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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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gab.
     
    *
     
    M arcel und Leon waren gerade dabei, die letzten Vorbereitungen für
ihr Abenteuer zu treffen. »Hast du die Taschenlampen in den Rucksack gepackt?«,
fragte Leon.
    Marcel nickte. »Ja, die beiden Kurbeldinger, also die, die man wieder
aufladen kann.«
    »Das war eine gute Entscheidung!«, lobte Johann. »So erlebt ihr auch
keine Überraschung wegen leerer Batterien.« Johann war gerade hereingekommen
und hatte den Wortwechsel mitgehört. Er deutete mit dem Daumen nach hinten über
die Schulter, »Das Gespann ist da, es kann losgehen.«
    Die Stimmung war sichtlich gedrückt. Zum einen befand sich Caspar
noch immer im Tiefschlaf und man konnte nicht absehen, inwieweit er sich
erholen würde. Zum anderen war nun der Zeitpunkt gekommen, vor dem sie
insgeheim alle Angst hatten; nämlich den Versuch zu wagen, auf die Burg Rodenstein
zu gelangen und sich den damit verbundenen Gefahren auszusetzen.
    Conrad ging nochmals an Caspars Nachtlager und kniete sich zu ihm
nieder. Er streichelte ihm über die Haare und küsste ihn auf die Stirn. Dann
erhob er sich und nahm seinen Umhang.
    »Passt gut auf euch auf!«, mahnte Margret und drückte die beiden
Jungen kurz an sich. Dann umarmte sie Conrad. »Ich bete zu Gott, dass er euch beschützen
wird und euch heil zu uns zurückschicken möge!«
    Conrad lächelte schwach, er löste sich von Margret und nahm Irmel
auf den Arm. »Und du passt mir gut auf die ganze Meute hier auf«, scherzte er
und gab auch ihr einen Kuss auf die Stirn. Nachdem er Irmel abgesetzt hatte, wandte
er sich Tom, André, Christopher und Pascal zu. »Wenn mir etwas passieren sollte,
so möchte ich euch bitten, dass ihr euch um meine Familie kümmert! Versprecht
ihr mir das?«
    Die Jungen nickten. »Du hast unser Wort!«, versicherte ihm Christopher.
    Conrad und die Jungen wollten gerade gehen, als André plötzlich
rief, »Halt! Nehmt zwei Handys mit Bluetooth mit, so könnt ihr im Notfall
kommunizieren. Dafür braucht ihr doch keine Sendemasten.«
    Marcel und Leon blickten sich an, »Gute Idee, André!«, lobte
Marcel. »Daran hätte ich gar nicht gedacht!«
    André grinste, »Man braucht eben den richtigen Mann in der
Schaltzentrale.«
    Alle lachten.
    Tom holte sein Handy aus der Truhe hervor, schaltete es ein und erklärte
Leon, wie man Notizen eingeben und sie per Bluetooth versenden konnte. Marcel
prüfte währenddessen sein eigenes Handy. »Fast voll!«, stellte er zufrieden fest
und fragte Tom: »Wie ist dein Akkustand?«
    Tom blickte aufs Display und hob den Daumen. »Auch fast voll!«
    »Am besten ihr schaltet die Dinger nur dann ein, wenn ihr getrennt
voneinander seid. So wird keine unnötige Akkuleistung verbraucht!«, schlug Christopher
vor.
    »Unser Ideenfrettchen wieder!«, gab Marcel mit einem Schmunzeln
zurück und klopfte ihm auf die Schulter, worauf Christopher ein gequältes
Lächeln hervorbrachte.
    Es war nun an der Zeit, sich zu verabschieden. Jeder von ihnen
wusste, dass sich Marcel und Leon auf eine gefährliche Mission begaben, von der
sie eventuell nicht mehr zurückkehren würden. »Haltet die Ohren steif«,
versuchte Christopher die Situation etwas zu entspannen. »Wir sehen uns dann
morgen wieder.«
    Marcel und Leon nickten, dann verabschiedeten sie sich von den
anderen und machten sich zusammen mit Conrad auf den Weg nach Lützelbach …
     
    *
     
    S iebenpfahl stand etwa zwanzig Meter vom Burgtor entfernt. Er hatte
einen kleinen Spaziergang im Wald gemacht, um sich noch einmal die Worte
zurechtzulegen, die er heute Abend nach Einbruch der Dunkelheit an die Magier
richten wollte. Sie alle sollten sein Begehren teilen und sich das ewige Leben wünschen.
Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendeiner von ihnen
diesen Wunsch nicht hegen könnte; und wenn, dann gäbe es Möglichkeiten, diese
Personen zu entfernen oder sie zumindest zu einer Meinungsänderung zu bewegen. Er
hoffte, dass ihm der Kreis der toten Magier heute Abend den Weg eröffnen würde,
an das so wichtige Buch der Zauberpulver zu gelangen. Wenn er es erst
einmal in seinem Besitz hatte, so würde er keine anderen Magier mehr um deren
Zustimmung bitten müssen, sondern alleine die Entscheidungen treffen.
    Er ging weiter und überquerte die Zugbrücke, die sich sogleich wieder
hinter ihm schloss.
     
    *
     
    I m Hof des Bauern Franz angekommen, zügelte Conrad die Pferde. Er und
die Jungen stiegen vom Kutschbock und gingen zum Haupthaus, aus dem Franz
gerade heraustrat. »Seid

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