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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Kopf. »Colonel Bryer ist ein ausgezeichneter Arzt und er hat sein Bestes getan. Jetzt hält Cecilia bei Gilly Wache und Risa betreut die anderen Patienten. Du kannst später nach Gilly sehen. Nun musst du dich erst einmal um mich kümmern.«
    Sie nickte und sank wieder auf die Knie. Plötzlich fühlte sie sich ihm sehr nahe. »Taylor ...«
    »War Gilly einer der Männer, die du vor Ayers Trupp schützen wolltest? Hast du deshalb Godiva gespielt?«
    »Was blieb mir denn anderes übrig?«
    »Alles umsonst. Deine Verwundeten wurden gefangen genommen. Und zu allem Überfluss bist du auch noch mit einem Halbwilden verheiratet.«
    »Eine Verpflichtung auf dem Papier, die nicht viel bedeutet ...«, erinnerte sie ihn an seine Worte vor der Hochzeit.
    »Eine Verpflichtung, mit der du leben wirst«, betonte er und schaute ihr eindringlich in die Augen. »Bald muss ich abreisen.«
    »Ja - in ein paar Tagen ...«
    »Heute.«
    Erschrocken starrte sie ihn an und staunte über den Schmerz, der ihr Herz zusammenkrampfte. »Aber - du bist verletzt...«
    »Nur ein Kratzer.«
    »Taylor, ich habe dich gewarnt ...«
    »Keine Bange, ich weiß, wie man eine Wunde sauber hält, und ich werde nicht an Gangräne sterben.«
    »Wann kommst du zurück?«, flüsterte sie.
    »In ein paar Wochen. Was in der nächsten Zukunft geschehen wird, lässt sich nicht abschätzen. Für uns war Olustee Station ein totales Debakel. Vielleicht verzichtet die Union auf einen neuerlichen Einmarsch in Florida und begnügt sich mit den Yankee-Stellungen entlang der Küste. Man wird mich möglicherweise wieder auf die Schlachtfelder Virginias beordern. Wie auch immer, ich werde von Süden her nach St. Augustine zurückkehren. Dort möchte ich dich antreffen.«
    Das klang beinahe so, als würde er sie darum bitten. »Also gut, ich werde dich in St. Augustine erwarten. So schwer es mir auch fällt, Julian im Stich zu lassen ... Jahrelang habe ich mit ihm zusammengearbeitet. Und ich geriet kein einziges Mal in ernste Gefahr.« Verzweifelt senkte sie den Kopf. »Ich glaube, du verstehst das alles nicht. Die Rebellen brauchen so dringend Hilfe. Und ich habe kein Unrecht begangen.«
    »Nein. Aber hier geht es nicht um Recht oder Unrecht - nur um die Gefahr, in die sich Godiva bringen könnte, die grandiose Heldin der Konföderierten. Schau mich an, Tia!« befahl er und sie gehorchte. »Schwör mir, dass du nie wieder diese kühne Lady spielen wirst, und ich glaube dir.«
    »Das schwöre ich dir.«
    »Komm in meine Arme.«
    »Taylor, du bist verletzt ...«
    »... und ich werde viele Nächte ohne dich verbringen, allein mit schönen Erinnerungen und einer Sehnsucht, die mir viel schlimmere Schmerzen bereiten wird als die Wunde.«
    »Aber ...«
    »Ja?«
    »Jetzt ist helllichter Tag, Taylor.«
    »Hab keine Angst, niemand wird uns stören.«
    Da richtete sie sich auf, umschlang seine Taille und legte ihre Wange an seine Brust, unterhalb der Wunde. »Ich will dir nicht wehtun ...«
    »Das musst du nicht befürchten«, versprach er, stand auf und zog sie mit sich hoch.
    Wenige Minuten später vergaß sie das Tageslicht -dass die Sonne am Himmel emporstieg, dass der Wind wehte, dass der Krieg immer noch wütete. Die Zeit war so kostbar.
    Was sie dachte oder fühlte, wusste sie nicht genau. Sie kannte nur einen einzigen Wunsch - die Leidenschaft ihres Mannes zu erwidern.

17
    Nach seiner Abreise wusste sie nicht, wie sehr sie ihn vermissen würde - bis sie abends auf seinem Feldbett lag, unentwegt an ihn dachte und keinen Schlaf fand. Sie müsste aus dem Lager fliehen, dieser seltsamen Ehe entrinnen. Doch das wollte sie nicht. Nur ein einziger Wunsch erfüllte ihr Herz - Taylor sollte zurückkehren.    
    Sie fühlte sich sogar wohl im Yankee-Camp. Ian führte das Kommando, Risa leistete ihr Gesellschaft. In Dr. Bryer und Cecilia fand sie wundervolle neue Freunde. Wenn ihr Captain Ayers begegnete, musterte er sie nach wie vor aufmerksam, konnte sich aber nach wie vor nicht erklären, warum sie ihm bekannt vorkam. Offenbar überstieg der Verdacht, Colonel Douglas könnte eine so notorische Rebellin wie Godiva geheiratet haben, die Grenzen seiner Einbildungskraft.
    Jeden Tag betreute Tia gemeinsam mit Risa und Cecilia die Patienten. Um Gilly kümmerte sie sich besonders fürsorglich. Seit sie ihn wieder pflegte, glaubte er endlich selber an seine Genesung. Am dritten Tag, nachdem ihn die drei Unionssoldaten beinahe ermordet hätten, war er zu sich gekommen. Nun sank das Fieber

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