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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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sie liebten, fortgeholt. Dann hat er sie in sein großes Haus gebracht, das er mit dem Blut und den Tränen derer gebaut hat, die er beraubt und ermordet hat. Dort ist sie an seiner Seite umgekommen, in dem Feuer, das Gott in seinem Zorn gesandt hat, um diesen unheilvollen Ort zu zerstören und Deveaux mit ihm! “
    Cecilie verschränkte ihre Finger mit Joshuas und zog ihn näher zu sich heran. „Jetzt können Sie alles verstehen, monsieur, nicht wahr?“ sagte sie flehend. „Warum mein Vater so etwas zu Ihnen gesagt hat? Weil er mich liebt, monsieur, weil er nicht will, daß ich dasselbe Schicksal erleide wie die arme Antoinette.“
    „Er meint, daß ich dir so etwas antun würde?“ fragte Joshua ungläubig. „Nur, weil ich Deveaux’ Namen erwähnte?“
    Cecilie schüttelte hilflos den Kopf. „Er sagte, Sie würden versuchen, sich Deveaux’ Männern anzuschließen. Er sagte ...“ „Er soll verdammt noch einmal richtig zuhören, ehe er irgend etwas behauptet!“ rief Joshua verärgert. Welches Recht hatte so ein hitzköpfiger kleiner Franzose, ihn derart zu beleidigen? „Es tut mir leid um seine Schwägerin, sehr leid. Aber jetzt sorge ich mich um meine Schwester, und wenn ich sie leichter finde, indem ich nach Deveaux frage, werde ich dich oder ihn oder jeden anderen fragen, bis ich sie aufgespürt habe.“
    „Aber Papa sagte ...“
    „Ich bin noch nicht fertig, Cecilie! “ Joshua bemühte sich, seinen Zorn zu unterdrücken, und zwang sich dazu, seine Stimme zu dämpfen. „Dein Vater irrt sich völlig. Ich weiß nicht, was aus Antoinette geworden ist, aber Deveaux ist nicht in diesem Feuer umgekommen. Ich weiß es, denn er lebte lange genug, um zu versuchen, meine Eltern zu töten. Mein Vater hat ihn so schwer verwundet, daß Deveaux beschloß, sich das Leben zu nehmen, vor den Augen meiner Mutter.“
    Jetzt waren Cecilies Augen weit aufgerissen. „Das hat Ihr Vater wirklich getan?“
    „Mein Vater würde in einer solchen Angelegenheit niemals lügen“, erklärte Joshua scharf. „Warum sonst hätten Deveaux’ Männer jetzt beschlossen, meine Schwester zu entführen?“ fügte er hinzu.
    „Rache“, flüsterte sie. „O Monsieur Sparhawk, bitte verzeihen Sie mir! “
    „Dir muß ich nicht verzeihen. “ Mit einemmal war er der Mißverständnisse müde, löste seine Hand aus Cecilies Umklammerung und schob sie in die Tasche. „Sag deinem alten Vater, daß wir auf derselben Seite sind. Sag ihm das, Cecilie. Und wenn er noch einen Sinn für Gerechtigkeit hat und helfen will, kann er mich auf der Tiger finden. “
    Joshua wandte sich um und ging auf das Boot zu. Seine Schritte waren im Sand nicht zu hören.
    „Warten Sie, bitte!“
    Er blieb stehen und sah über die Schulter zurück. Sie stand da, die Hände zu Fäusten geballt, das Kinn gereckt, der schwarze Schal hing ihr von den Schultern.
    „Er wird Ihnen helfen, monsieur“, sagte sie fest. „Wenn er in dieser Welt oder der nächsten seinen Frieden finden will, wird er Ihnen helfen.“

15. KAPITEL
    Michel lag in der Hängematte, reinigte eine seiner Pistolen und lauschte der gefühlvollen Ballade über eine verlorene Liebe und zerstörte Träume. Jemand von der Besatzung der Swan oben an Deck sang sie. Michel seufzte. Er konnte mit der Person, die die Ballade geschrieben hatte, durchaus mitfühlen. Seine eigene Liebe hatte er zwar nicht verloren - sie lag in tiefem Schlummer in der Koje, keine drei Fuß von ihm entfernt, das Haar fiel ihr wirr ins Gesicht, und einen Arm hatte sie verführerisch unter den Kopf geschoben -, aber sie gehörte auch nicht richtig ihm.
    Diese letzte Woche, die er zusammen mit Jerusa verbracht hatte, war zugleich die schönste und die schlimmste seines Lebens gewesen. Nur selten war sie aus seinem Blickfeld verschwunden, und nachdem sie so lange zusammen waren, hatte er sie als Kameradin genauso schätzen gelernt wie als Frau. Was, so dachte er bekümmert, im Grunde egal ist, denn mehr als Kameraden werden ich und Jerusa niemals sein.
    Müßig stieß er mit dem Fuß gegen das Schott, um die Hängematte im Takt des Liedes schwingen zu lassen. Die Hängematte gehörte zu den Vorsichtsmaßnahmen, die er ergriffen hatte, um nicht wieder in Versuchung geführt zu werden, und dennoch war es nicht leicht zu widerstehen, so lange er die leisen Seufzer hörte, die Jerusa von sich gab, wenn sie in der Koje ihm gegenüber schlief. Er begehrte sie mehr, als er jemals eine Frau begehrt hatte, aber diesem Verlangen nachzugeben

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