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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ausgegangen«, erwiderte sie, »mit Freunden.«
    Er hob die Reisepapiere vom Boden auf, überflog sie und ließ sie wieder fallen. »Briefe von toten Rebs, die du in den Süden gebracht hast?« Plötzlich packte er ihre Schultern und zerrte sie aus der Wanne, obwohl sie sich verbissen wehrte. »Mein Gott, du hast es versprochen - du hast es geschworen! Nie mehr würdest du spionieren. Und ich habe mich auch noch für dich verbürgt und versichert, du würdest dich nicht mehr an irgendwelchen Aktionen gegen die Union beteiligen!«
    Noch nie hatte sie ihn so wütend gesehen, nie zuvor hatte er die Beherrschung verloren, war stets höflich und rücksichtsvoll gewesen - wenn auch sehr entschlossen. Triefnass stand sie vor ihm und fand keine Worte, um sich zu verteidigen. Nein, sie hatte die Union nicht hintergangen, aber sie war in die Südstaaten gefahren ...
    Ohne seinen Zorn zu verhehlen, umfasste er wieder ihre Schultern und schüttelte sie. Als sie das Gleichgewicht verlor, fiel sie in die Wanne zurück, ergriff die Seife und schleuderte sie in Jesses Richtung. Aber er wich dem Wurfgeschoss behände aus, zog sie wieder aus der Wanne und zum Kaminfeuer.
    »Lass mich los, du Rüpel!«, kreischte sie. »Du willst die Ehe annullieren lassen? Diesen Wunsch erfülle ich
    dir nur zu gern - so schnell, dass dir Hören und Sehen vergehen wird!«
    »Lügnerin!«, fuhr er sie an. »Und ich Idiot habe dir vertraut - ich dachte tatsächlich, du würdest dein Versprechen ernst nehmen.« Ohne ihren erbitterten Widerstand zu beachten, drängte er sie zum Bett und warf sich mit ihr auf die Matratze.
    »Verschwinde aus meiner Wohnung!«, zischte sie. »Natürlich nehme ich mein Versprechen ernst, du grässlicher Unionist!«
    »Rebellenspionin!«
    »Yankee-Bastard!«
    »Indianerin!«, schrie er.
    »So wahr mir Gott helfe, ich würde dich mit dem größten Vergnügen skalpieren!«
    »Wo warst du?«, wiederholte er.
    »Das geht dich nichts an. Lass mich in Ruhe!«
    »Diesmal nicht. Du wirst ins Old Capitol zurückkehren, teure Gemahlin.«
    »Also gut! Schick mich zurück!« O Gott, warum hatte sie das gesagt? Sie hasste das Gefängnis, die Sorge, die sie ihrer Familie bereiten würde ...
    »Noch nicht.«
    »Doch! Sofort ...« Durch sein Hemd, das total nass geworden war, spürte sie die Hitze seines Körpers und plötzlich fürchtete sie sich zu verbrennen. »Bring mich doch ins Gefängnis ...« Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen seine Brust.
    Langsam schüttelte er den Kopf. »Ich bin nach Hause gekommen, um den Heiligen Abend mit meiner Frau zu verbringen. Das ist ein langwieriger, harter Krieg -und ich war sehr einsam in diesen letzten Monaten. Deshalb wollte ich Weihnachten zusammen mit meiner Frau feiern.«
    Ehe sie antworten konnte, verschloss ihr ein Kuss den Mund. Sie versuchte die Lippen zusammenzupressen und sich abzuwenden. In ihren Augen brannten
    Tränen. Schluchzend öffnete sie den Mund und plötzlich erwiderte sie den Kuss. So schnell hatte sie ihn lieben gelernt und sich so verzweifelt bemüht, ihn zu hassen. Die tägliche Angst um sein Leben war eine Qual gewesen. Und das endlose Warten ...
    Und jetzt - dieser Kuss, die Berührung seiner Hände, das Gefühl eines seltsamen Hungers, vermischt mit Groll und Furcht. An Jesses nasse Kleidung gedrückt, fröstelte sie und gleichzeitig wurde ihr heiß.
    Was für ein leidenschaftlicher, fordernder Kuss ... Obwohl ihr vor dem Unbekannten bangte, klammerte sie sich an ihn. Sein Verlangen wuchs. Und in seinem Zorn war er ungeduldig. Sie kostete seine Lippen, schlang die Finger in sein Haar ...
    Dann schrie sie, als er abrupt in sie eindrang, wollte sterben, grub die Fingernägel in seine Schultern. Unfähig, seinen bezwingenden Blick zu erwidern, schloss sie die Augen. Da begann er sich zu bewegen. Der Schmerz ließ nicht nach - aber nun entstand noch etwas anderes. Einerseits versuchte sie ihn wegzuschieben, andererseits wollte sie noch viel mehr von ihm ...
    Wie flüssiges Feuer strömte dieses fremdartige Gefühl durch ihre Adern, spülte ihre Widerstandskraft und ihre Wut davon und hinterließ reines Entzücken, das sich bald zu wilder Ekstase steigerte. Begierig genoss sie die Magie des Augenblicks - und irgendwann sank sie von einem paradiesischen Gipfel wieder hinab ins Dunkel und fröstelte, gefangen im Gewirr der Bettlaken und seiner nassen Kleidung.
    Eine Zeit lang lag er schweigend neben ihr. Dann stand er auf und kleidete sich aus. Bebend betrachtete sie ihn im

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