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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Und wenn Colonel Douglas zu seiner Frau zurückkehrt, soll er feststellen, dass sie eine schreckliche Xanthippe ist und ihn für einen Wilden hält. Wenn sie ihn bloß skalpieren würde!«
    Verwirrt hob Alaina die Brauen. »Tia, Abby Douglas ist tot.«
    »Was?«
    »Zu Beginn des Krieges geriet sie in einen Schusswechsel und wurde versehentlich getroffen.«
    Tias Magen krampfte sich zusammen. »Erschossen?«
    »Ja. Es war furchtbar. Offenbar dachten die Leute in Washington, die erste größere Schlacht wäre nur ein Spektakel - rasch ausgefochten und gewonnen. Zahlreiche Politiker und Zivilisten zogen sich feierlich an und beobachteten den Kampf, der sich bald zu einem tödlichen Konflikt entwickelte. Auch Abby fuhr mit anderen Kavalleristenfrauen in einer Kutsche zum Rand des Schlachtfelds. Davon wusste ihr Mann nichts. Als sie Taylors Stellung fand und die zahlreichen Verwundeten in den Wäldern sah, versuchte sie ihnen zu helfen. Dabei wurde sie von einer verirrten Kugel getroffen - und starb in seinen Armen.«
    »O Gott, es tut mir so Leid.« Nicht nur das. Tia fühlte sich elend. Wie grausam mussten ihre spöttischen Worte auf Taylor gewirkt haben ... Sie rannte aus der Bibliothek und zur Treppe, wo sie ihrer Mutter begegnete. »Hast du Colonel Douglas gesehen?«
    »Ich glaube, er ist zum Stall gegangen. Tia, was ...«
    Ohne zu antworten, stürmte Tia aus dem Haus. Erst in der Nähe des Stalls verlangsamte sie ihre Schritte. Vielleicht würde sich Vater von dem Hausgast verabschieden ...
    Da hörte sie auch schon Jarretts Stimme, die aus dem Stall drang. Sie wollte allein mit Taylor Douglas sprechen. So eilte sie den Hang hinab zum Wald. Sicher würde er den Weg wählen, der quer durch Florida führte und an dem er mehrere Yankee-Einheiten treffen müsste.
    Im Dunkel der Dämmerung wartete sie neben einer alten Eiche und es dauerte nicht lange, bis sie Taylor aus dem Stall reiten sah. Wie sie vermutet hatte, schlug er die Richtung zum Wald ein.
    »Colonel Douglas!«, rief sie und trat aus den Schatten.
    Sofort zügelte er seinen Wallach und runzelte die Stirn. »Sie haben sich schon wieder viel zu nahe an die Grenze von Cimarron herangewagt, Tia.«
    »Das weiß ich und ich werde gleich umkehren.«
    »Gut. Wenn Sie noch öfter solche Risiken eingehen, werde ich nicht nur Ihren Vater, sondern auch die Behörden auf Ihre Aktivitäten hinweisen ...«
    »Sie müssen mir nicht mehr drohen!«, unterbrach sie ihn. »Und ich bin auch nicht hierher gekommen, um mit Ihnen zu streiten. Ich wollte Ihnen nur sagen ...«
    »Ja?« Er lenkte Friar näher zu ihr. Plötzlich erschien er ihr so beängstigend wie nie zuvor.
    Im schwachen Licht zeigten sich seine Seminolenzüge viel zu deutlich. Er konnte sich auch so schnell bewegen, so lautlos. Wie ein Wilder. Oder ein halb Wilder. So hatte sie ihn bezeichnet. Er musste es gehört haben.
    Hilflos starrte sie seine breiten Schultern an, das lange dunkle Haar. Doch sie fürchtete keinen gewaltsamen Angriff - nur die Macht seiner Berührung. »Tut mir Leid.«
    »Dass Sie mich einen Wilden genannt haben?« Der Dämmerschein ließ seine Augen seltsam funkeln. »Einen Schandfleck auf der weißen Weste Ihrer Familie? Das werde ich unseren gemeinsamen Verwandten nicht erzählen, die sich vielleicht kränken würden.«
    »Nein, das meine ich nicht! Es tut mir so schrecklich Leid, dass Ihre Frau gestorben ist. Das wusste ich nicht und ich dachte ...«
    »Was Sie dachten, kann ich mir vorstellen. Und ich habe Ihnen die Wahrheit verschwiegen. Das tut mir Leid. Sagen Sie - ist es schlimmer, von einem verwitweten als von einem verheirateten Feind verführt zu werden?«
    »Wie arrogant Sie sind! Von Ihnen hätte ich mich niemals verführen lassen.«
    »Vielleicht doch«, erwiderte er lächelnd. »Mich kennen Sie besser als Colonel Weir, Tia. Und wenn Sie's auch nicht glauben - Sie würden mich gern noch viel besser kennen lernen als ihn.«
    »Ihre Überheblichkeit ist zu bedauern, Sir. Aber so sind sie nun einmal - die Männer Ihres Kalibers ...«
    »Die wilden Indianer? Oder die Yankees?«
    »Die Unionisten, die Feinde eines Volkes, das nur seine Freiheit sucht!«
    »Tia, ich bin wohl kaum der Feind, den Sie so gern in mir sehen würden. Damals im Wald hätte ich Sie verführen können - noch bevor Sie meinen Namen kannten.«
    »Was erlauben Sie sich, Sie niederträchtiger, elender ...«
    »Welch ein heftiger Protest!«, unterbrach er sie lachend.
    Mühsam bekämpfte sie ihren Zorn - und ein

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