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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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mit seiner Feder übers Papier. Auf dem Schreibtisch lag ein Stapel Dokumente. Smythe verbeugte sich unterwürfig. “Sir, der Ruf eines ehrenhaften Geschäftsmannes eilt Ihnen voraus. Bitte, nehmen Sie Platz. Benson, ein Glas Portwein für Mr Fitzroy.”
    Im Stillen amüsierte sich Jesmond über diesen Kriecher, der seine Freude kaum verhehlen konnte, dass er Bowlbys wertlose Papiere loswurde. Der Portwein wurde eingeschenkt, und man plauderte zunächst ein wenig über dies und das, bis Smythe schließlich Jesmond die Papiere zur Unterschrift vorlegte und Jesmond ihm eine Zahlungsanweisung des Bankhauses Coutts überreichte.
    Verblüfft sah Smythe Jesmond nach, als dieser das Büro verließ. Es wunderte den Geldverleiher, weshalb dieser vornehme Gentleman so viel Geld für nichts ausgab. Doch dann verstand er: Wenn jemand wie Jesmond Fitzroy Bowlbys Bank kaufte, tat er das nicht ohne einen Vorteil für sich selbst.
    Georgie hatte es vorgezogen, den Nachmittag allein zu Hause zu verbringen, während Caro, Garth und die Zwillinge eine entfernte Verwandte besuchten. Es war ein herrlicher Sommertag, und Georgie genoss die Sonne mit einem Buch und ihrer Handarbeit auf der Terrasse. Doch die Ruhe währte nicht lange. Kurz nachdem die kleine Gesellschaft abgefahren war, meldete Forshaw, dass ein Dr. Maynard Shaw der Witwe seines langjährigen Freundes seine Aufwartung zu machen wünsche.
    “Führen Sie ihn auf die Terrasse, Forshaw”, entschied Georgie nach kurzem Nachdenken. Sie wollte sich nicht verleugnen lassen. “Es wäre schade, einen so schönen Tag im stickigen Zimmer zu verbringen.”
    Dr. Shaw erschien ihr noch furchteinflößender als gewöhnlich, als Forshaw ihn auf die Terrasse führte und der Freund ihres Mannes ihr gegenüber Platz nahm. “Sie sehen heute Nachmittag ganz besonders charmant aus, meine Liebe.”
    Georgie kochte innerlich, doch sie nahm sich zusammen. “Danke, Sir. Darf ich Ihnen eine Limonade anbieten?”
    “Gerne! Wenn es nicht zu viel Umstände macht, meine liebe Georgie.”
    Wieder schluckte Georgie die Antwort hinunter, die sie ihm auf diese anmaßende Vertraulichkeit hätte geben müssen. “Es macht wirklich keine Umstände”, versicherte sie stattdessen, läutete nach dem Butler und bat, einen Krug Limonade und einen Teller mit Makronen zu bringen.
    Danach unterhielten sie sich über belanglose Dinge. Dr. Shaw erklärte, dass Netherton ein erquicklicher kleiner Badeort sei und er es bereue, nicht schon früher hergekommen zu sein. “Wissen Sie eigentlich”, sagte er sehr ernst und beugte sich dabei weit über den Tisch, um ihr tief in die Augen sehen zu können, “dass der kleine Kreis, den Sie zu Lebzeiten Ihres Mannes mit Ihrer Anwesenheit beehrten, über Ihr plötzliches Verschwinden sehr traurig war? Niemand wusste, wohin Sie abgereist waren. Vor allem ich war untröstlich, da meine Frau inzwischen auch verstorben ist. Sie hätten mir in der schweren Zeit Trost geben können – noch auf dem Sterbebett drängte mich meine Frau, Sie im Falle einer erneuten Heirat in Betracht zu ziehen. Sie können sich sicher meine Freude vorstellen, als meine liebe Schwester in einem ihrer Briefe von einer Mrs Charles Herron berichtete, die in Netherton bei ihrer Schwägerin lebte. Ich bin sofort hierher gereist und hoffe, dass ich diesen hübschen kleinen Badeort noch oft besuchen werde.”
    “Ach, da kommt ja die Limonade”, sagte Georgie, als er endlich schwieg. Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie alle Verbindungen zu den Menschen, die Dr. Shaw ‘den Kreis’ nannte, abgebrochen und deshalb auch nicht erfahren, dass Mrs Shaw verstorben war. Die Vorstellung, dass er Witwer war, machte ihn ihr noch unsympathischer. Niemals hätte sie ihn allein empfangen, hätte sie dies gewusst.
    “Erquicklich!” lobte er die Limonade und sah Georgie wieder tief in die Augen. “Meine liebe Mrs Herron, ich habe Ihnen in den vergangenen Jahren stets gezeigt, wie sehr ich Ihnen zugetan bin, sodass Sie nicht überrascht sein werden, wenn ich Sie bitte, meinen Antrag anzunehmen.” Bevor Georgie wusste, wie ihr geschah, kniete er vor ihr nieder und versuchte, nach ihrer Hand zu greifen. Da sie diese blitzschnell zurückzog, erdreistete er sich, ihren Rocksaum zu küssen.
    “Was für einen Antrag, Sir?” Georgie musste sich sehr zusammennehmen, ihm nicht auf die zudringlichen Hände zu treten. “Einen unehrenhaften, wie Sie ihn mir zu Lebzeiten meines Mannes gemacht haben, oder einen

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