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Titel: Sie sehen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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war, als die E-Mail ankam. Aber wir wissen, dass die E-Mail an diesem Computer gelesen wurde, richtig?«
    »Richtig.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, wer das gewesen sein könnte?«
    »Eigentlich nicht. Von uns war keiner zu Haus.«
    »Jetzt wird’s nämlich wirklich interessant. Die E-Mail wurde nicht nur an Adams Computer gelesen, sie wurde auch von hier abgeschickt.«
    Tia verzog das Gesicht. »Also ist jemand hier eingebrochen, hat Adams Computer angestellt, ihm eine E-Mail geschickt, in der steht, dass bei den Huffs eine Party stattfindet, dann hat er diese E-Mail geöffnet, gelesen und wieder gelöscht.«
    »So sieht es aus.«
    »Und was soll das?«
    Brett zuckte die Achseln. »Mir fällt da nur eins ein. Da wollte Sie jemand verarschen  – um Sie zu verwirren.«
    »Aber es wusste doch niemand etwas über das E-SpyRight. Außer Mike, mir, Mo und …«, Tia versuchte Brett in die Augen zu sehen, der senkte aber sofort den Blick, »… Ihnen.«

    »Hey, gucken Sie mich nicht so an.«
    »Sie haben es Hester Crimstein erzählt.«
    »Das tut mir leid. Aber sie war die Einzige, die das von mir erfahren hat.«
    Tia überlegte. Und dann sah sie sich Brett mit seinen schmutzigen Fingernägeln, dem Dreitagebart und dem coolen, wenn auch abgewetzten T-Shirt an und überlegte, wie sie diesem Mann, den sie eigentlich gar nicht besonders gut kannte, so eine Aufgabe hatte anvertrauen können  – und wie dumm das von ihr gewesen war.
    Woher wollte sie wissen, dass das, was er erzählte, überhaupt stimmte?
    Er hatte ihr gezeigt, dass sie sich an so weit entfernten Orten wie Boston einloggen und die Berichte lesen konnte. War der Gedanke, dass er sich auch ein Passwort eingerichtet hatte, mit dem er das Programm steuern und die Berichte lesen konnte, wirklich sehr weit hergeholt? Wie sollte sie das feststellen? Wer wusste überhaupt, was für Programme da auf dem Computer waren? Manche Firmen spielten Spyware auf, wenn man auf ihre Internetseite ging, weil sie wissen wollten, wo man sonst noch surfte. Beim Einkaufen bekam man diese Rabattkarten, damit die Konzerne erfuhren, was man sonst noch kaufte. Wer konnte da schon sagen, was diese Computerhersteller schon vor dem Verkauf alles auf der Festplatte installiert hatten? Suchmaschinen speicherten, nach welchen Begriffen man suchte, und weil der Speicherplatz inzwischen so billig war, brauchten sie diese Daten nie wieder zu löschen.
    War da der Gedanke wirklich so absurd, dass Brett mehr wusste, als er zugab?

    »Hallo?«
    Ilene Goldfarb sagte: »Mike?«
    Mike sah Tia und Brett ins Haus gehen. Er hielt das Handy ans Ohr. »Was gibt’s?«, fragte er.

    »Ich habe mich mit Susan Loriman über Lucas’ leiblichen Vater unterhalten.«
    Das überraschte Mike. »Wann?«
    »Heute. Sie hatte mich angerufen. Wir haben uns im Diner getroffen.«
    »Und?«
    »Das ist eine Sackgasse.«
    »Der echte Vater?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Sie will, dass ich das vertraulich behandle.«
    »Den Namen des Vaters? Schade.«
    »Nicht den Namen des Vaters.«
    »Was dann?«
    »Sie hat mir den Grund dafür genannt, warum dieser Weg uns nicht weiterbringt.«
    Mike sagte: »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Vertrau mir einfach. Sie hat mir die Situation erklärt. Es ist wirklich eine Sackgasse.«
    »Ich versteh nicht, wieso?«
    »Das ging mir genauso, bis Susan es mir erklärt hat.«
    »Und sie will, dass der Grund vertraulich behandelt wird.«
    »Richtig.«
    »Dann nehme ich an, dass es irgendeine Peinlichkeit ist. Deshalb wollte sie auch mit dir sprechen und nicht mit mir.«
    »Ich würde es nicht peinlich nennen.«
    »Wie würdest du es dann nennen?«
    »Das klingt ja fast so, als ob du meiner Einschätzung nicht trautest?«
    Mike führte das Telefon ans andere Ohr. »Ilene, normalerweise würde ich dir mein Leben anvertrauen.«
    »Aber?«
    »Aber ich bin gerade von einer Spezialeinheit der Drogenfahndung
und der Bundesstaatsanwaltschaft in die Mangel genommen worden.«
    Schweigen.
    »Mit dir haben sie auch gesprochen, stimmt’s?«, fragte Mike.
    »Das haben sie.«
    »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Sie haben gesagt, wenn ich dir etwas davon sage, wäre das eine Behinderung der Justiz. Sie haben gedroht, dass sie Anklage wegen Billigung von Straftaten erheben würden, was dazu führen könnte, dass ich die Praxis verliere.«
    Mike sagte nichts.
    »Vergiss nicht«, fuhr sie fort, »dass auch mein Name auf den Rezeptblöcken steht.« Ihre Stimme klang jetzt scharf.
    »Ich weiß.«
    »Was

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