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in den eigenen Webauftritt. Die sogenannten Social Plugins verhelfen Facebook zu zusätzlichen Informationen, die sich wiederum im Newsfeed abbilden lassen. Wer auf anderen Internetseiten surft, gleichzeitig aber das Facebook-Fenster geöffnet hat, wird nicht selten überrascht sein, plötzlich sein Profilbild und darunter den Like-Button und die Kommentarleiste zu finden. Beliebt und praktisch für den User ist überdies die Möglichkeit, sich auf zahlreichen anderen Websites mit den Zugangsdaten seines Facebook-Accounts anzumelden.
Ortsketten
Berlin – Göttingen – Barcelona – Madrid – Berlin – Paris: Knackiger lässt sich Mobilität, Geschäftigkeit und Weltgewandtheit wohl kaum in eine Zeile bringen. Die gerade in Status Updates beliebten Ortsketten mögen auf manchen abgegriffen wirken, ein paar Likes und Bekundungen à la »Neid ...« und »Wow! Viel Spaß!« können erfahrungsgemäß aber immer noch eingefahren werden.
Osama Bin Laden
hat im wahren Leben für großes Leid gesorgt, auf Facebook zumindest für einige Peinlichkeiten. Laut dem Online-Portal isnichwahr.de gehören hierzu die abertausendfache Namensverwechslung in Status Updates nach der Tötung des Al-Qaida-Führers (»Yeah, Obama’s dead! Cool Story!!«), krude Theorien (»Obama’s ratings are going down and all of the sudden his cousin … er I mean enemy … Osama is killed) und Wissenslücken (»… am I the only person who doesn’t have a clue in the world who Osama bin Laden is?«).
P
Palo Alto
Städtchen mit etwas mehr als 60.000 Einwohnern und bis 2011 Firmensitz von Facebook Inc. Den Umzug der Facebook-Zentrale nach Menlo Park dürfte die Stadt dennoch gut verkraftet haben. So blieb die dortige Dependance im Zuge der allgemeinen Expansion des Netzwerks erhalten. Zahlreiche Technologiefirmen, darunter Hewlett-Packard sowie der »rising star« am Social-Media-Himmel Pinterest, haben weiterhin ihr Hauptquartier in der Stadt.
Pärchenfotos
Finden sie als Profilfoto Verwendung, kann der jeweilige Partner beruhigt sein. Ein stärkeres Signal, Facebook nicht als Plattform für Flirtaktivitäten nutzen zu wollen, ist kaum denkbar. Eine Steigerung kann allenfalls noch durch gemeinsame Verwendung des gleichen Pärchenfotos auf den Profilseiten beider Partner erzielt werden. Sonderlich verbreitet sind derlei liebesbedingte Verschmelzungen von Facebook-Identitäten allerdings nicht. In dem Netzwerk steht der individuelle Selbstausdruck nach wie vor im Vordergrund. Zudem stellt sich die Frage: Wer möchte schon mit einem Pärchen »befreundet« sein?
Pärchenprofil
Steigerung des → Pärchenfotos . Beliebt vor allem unter Anhängern von Partnerlooks (vorzugsweise Blue Jeans und rote North-Face-Jacke), aber zudem auch eine allgemeine Facebook-Lösung für alle mit dem Beziehungsmotto »Uns gibt’s nur im Doppelpack!«
Partyabsagen
finden vorzugsweise öffentlich statt sowie unter Angabe des gegenwärtigen Aufenthaltsortes. Großer Popularität erfreuen sich hier vor allem beliebte Orte (New York, Bahamas) oder aber solche, die keiner kennt, die weit entfernt liegen und damit die eigene Weltgewandtheit zur Schau tragen lassen (»Sorry, steck noch in Nacala fest«; auf interessierte Nachfrage: »Na ja, Maputo ist doch nicht das wahre Mozambique.«).
So wird entweder Neid geweckt oder – nicht selten ausdrücklich kundgetaner – Respekt für das vermeintliche Abenteurertum erworben. Beide Effekte können durch geheucheltes Bedauern (»Mist! Wäre super gern bei euch, aber die New York Fashion Week verpflichtet …«) bzw. gespielte Beiläufigkeit (»Hab leider mein Tennisturnier in Ulan Bator …«) noch wesentlich verstärkt werden.
Partyfotos
Eine Folgeerscheinung der Digitalfotografie. So austauschbar sie in der Regel auch sind (volle WG-Küchen, sich umarmende Mädchen, Männer in ironischer Gangsterpose), erfreuen sie sich auf Facebook dennoch großer Beliebtheit. Was für viele Mitglieder unentbehrliches Zeugnis ihrer Lebensfreude ist, ist für andere ein bitteres, kaum zu besiegendes Übel, und zwar in zweierlei Hinsicht:
Punkt 1, Faszination Nachtleben: Das Gefühl von Freiheit, der Ausbruch aus dem Alltag, Ekstase, Leidenschaft – Facebook-Fotos machen all das schnell zunichte. Der allgemeine Dokumentierungswahn macht auch und gerade vor der Gemeinde der Feiernden keinen Halt. Der Blitz zerstört die sorgsam durch Kerzenlicht oder Clubbeleuchtung geschaffene Atmosphäre; anstatt auszuschwärmen, reihen sich
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