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Titel: Sie sehen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Freisprechanlage. Du kennst das. Damit man die Hände am Lenkrad haben kann. Ist schließlich Vorschrift, stimmt’s?«
    »Nicht wenn man parkt. Beim Parken darf man einfach das Handy ans Ohr halten.«
    Mike hatte keine Lust mehr auf diesen Tanz. »Ist Adam bei DJ?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    Huff runzelte die Stirn. Mike schwieg.
    »Ich dachte, die Jungs wollten sich hier heut Abend treffen«, sagte Mike.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich hatte da so was gehört. Dass du mit Marge wegfährst und sie sich dann hier treffen wollten.«
    Wieder runzelte Huff die Stirn. »Du hast gehört, dass wir wegfahren?«
    »Übers Wochenende. So was in der Art.«
    »Und du dachtest, ich erlaube Teenagern die Nacht ohne Aufpasser in meinem Haus zu verbringen?«
    Das lief ja prima.
    »Warum rufst du Adam nicht einfach an?«
    »Hab ich schon. Sein Handy scheint nicht zu funktionieren. Er vergisst oft, es aufzuladen.«
    »Also bist du eben vorbeigekommen?«
    »Ja.«
    »Und dann bist du im Wagen sitzen geblieben und hast nicht an die Tür geklopft?«

    »Hey, Dan, ich weiß, dass du ein Cop bist, ja, aber jetzt mach mal halblang. Ich such nur meinen Sohn.«
    »Er ist nicht hier.«
    »Was ist mit DJ? Vielleicht weiß er, wo Adam ist?«
    »DJ ist auch nicht da.«
    Er wartete, dass Huff anbieten würde, seinen Sohn anzurufen. Das tat er aber nicht. Mike wollte ihn nicht drängen. Er war schon weit genug gegangen. Falls wirklich eine Alkohol- und Drogenparty bei den Huffs geplant gewesen war, musste sie abgeblasen worden sein. Und solange er nicht mehr wusste, wollte er diesen Mann nicht in die Sache hineinziehen. Huff hatte nie zu seinen besten Freunden in der Nachbarschaft gehört, und daran hatte diese Begegnung gewiss nichts geändert.
    Andererseits  – wie erklärte man das Ergebnis des GPS-Locators?
    »War nett, mit dir zu reden, Dan.«
    »Mit dir auch, Mike.«
    »Wenn du was von Adam hörst …«
    »Dann mach ich ihm klar, dass er dich anrufen soll. Gute Nacht noch. Und fahr vorsichtig.«

    »Whiskers on kittens«, sagte Nash.
    Pietra saß wieder auf dem Fahrersitz. Nash war ungefähr eine halbe Stunde vor ihr hergefahren. Dann hatten sie Reba Cordovas Kombi auf einem Parkplatz eines Ramada-Hotels in East Hanover abgestellt. Wenn die Polizei ihn fand, würde sie davon ausgehen, dass Reba hier verschwunden war. Man würde sich fragen, warum eine verheiratete Frau so nah an ihrem Wohnort in ein Hotel ging. Man würde denken, dass sie sich wahrscheinlich mit einem Liebhaber getroffen hatte. Ihr Mann würde behaupten, dass das unmöglich wäre. Irgendwann würde sich dann alles klären. Aber das konnte dauern.

    Sie sahen sich Rebas Einkäufe von Target an. Womöglich konnte die Polizei Rückschlüsse daraus ziehen, wenn man die im Wagen ließ. Nash sah die Tüte durch. Sie hatte Unterwäsche, ein paar Bücher und ein paar DVDs mit alten Filmen für die ganze Familie gekauft.
    »Haben Sie gehört, Reba?« Er hielt eine DVD-Schachtel hoch. »Whiskers on kittens.«
    Er hatte Rebas Hand- und Fußgelenke zusammengebunden. Ihre niedlichen, puppenhaften Züge sahen immer noch aus, als wären sie aus Porzellan. Nash hatte ihr den Knebel aus dem Mund genommen. Sie sah ihn an und stöhnte.
    »Kämpfen Sie nicht dagegen an«, sagte er. »Das tut nur noch mehr weh. Und Sie werden nachher noch genug leiden müssen.«
    Reba schluckte. »Was … was wollen Sie?«
    »Ich habe eine Frage zu diesem Film, den Sie gekauft haben.« Nash hielt die DVD-Schachtel hoch. »The Sound of music  – meine Lieder, meine Träume. Das ist ein Klassiker.«
    »Wer sind Sie?«
    »Wenn Sie noch eine Frage stellen, fang ich sofort an, Ihnen weh zu tun. Das heißt Sie werden mehr leiden und früher sterben. Und wenn Sie mich sehr ärgern, schnapp ich mir Jamie und mach mit ihr dasselbe. Verstanden?«
    Ihre Augen blinzelten, als ob er ihr eine Ohrfeige verpasst hätte. Tränen schossen hinein. »Bitte …«
    »Erinnern Sie sich noch an den Film? Ja oder nein.«
    Sie hörte auf zu weinen und versuchte, die Tränen zu unterdrücken.
    »Reba?«
    »Ja.«
    »Ja, was?«
    »Ja«, stieß sie hervor. »Ich erinnere mich.«
    »Und die Zeile ›Whiskers on kittens‹, erinnern Sie sich daran auch noch?«

    »Ja.«
    »Aus welchem Lied ist die?«
    »Was?«
    »Das Lied. Wissen Sie noch, wie das Lied heißt?«
    »Nein.«
    »Aber natürlich wissen Sie das, Reba. Konzentrieren Sie sich.«
    Sie bemühte sich, aber er wusste, dass Angst lähmend sein konnte.
    »Sie sind

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