenübergabe vorbei war, rannte Tim zu James, um ihn zu sich zu holen. Alle 4 Medaillengewinner standen zusammen, ließen sich fotografieren und sprachen mit den Reportern.
    Ich für meinen Teil war sprachlos.
    Sprachlos und unglaublich stolz.

Kapitel 30: Tim
    Hal war ausgeruht und beschränkte das Laufen nach der Eröffnungsfeier auf 10 Meilen pro Tag. Am Samstag würde er noch einmal eine Meile laufen, bevor am Sonntag der Marathon seines Lebens auf dem Programm stand.
    Die ganze Gang, genauer genommen unsere komplette Gruppe, die Eltern, Trainer, Fred, andere Turner und Schwimmer mit einschloss, würde auf der ganzen Strecke verteilt auf ihn warten, um ihn anzufeuern.
    ›Los, Hal‹, würde es ihm auf der ganzen Strecke entgegen schallen. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass irgendein anderer Läufer eine so große Unterstützergruppe dabei hatte. Es war fast schon unfair. Hal bestand aber nicht darauf, dass ein paar von uns zuhause bleiben sollten.
    Hal lief sein eigenes Rennen, wie üblich. Er zog davon, verringerte dann aber sein Tempo, um bei Meile 17 wieder anzuziehen. Bei Meile 21 hatte er einen beachtlichen Vorsprung, den bis ins Ziel auf 4 Minuten vergrößerte.
    Hal lief wie immer noch eine viertel Meile weiter, bevor er in aller Ruhe zu Mick ging, um mit ihm zu reden und darauf zu warten, dass die Läufer auf Platz 2 und 3 über die Ziellinie stolperten.
    »Ich würde dich ja fragen, wie du es machst, aber ich glaube nicht, dass ich eine bessere Antwort bekomme als bei früheren Versuchen, dich das zu fragen, oder? Du