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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Soldaten will's zugeben. Aber die sagen, Mr. Vichy würde sein Vieh an die falschen Leute verkaufen. Also passen Sie bloß auf, wohin Sie reiten, Miss Tia. Bringen Sie sich nicht in Gefahr.«
    »Ja, Billy, das verspreche ich Ihnen.« Sie legte ihrer Stute Blaze das Zaumzeug an, verzichtete aber auf den Sattel. Nachdem sie Billy zugewinkt hatte, galoppierte sie zum Waldweg.
    Langsam erwachte Sydney, öffnete die Augen und fragte sich, warum sie sich so müde fühlte, so zerschlagen. Und plötzlich fröstelte sie. Diesen Weihnachtstag müsste sie bei ihrer Familie verbringen. So lange war sie nicht mehr daheim gewesen ...
    Aber sie hatte ein anderes Zuhause gefunden. Hastig setzte sie sich auf und dachte an die Nacht mit Jesse -wie er sie umarmt und in helle Wut gebracht und wieder liebkost hatte. Deshalb war sie so erschöpft. Weil sie kaum geschlafen hatte. Immer wieder wurde sie von süßem Entzücken geweckt und verführt. Und zwischendurch hatten sie wie unversöhnliche Feinde gestritten.
    Doch sie liebte ihn nach wie vor, trotz ihrer verletzten Würde, trotz seiner Bitterkeit, seiner Anklage, sie habe ihn hintergangen.
    Als sie sich in ihrem kleinen Schlafzimmer umschaute, sah sie ihn vor dem Kamin stehen, in seiner Uniform, das Haar glatt zurückgekämmt, den Hut in den Händen. Er starrte in die Flammen und drehte sich nicht um, schien aber zu spüren, dass sie erwacht war. »So Leid es mir tut, Sydney«, sagte er leise, »es lässt sich nicht ändern.«
    »Nicht ändern ...«
    Jetzt wandte er sich zu ihr. »Bei unserer Hochzeit schwor ich bei meiner Ehre, du würdest nie mehr spionieren.«
    Wie sollte sie sich verteidigen? Würde die schlichte Wahrheit genügen? »Ich habe nichts verbrochen, Jesse, und der Union keinen Schaden zugefügt.«
    »Wenn ich dir bloß glauben könnte ...«
    »Du behauptest, ich würde dir etwas bedeuten. Warum fällt es dir dann so schwer, mir zu glauben?«
    »Weil ich weiß, wie leidenschaftlich du dich für die Konföderation einsetzt«, erwiderte er und lächelte wehmütig.
    »Sechs Monate haben wir uns nicht gesehen und einmal verließ ich Washington, um Brent zu besuchen ...«
    »... der zufällig außerhalb von Richmond arbeitet.«
    »Ich verriet den Rebellen weder Regierungs- noch Militärgeheimnisse und traf einfach nur meinen Bruder. Nachdem er sich mit einem Spezialprojekt befasst hatte, einer gewissen Krankheit, wurde er wieder in einem Lazarett eingesetzt.«
    »Da erzählst du mir nichts Neues, Sydney. Ich informiere mich stets über alle Aktivitäten deiner Familie. Seit die Potomac- und die West Virginia-Army ständig umeinanderkreisen, ist es nicht schwierig, auf dem Laufenden zu bleiben. Brent sollte einigen illustren Südstaatendamen, die den Soldaten von einem Camp zum anderen folgen, gewisse nützliche Anweisungen erteilen und die Geschlechtskrankheiten eindämmen. Jetzt versucht er wieder, die Verwundeten zusammenzuflicken. Damit hast du deine erste Reise erklärt. Und von wo bist du gestern zurückgekommen?«
    »Ich fuhr wieder zu Brent ...«
    »Um nach Richmond zu gelangen, warst du nicht lange genug unterwegs.«
    »Wieso weißt du das?«, fragte sie ärgerlich.
    »Auch ich habe meine Spione. Also? Wo warst du?«
    »Ich ...«, begann sie und zögerte. Konnte sie sich das Recht nehmen, die Wahrheit zu gestehen? Würde er einsehen, dass seine Frau und ihre Freundin Sissy richtig gehandelt hatten? Sie senkte den Kopf. »Das darf ich dir nicht sagen.«
    »Um Himmels willen, Sydney ...«
    »Ja, um Himmels willen!«, wiederholte sie in plötzlichem Zorn. »Gibt es denn gar kein Vertrauen zwischen uns?«
    »Wie kann es das geben?«
    »Dann entschuldige mich bitte und geh hinaus. Bevor ich verhaftet werde, möchte ich mich noch anziehen.«
    »Ich werde dieses Zimmer nicht verlassen.«
    »Wie du willst ...« Sie schlug die Decke zurück, sprang aus dem Bett und ging zum kleinen Schrank, um saubere Kleider herauszunehmen. Während sie sich anzog, kehrte sie Jesse den Rücken. Kaum war sie in ihre Unterhose geschlüpft, als sie seine Hände auf
    ihren Schultern spürte, seinen warmen Atem im
    Nacken.
    »Sydney ...«
    »Lass mich in Ruhe, Jesse.« Er drehte sie zu sich herum, strich ihr das wirre Haar aus der Stirn, und sie wollte schon an seine Brust sinken, Trost suchen - seine Leidenschaft spüren. Aber mit aller Macht stieß sie ihn von sich. Ihre grünen Augen schimmerten kalt wie Eis. »Lass mich in Ruhe!«
    Zu ihrer Verblüffung ging er zur Tür. »Du stehst unter

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