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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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erfasst? Als sie seinen Blick spürte, gab sie ihm das Bild zurück. »Sie ist sehr schön.«
    Wortlos nickte er und wandte sich ab.
    »Hilfst du mir, die Milchbecher mit Ei zuzubereiten, Tia?«, fragte Tara.
    »Ja, natürlich, Mutter.«
    »Gehen wir ins Musikzimmer, Gentlemen«, schlug Jarrett vor.
    »Und die Ladys!«, erinnerte ihn Ariana, die auf dem Schoß ihres Großvaters saß.
    »Ach ja ...« Lächelnd wandte er sich zu seiner Schwiegertochter Alaina. »Verzeiht mir, Ladys«, bat er und alle lachten.
    Trotz des Kriegs, auf den die Anwesenheit zweier gegnerischer Colonels hinwies, herrschte eine fröhliche Weihnachtsstimmung auf Cimarron. Nur Tias Freude schien zu erlöschen.
    »Fühlst du dich nicht gut?«, fragte Tara, als sie gemeinsam zur Köchin Lilly in die Küche gingen. Dort bereiteten sie die Milchbecher vor - teils mit, teils ohne Whiskey. »Hat dich der Colonel bedrängt?«
    »Welcher?«, fragte Tia schuldbewusst. Konnte die Mutter irgendetwas ahnen, das Taylor Douglas betraf?
    »Ray Weir. Er tut mir richtig Leid. Dauernd schaut er dich an.«
    »Nun ja - er hat mir wieder einen Heiratsantrag gemacht.«
    »Und?«
    »Ich habe ihn an den Krieg erinnert.«
    Seufzend nickte Tara. »Nimm dich bloß in Acht! Du darfst ihn nicht zu gnadenlos an der Nase herumführen. In letzter Zeit ist er ein typischer Militär geworden.«
    »Was heißt das?«
    »Er genießt seine Macht. Davon wollen manche Männer immer mehr. Ich glaube, deine eigene Macht erkennst du gar nicht.«
    »Und die wäre?«
    »Jugend und Schönheit.«
    »O Mutter ...«
    »Jetzt willst du sicher einwenden, das würde ich nur behaupten, weil du meine Tochter bist. Aber du bist nun mal wunderschön. Das weiß alle Welt. Und Colonel Weir hat's schon längst gemerkt.«
    »Wer noch?« Überrascht hörte Tia, wie wehmütig ihre eigene Stimme klang. »O Gott, wie albern und eitel ich bin, inmitten all der Sorgen und Ängste ...«
    »Mehr sage ich nicht, sonst steigt's dir noch zu Kopf«, fiel Tara ihr ins Wort und umarmte sie lächelnd. »Komm, servieren wir die Milchbecher.«
    Im Musikzimmer nahmen sie am Klavier Platz, spielten vierhändig und sangen Weihnachtslieder. Tara besaß nicht nur Bühnenerfahrung, sondern auch einen wohlklingenden Sopran, und sie hatte ihrer Tochter Unterricht gegeben. Zunächst fühlte sich Tia in der Nähe beider Colonels etwas unbehaglich. Aber mit Taras Hilfe überwand sie ihre Hemmungen.
    Später gesellte sich die Hausherrin zum Publikum und Tia spielte allein weiter. Als sie Taylors forschenden Blick spürte, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, hämmerte mutwillig auf die Tasten und gab eine temperamentvolle Version von >Dixie<* zum Besten. Dazu sang sie aus voller Kehle.
    Nachdem der letzte Akkord verhallt war, herrschte tiefes Schweigen. Bestürzt las Tia Zorn und Enttäuschung in den Augen ihres Vaters. Kein Wunder ... Sie hatte vergessen, dass die Gäste zu friedlichen Verhandlungen nach Cimarron gekommen waren - und nicht, um im Musikzimmer Krieg zu führen. Dann applaudierte Raymond Weir. Höflich folgte Taylor Douglas seinem Beispiel und alle außer Jarrett McKenzie schlossen sich an.
    Schuldbewusst begann Tia >Stille Nacht< zu spielen. Ariana kletterte auf ihren Schoß und fing mit ihrer Piepsstimme zu singen an. Damit war die Weihnachtsstimmung gerettet.
    Trotzdem wäre Tia am liebsten im Erdboden versunken. Nach der letzten Strophe des Liedes küsste sie die
    Bezeichnung für die Südstaaten, Titel eines bekannten, 1859 komponierten Liedes.
    Stirn ihrer Nichte und setzte sie auf den Klavierhocker. »Bitte - entschuldige mich, Vater ...«, stammelte sie und ergriff die Flucht.
    Im Erdboden konnte sie nicht versinken - aber auf Blazes Rücken durch den kühlen Wintertag galoppieren und in der frischen Luft Trost suchen.
    »Tia!«
    Sie gab vor, den Ruf ihrer Mutter nicht zu hören, und nahm sich nicht einmal die Zeit, ihr Reitkostüm anzuziehen. Eilends verließ sie das Haus durch die Hintertür und rannte den Hang hinab zum Stall.
    Am Tor kam ihr Billy Cloud entgegen, einer der Seminolen, die für ihren Vater arbeiteten. »Was haben Sie vor, Miss Tia?«
    »Ich möchte ausreiten, Billy.«
    »Bitte, bleiben Sie innerhalb der Grenzen von Cimarron.«
    »Stimmt was nicht?«
    Bedrückt zuckte er die Achseln und schaute sie mit seinen traurigen, klugen dunklen Augen an. »Der Krieg - das ist es, was nicht stimmt, Miss Tia. Letzte Woche wurde das Vichy-Haus östlich von hier niedergebrannt. Keiner von den

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