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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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haben.”
    “Vielleicht finden wir in dem Berg von Unterlagen ja noch etwas, das Aufschluss geben könnte.”
    Jesmond nickte wieder. Seine königliche – wenn auch illegitime – Abstammung war weder bei den Jesmonds noch bei den Fitzroys ein Geheimnis gewesen. Als er volljährig wurde, hatte ihm sein Vater die Geschichte erzählt und ihm geraten, nie davon Gebrauch zu machen. Jesmond war der Letzte seiner Linie, er hatte seine blaublütige Abstammung nie erwähnt – nur Susanna und Ben Wolfe wussten davon. Und wenn Kite etwas ahnte, dann ließ er sich nichts anmerken.
    Jesmond übergab ihm das kleine Buch. “Schließen Sie es weg. Es ist die letzte Erinnerung an sie. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen. Nachdem ich nach Indien gegangen war, habe ich den Kontakt zu ihr verloren. Sie muss sehr einsam gewesen sein.”
    Zum ersten Mal, seit Jesmond ihn kannte, zeigte Kite etwas Gefühl. “Machen Sie sich deshalb keine Sorgen, Sir. Der Butler erzählt, dass sie bis zuletzt regen Anteil am gesellschaftlichen Leben in Netherton genommen hat. Und jeden Sommer ist sie nach Buxton gefahren und hat sich dort mit Freunden getroffen.”
    “Danke, dass Sie es erwähnen, Kite. Dennoch befreit es mich nicht von meiner Schuld”, antwortete Jesmond leise.
    Für den Sekretär schien damit das Thema beendet. “Darf ich Sie noch daran erinnern, dass heute Morgen die Handwerker kommen. Sie wollten zusammen mit den Männern und Parsons die notwendigen Arbeiten besprechen.” Danach nahm er das Buch und die Papiere, die er für London brauchte, und entfernte sich.
    Jesmond blieb nachdenklich zurück. Nach dem Jugendporträt in der Halle zu urteilen, war seine Großtante eine hübsche Frau gewesen. Weshalb hatte sie wohl nicht geheiratet? An fehlendem Geld konnte es nicht gelegen haben. Was Jesmond an den Bankier Bowlby erinnerte, der ihm für den kommenden Mittwoch eine Dinner-Einladung geschickt hatte.
    Ob die Damen von Pomfret Hall auch eingeladen sind, überlegte Jesmond. Der Bankier hatte erwähnt, dass er sich um ihre Finanzen kümmerte. Eigentlich nicht ungewöhnlich. Bowlbys Bank war das einzige Geldinstitut in Netherton. Von Parsons hatte Jesmond allerdings auch erfahren, dass zwei Bauern aus der Nachbarschaft ihr Land bei Bowlby verpfändet hatten, und dass einer, namens Unwin, kurz vor dem Offenbarungseid stand. Jesmond beschloss, am Nachmittag einen Besuch in Pomfret Hall zu machen. Vielleicht ließ sich bei scheinbar oberflächlichem Geschwätz erfahren, ob Bowlby noch irgendwo sonst in Netherton seine Finger im Spiel hatte.
    Zu Georgies Erstaunen war Caro an diesem Montagmorgen früh aufgestanden und verkündete beim Frühstück, dass sie wieder mit dem Reiten anfangen wolle.
    “Sehr klug, Caro”, bemerkte Sir Garth hinter seiner Zeitung. “In der letzten Zeit warst du ja der reinste Stubenhocker. Nimm dir ein Beispiel an Georgie.”
    “Soll das etwa heißen, dass ich Breeches tragen soll?”
    Sir Garth sah erschrocken über den Rand seiner Zeitung. “Das wäre sicher ein wenig zu exzentrisch, nicht wahr, Georgie?”
    “Aber bequemer!”, konterte Georgie. “Wenn du heute Nachmittag ausreiten willst, begleite ich dich, Caro.”
    “Nein, morgen.”
    Insgeheim wunderte sich Georgie, ob das Morgen jemals Heute würde. Sir Garth hatte wohl eine ähnliche Bemerkung auf der Zunge, als der Butler Forshaw einen Besucher meldete.
    “Der Mann sagt, dass er eine dringende Nachricht für Sie hätte, Sir. Ich habe ihn in die Bibliothek geführt.”
    “Hat er gesagt, worum es sich handelt?”
    “Nein, Sir. Er meinte, es sei nur für Ihre Ohren bestimmt.”
    Sir Garth schleuderte seine Serviette auf den Tisch. “Na, wenn der Kerl nichts Dringendes vorzutragen hat, kann sich er auf was gefasst machen.” Er folgte dem Butler in die Bibliothek und wartete, bis Forshaw die Tür hinter ihm geschlossen hatte, dann erst fuhr er den Mann an: “Mussten Sie unbedingt hierherkommen?”
    Der Mann grinste frech. “Hier, eine Nachricht.” Er händigte Sir Garth einen Brief aus, den dieser sofort in der Tasche verschwinden ließ.
    “Sie können gehen.”
    “Noch nicht.” Der Mann grinste noch unverschämter. “Lesen Sie. Dann wissen Sie, dass Sie mit nach London kommen müssen. Die Kutsche wartet draußen.”
    Es war nutzlos, mit dem Mann zu streiten. Aus ihm sprach die Stimme seines Herrn. Garth Manning überflog den Inhalt des Briefes und zerknüllte ihn. Am liebsten hätte er ihn dem frechen Kerl ins Gesicht geworfen,

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