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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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ihrem Gesicht war die Farbe gewichen, sie sah ihn mit großen fragenden Augen an. “Lassen Sie uns etwas trinken, Mrs Georgie, und Frieden schließen. Wir hatten beide unrecht.”
    Sofort kam ihr unbändiges Temperament wieder zum Vorschein. “Was kostet Sie diese Lüge, Fitz?” wollte sie wissen und ließ ihn weiter ihre Hand halten. “Wie kommen Sie darauf, dass Sie unrecht hatten.”
    “Ich hätte mich nicht wie ein ärgerlicher Papa verhalten sollen”, entschuldigte er sich, während sie zusammen zum Büfett gingen. “Darf ich Ihnen einen Madeira anbieten?”
    Georgie nickte. Ihre Gefühle verwirrten sie, verschlugen ihr die Sprache. Nie hatte ihr verstorbener Mann so überwältigende Empfindungen bei ihr entfacht. Sie schaute Jesmond an. Sein Gesicht war ernst, leidenschaftslos.
    Von der anderen Seite des Saals beobachtete Sir Garth das Paar. “Habe ich dir nicht geraten, nicht ständig auf dieser Chaiselongue zu liegen”, herrschte er seine Schwester an. “So angelst du dir keinen Mann. Auch wenn du diesen Fitzroy willst, dann …”
    “Was dann?”
    “… wirst du ihn verlieren.”
    “An wen denn?”, fragte sie lachend.
    “An Georgie. Die ist hinter ihm her.”
    “Ach, das ist doch ein Witz, Garth.”
    “Und wenn ich sage, er hat ein Auge auf sie geworfen?”
    Caro setzte sich auf. “Hat er nicht. Hast du nicht gesehen, wie wütend er sie hinter sich her gezerrt hat?”
    “Ja, aber ich habe auch einen gewissen Blick gesehen, als er mit ihr zum Büfett gegangen ist. Er zeigt sehr selten seine Gefühle, hast du das noch nicht bemerkt? Mach keinen Fehler, Caro. Georgie ist nicht mehr das schüchterne junge Ding wie früher. Die Männer mögen temperamentvolle Füllen. Ich mag sie auch. Macht Spaß, sie zu zähmen.”
    Caro schüttelte unwillig den Kopf. “Ach, das ist ja Unsinn. Die beiden konnten sich vom ersten Moment an nicht ausstehen.”
    “Kann man so blind sein?”, fragte Sir Garth ärgerlich. “Denk darüber nach, was ich dir gesagt habe. Nicht, dass er dir von der Angel geht.”
    “Musst du so brutal sein?”
    “Die Wahrheit ist oftmals brutal, Caro. Georgie weiß das. Du übertreibst es mit der Chaiselongue. Ungewollt hat Georgie dir sogar einen Gefallen getan, dich darauf hinzuweisen.”
    Genau das dachte auch Georgie, als Jesmond ihr ein Glas Madeira und einen Teller mit Zuckerkringeln reichte. “Ich werde ja fett, wenn ich das alles essen muss.”
    “Aber Sie doch nicht, dazu sind Sie viel zu viel in Bewegung.” Jesmond war erleichtert, dass sie ihm nicht mehr böse war, und nahm sich vor, in Zukunft vorsichtiger mit ihr umzugehen. Sie besaß einen herben Charme, dem er nicht widerstehen konnte.
    “Übrigens, der Mann, der Sie heute Nachmittag in Bowlbys Garten zu sprechen wünschte, war der wirklich Ihr Sekretär?” versuchte Georgie das Thema zu wechseln.
    “Natürlich! Weshalb fragen Sie?”
    “Weil …” Georgie suchte nach einer plausiblen Antwort. “Er sah so furchteinflößend aus.”
    Ihre scharfe Beobachtungsgabe verblüffte ihn immer wieder. “Vielleicht lesen Sie zu viele Abenteuerromane, Mrs Georgie. Hier in der englischen Provinz trifft man selten auf südländische Banditen. Kite sieht doch absolut harmlos aus.” Die scherzhafte Antwort verärgerte Georgie erneut. Falsche Töne hörte sie sofort heraus – im Leben wie in der Musik. “Genau … denen, die so aussehen, als könnten sie kein Wässerchen trüben, sollte man nie trauen.” Irgendwie trifft das auf Fitz zu, dachte Georgie. Seine charmante, etwas oberflächliche Art konnte durchaus gespielt sein. Vielleicht wollte er mit den feinen, zuvorkommenden Umgangsformen etwas vertuschen. Schon der Name war eigenartig. Fitzroy! Und Kite? Auch ein interessanter Name. Was konnte das nicht alles bedeuten? Raubvogel … Gauner?
    Jesmond bekam zunehmend Respekt vor ihr. Wieso war ihr die Niederträchtigkeit der Welt so bewusst? Gerne hätte er sie nach ihrem verstorbenen Mann, nach ihrer Ehe befragt, aber er schwieg, um sie nicht noch misstrauischer zu machen. Er wollte gerade das Gespräch wieder auf arglosere Bahnen lenken, um nicht zu viel von sich preiszugeben, als der Bankier und seine korpulente Frau zusammen mit Sir Garth zu ihnen an den Tisch kamen.
    “Hier verstecken Sie sich also, Fitzroy”, rief Bowlby. “Meine Frau wäre sicher entzückt, mit Ihnen zu tanzen, nicht wahr, meine Liebe?”
    Soll Fitz seine scharfe Zunge eine Weile an ihr versuchen, dachte Georgie, während sie belustigt ihr

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