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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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sage.“
    „Oh, monsieur, ich muß doch bitten! “ entgegnete sie. „Ich bin ein anständiges Mädchen, monsieur. Papa würde so etwas niemals erlauben.“
    Doch an der Art, wie sie wieder errötete und an ihrer Schürze zupfte, während sie ihn unter halbgesenkten Wimpern anschaute, erkannte Joshua, daß seine Einladung sie freute.
    „Was soll schon passieren?“ fragte er und schenkte ihr so ein charmantes Lächeln, mit dem er jedes Frauenherz brechen konnte. „Es ist niemand sonst da. Bitte, Cecilie. Bitte.“
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre schwarzen Locken wippten über den kleinen silbernen Ohrringen.
    „Ich schwöre, ich bin auch ein anständiger Mann, Cecilie. Ehrenwert für jeden Papa.“
    Sie versuchte zwar, ein Lächeln zu unterdrücken, doch zwei Grübchen erschienen in ihren Wangen und verrieten sie, als sie erklärte: „Gutaussehende Männer mit grünen Augen sind niemals ehrenwert, vor allem nicht les Anglais. Aber wenn Sie hier essen, werde ich wiederkommen. Heute haben wir ein feines fricasse vom Hühnchen und rote Langusten mit Zwiebeln, und unser blancmanger - Sie würden es einen Pudding nennen es ist frische Kokosnuß mit Muskat, und
    „Such du etwas aus, Cecilie“, sagte Joshua leise. „Irgend etwas, was dich schnell wieder hierher zurückbringt.“
    Sie eilte in die Küche, und Joshua hatte den Eindruck, daß sie wieder da war, ehe er sie vermissen konnte.
    „Papa hat Ihre Schaluppe im Hafen gesehen“, verriet sie, während sie behutsam eine Schüssel mit dampfender Kürbissuppe vor ihn auf den abgenutzten Tisch stellte. „Er sagt, es ist ein schönes Schiff, und er möchte wissen, ob Sie regelmäßig in St. Pierre Handel treiben.“
    Joshua lächelte flüchtig. Ob in Newport oder St. Pierre, Väter mit heiratsfähigen Töchtern stellten immer dieselben Fragen.
    „Ich bin nicht in St. Pierre, um Handel zu treiben, Cecilie“, antwortete Joshua leise. „Ich bin hier, um meine Schwester zu finden.“
    Joshua erzählte Cecilie kurz, wie Jerusa verschwunden war, und daß er hoffte, sie hier auf Martinique zu finden. Während er sprach, setzte Cecilie sich auf den Stuhl neben ihm. Die kleinen Hände hatte sie vor sich gefaltet, und sie hörte ihm mit großen Augen zu.
    „Das ist so furchtbar! “ rief sie, nachdem er fertig war. „Für Ihre Familie, Ihre Schwester, für Sie, monsieur ! Wer eine Lady an ihrem Hochzeitstag entführt, ist ein Ungeheuer! “
    „Das bestreite ich nicht.“ Joshua tauchte seinen Löffel in die Suppe, die heiß war und nach Gewürzen schmeckte, die er nicht kannte. Erst jetzt, als er zu essen begann, merkte er, wie hungrig er war. „Mein Vater glaubt, daß Franzosen dahinterstecken, die mit einem vor langer Zeit verstorbenen Piraten, Christian Deveaux, zu tun haben, der von dieser Insel stammt.“
    Joshua zog ein Abbild jener schwarzen fleur de lis aus der Tasche, die man bei Jerusas Schmuck gefunden hatte, und glättete das Blatt auf dem Tisch. „Es ist zwar beinahe dreißig Jahre her, daß Deveaux von Martinique aus segelte, doch mein Vater glaubt, daß einige seiner Männer noch am Leben sind und sich in seinem Namen an unserer Familie rächen.“
    „Ich verstehe, monsieur.“ Cecilie nickte. „Ich weiß nicht, wie es in Ihrem Land üblich ist, aber hier bei uns sind dreißig Jahre
    nichts, wenn die Ehre eines Gentlemans gerächt werden soll.“ „Um Himmels willen, Cecilie, wir sprechen über Piraten, nicht über Gentlemen.“
    „Selbst die schlimmsten Schurken haben eine Ehre, monsieur.“ Sie berührte das Papier, das zwischen ihnen auf dem Tisch lag. „Ich dachte, ich würde hier auf unserer Insel jeden Namen kennen, aber von diesem Deveaux habe ich noch nie etwas gehört.“
    Joshua seufzte und schob die leere Suppenschüssel beiseite. Dann stützte er den Ellenbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand. „Das war lange, ehe wir beide geboren wurden, Cecilie.“
    „Aber zur Zeit meines Vaters.“ Sie stand auf, beugte sich vor, um die leere Schüssel zu nehmen, und Joshua roch den Duft ihrer Haut. „Er kann sich an Piraten bis zurück zu Captain Morgan erinnern! Ich werde ihn fragen und komme wieder mit Ihrem fricasse. “
    Joshua sah Cecilie an den Tischen vorbei anmutig durch den Raum eilen. Jetzt waren andere Gäste in der Taverne, die sie herbeiriefen, um Rum zu bestellen, und Joshua stellte bedauernd fest, daß er ihre Gesellschaft nicht länger allein genießen durfte. Aber vielleicht konnte er später zurückkehren, wenn sie

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