Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
Blick war hart wie ein geschliffener Edelstein –, »schon als ich dich das erste Mal sah, wusste ich, dass du zu mir gehörst. Ich habe nie geheiratet, nie auch nur einen Moment lang erwogen, eine Verbindung mit den Kaufmanns- und Grundbesitzertöchtern einzugehen, die eine beträchtliche Mitgift und vorteilhafte Allianzen mit in die Ehe gebracht hätten. Ich habe sie verschmäht, in der Gewissheit, du würdest eines Tages mein sein. Es war mir unvorstellbar, dass dies nicht eintreffen könnte. Ich hätte zwanzig, vierzig Jahre auf dich gewartet. Bis an mein Lebensende. Du kannst jetzt nicht von mir verlangen, dass ich einfach ohne dich weiterlebe. Genauso gut könnte ich tot sein.«
    »Missversteh mich bitte nicht.« In ihrer Stimme schwang tiefe Überzeugung. »Ich werde nirgendwo hingehen. Ich werde keine neue Bindung eingehen. Ich werde hier bei Hester bleiben.«
    »Und auf mich warten?«
    »Nein. Das kann ich nicht. Es würde dich einschränken.« Sie streifte ihren Rubinring ab und fühlte sich, als schnitte sie ihr eigenes Herz mit stumpfer Klinge heraus.
    »Genug.« Er warf seinen Hut beiseite und stürzte sich auf sie, ehe sie den Ring weglegen konnte. Die Stirn an ihre Stirn gelehnt schob er ihr den Ring wieder auf den Finger. Sein Atem ging rasch und flach, strich über ihre Nase. »Hilf mir zu verstehen.«
    »Seit gestern ist mir vieles durch den Kopf gegangen.« Sie umklammerte seine Hand, ließ ihn all die Stärke und Liebe spüren, die sie besaß. »Ich habe darüber nachgedacht, wie ich mich fühlen würde, wenn ich gezwungen wäre, dich aufzugeben, um deiner Zukunft nicht im Weg zu stehen, und wie unfair es wäre, wenn Hadley aus diesem Opfer in irgendeiner Weise profitieren würde.«
    »Ich gebe dich nicht auf, Jess. Niemals. Das kann ich nicht.«
    »Sch … Aus dem, was du über deine Mutter und Masterson erzählt hast, habe ich einiges herausgehört, was unausgesprochen blieb. Ich kann mir gut vorstellen, wie es für deine Mutter gewesen sein muss – wie die Illusion, akzeptiert und verstanden zu werden, durch sorgfältig gesetzte Seitenhiebe und spitze Bemerkungen zerstört wurde. Er hat deiner Mutter nie gestattet, ihren Fehltritt zu vergessen, und wie viel ihn diese Sünde kostet, richtig? Deshalb fühlte sich deine Mutter immer schuldbeladen und reuevoll. Und um sich selbst zu bestrafen, ließ sie sich von ihm auf mannigfache Weise kränken und demütigen. All das ist auch auf dich übergegangen, ist wie Gift in dich eingedrungen und hat dir deine eigenen Gefühle von Schuld und Reue eingeflößt.«
    »Das hast du alles herausgehört?« Mit herzzerreißender Zärtlichkeit umfasste er ihr angespanntes Kinn.
    »Du willst sie schützen, auch wenn es dir zum Schaden gereicht. Normalerweise schützt man nur dann etwas, wenn man fürchtet, es sei in Gefahr zu zerbrechen.«
    Alistair strich mit den Daumen über ihre Wangenknochen. »Meine Mutter ist so willensstark und durchsetzungsfähig, außer es geht um diese eine Sache. Um mich.«
    Sie schmiegte sich in seine Berührung. »Du bist keine Sache, Liebster. Überleg doch. Es gibt für Mann und Frau immer Möglichkeiten, eine Empfängnis zu verhindern. Wäre es deiner Mutter nur um sinnliche Befriedigung gegangen, hätte sie dann nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen? Und genauso ihr Liebhaber?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Vielleicht war der Mann für deine Mutter eine große Leidenschaft. Eine amour fou . Eine sexuelle Besessenheit, die jede Vernunft zum Erliegen brachte. Vielleicht empfindet sie deshalb so viel Scham darüber.«
    »Sie liebt Masterson. Gott weiß, warum.«
    »Und ich liebe dich mit Leib und Seele in einem Ausmaß, wie ich es nie erlebt habe. Und dennoch gab es Zeiten, in denen ich wild auf Tarley war; Zeiten, in denen ich glaubte, ich würde verrückt werden, wenn er mich nicht berührte.«
    Er legte ihr den Finger auf den Mund. »Sag nichts weiter«, befahl er schroff, doch sein Blick war sanft.
    »Auch du weißt, dass sexuelle Lust ohne Liebe bestehen kann. Wenn ich mich nicht täusche, könnte das eine Erklärung für das Bedürfnis deiner Mutter nach Reue und Buße sein.« Sie ergriff die Hand, mit der er sie streichelte, und drückte sie in stummer Anteilnahme. »Es ist auch möglich, dass sie insgeheim wünschte, noch einmal zu empfangen. Vielleicht hat Masterson ihre Verführungsversuche abgewehrt, sodass sie sich nicht mehr als Frau geschätzt fühlte. Vielleicht hat sie sich gefragt, ob Mastersons

Weitere Kostenlose Bücher