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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dem Kamin stand Rhiannon, den Kopf gesenkt. Sobald sie die beiden eintreten hörte, drehte sie sich um und umarmte Tia.
    »Wie schön, dich so bald wiederzusehen ...«
    Trotz der liebevollen Begrüßung fühlte sich Tia unbehaglich. Rhiannon wirkte müde und bedrückt. »Stimmt was nicht? O Gott, Julian ...«
    »Meinem Mann geht's gut«, erwiderte Rhiannon. »Bevor ich hierher kam, habe ich ihn kurz besucht. Bald werde ich ihm wieder im Hospital helfen. Jetzt arbeitet er ganz allein.«
    »Das weiß ich und es tut mir so Leid ...«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, entgegnete Rhiannon verständnisvoll. »Ein paar Wochen nach der Geburt wollte ich ohnehin schon wieder arbeiten.«
    »Der Tee ist noch heiß!«, verkündete Risa. »Dazu gibt's Biskuits und Suppe. Setzen wir uns. Übrigens, Tia, deinem Ehemann geht's ebenfalls gut.«
    Verwirrt zuckte Tia zusammen. »Wieso weißt du das? Wo ist er?«
    »Wo er jetzt ist, kann ich dir nicht sagen«, antwortete Risa, nachdem sie am Tisch Platz genommen hatten. »Vor einiger Zeit war er im Süden.«
    »Und wie hast du das herausgefunden?«
    »Meine Schwiegermutter hat mir geschrieben.«
    »Also war er bei Tante Teela? Das kann ich mir kaum vorstellen ...«
    »Ist es so seltsam, dass er seine Verwandten besucht?«
    »Allerdings. Onkel James hasst allein schon den Anblick einer Yankee-Uniform ...«
    »Hat er Ian jemals gehasst? Nein. Hasst er deinen Vater? Nein. Und außerdem - wenn meine Schwiegereltern beschlossen hätten, Taylor aufzuhängen, statt ihn zum Dinner einzuladen, hätte Teela das sicher in ihrem Brief erwähnt.«
    »Über so was macht man keine Witze!«, fauchte Tia.
    »Nein«, bestätigte Risa, »nicht in diesem grässlichen Krieg. Aber meine Schwiegereltern haben mich auch nicht verdammt, weil ich General Magees Tochter bin. Und sie gaben mir auch nicht die Schuld, als fanatische Unionssoldaten ihr Haus niederbrannten. Warum hätten sie ausgerechnet Taylor was antun sollen?«
    »Und warum war er dort?«
    »Das hat Teela mir nicht verraten. Aber er wird noch eine Weile im Süden bleiben.«
    »Vielleicht lange genug, sodass du Brent besuchen kannst«, warf Rhiannon ein.
    Verwundert starrte Tia ihre Schwägerin an. »Das schlägst ausgerechnet du vor, eine eingefleischte Unio-nistin? Ich soll einen Militärarzt von der Konföderation
    besuchen?«
    »Ich empfehle dir nur, deinen Vetter zu besuchen«, erwiderte Rhiannon ärgerlich. »Und ich deute keineswegs an, du könntest mit militärischen Information in die Long Street oder zu General Lee laufen.«
    »Hör mal, Rhiannon«, mischte Risa sich ein. »Seit Tia mit Taylor verheiratet ist, kann sie sich nicht mehr so frei bewegen wie vorher.«
    »Das weiß ich.« Rhiannon seufzte tief auf. »Und sie soll ja auch gar nichts Gefährliches tun. Nichts, was mit dem Krieg zusammenhängt ...«
    »In Richmond dreht sich alles um den Krieg ...«, argumentierte Risa.
    »Nein, es geht um ein Kind.«
    Stöhnend verdrehte Tia die Augen. »Wovon redet ihr eigentlich? Wenn ihr mir nicht sofort erzählt, was eigentlich los ist, brauche ich keinen Tee, sondern einen doppelten Whiskey.«
    »Ich hatte einen Traum ...«, begann Rhiannon.
    »O Gott, nein! Geht es um meinen Vetter Brent? Ist er in Gefahr? Sollen wir ihm schreiben? Nein, schicken wir ihm ein Telegramm.«
    »Mit Brent hat es nichts zu tun.«
    »Sie träumt immer wieder von einem kleinen Jungen, der in einem großen weißen Haus lebt - und von einem Balkon herabstürzt«, erklärte Risa.
    »Kennen wir ihn?«, fragte Tia.
    »Alaina meint, das Gebäude, das ich beschrieb, müsste das Weiße Haus der Konföderation sein. Risa stimmt ihr zu. Das Kind ist wahrscheinlich Präsident Davis' Sohn.«
    Erschrocken runzelte Tia die Stirn. »Seid ihr sicher?«
    »Natürlich bin ich mir nicht sicher«, gab Rhiannon zu. Bedrückt stand sie auf und wanderte im Salon umher. »Ich habe Varina Davis geschrieben. Aber was wird sie denken, wenn sie einen Brief von einer Frau bekommt, die sie nicht kennt? Vielleicht liest sie ihn gar nicht. Und wenn doch, wird sie mich für verrückt halten und meine Warnung ignorieren. Ständig sucht mich dieser Traum heim. Und letztes Mal sah ich das Gesicht eines Mannes. Kurz, bevor ich erwachte .. Ein trauriges Gesicht, und er schien mit mir zu sprechen ...«
    »Und?«, drängte Tia.
    »Ich glaube, er wollte mir sagen, gewisse Ereignisse seien schicksalhaft. Deshalb dürfte man nicht dagegen ankämpfen.«
    »Wer war der Mann,

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