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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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leid, das zu hören“, meinte Jerusa, während sie einen anderen Krug mit Wasser füllte. „Ich hoffe, daß beide sich bald wieder besser fühlen werden.“
    Israel warf die geschälte Zwiebel in einen Kessel. „Entweder sie werden, oder sie werden nicht, Madam“, sagte er. „Hoffen und Wünschen hilft da nicht viel.“
    Bekümmert dachte Jerusa an Michel. „Aber unsere Gebete werden bestimmt helfen. “
    „Wenn Sie meinen, Madam.“ Er spähte zu der Blechlaterne hinauf, die von dem Balken über ihren Köpfen herabhing. Der Wind war heftiger geworden, das Schiff schwankte stärker, und die Laterne pendelte hin und her, so daß ihre Schatten einmal lang, dann kurz über das Schott «huschten. „Aber heute wird sowieso nicht gekocht, Madam. Ich denke, daß jeden Augenblick der Befehl kommen wird, die Feuer zu löschen. Wir geraten in einen Sturm, keine Frage.“
    Israel hat gewiß recht, dachte Jerusa voller Unbehagen, während sie zur Kabine zurückstolperte. An dem hohen Pfeifen aus der Takelage konnte sie erkennen, daß der Wind noch stärker geworden war, und der Boden unter ihren Füßen schien ein Eigenleben zu führen. Er stieg an, um im nächsten Moment wieder abzusinken, mit einer so unvorhersehbaren Heftigkeit, daß sie beinahe auch das Wasser aus dem zweiten Krug verschüttet hätte, ehe sie die Kabine erreichte.
    Michel hatte sich in der Koje nicht gerührt. Sie tauchte ein
    Taschentuch ins Wasser und betupfte ihm damit das Gesicht. Dann schob sie die Bettdecke zurück und sein Hemd hoch, um seine Brust und die Arme mit dem Tuch abzuwischen. Dabei fühlte sie sich sehr wagemutig. Er war noch immer sehr warm, viel zu warm. Seufzend spülte sie das Tuch noch einmal aus und legte es ihm auf die Stirn.
    Das Schiff neigte sich stark, und Jerusa wurde gegen das Schott geschleudert. Sie hatte geglaubt, sich inzwischen an die Verhältnisse auf See gewöhnt zu haben, aber auf so etwas war sie nicht vorbereitet. Sie rieb sich den Ellenbogen dort, wo sie gegen den Riegel gestoßen war. Sie setzte sich neben die Koje, so daß ihr Kopf auf einer Höhe mit Michels war, lehnte sich an das Schott, die Pistole auf dem Schoß.
    Sie wußte nicht, was ihr mehr Angst einflößte, der Sturm oder Michels Fieber. Während Stunden vergingen, erschreckte Michels schwere Krankheit sie mehr und mehr. Er bewegte sich nur selten, und obwohl sie sich nach Kräften bemühte, sein Fieber zu senken, schien seine Haut nur noch heißer zu werden. Sie spürte, wie er ihr mehr und mehr entglitt, und sie konnte nichts tun, um ihn zurückzuholen.
    Von ihren Brüdern wußte sie, daß Krankheiten hier in der Karibik anders verliefen als zu Hause. In der Hitze konnten Verletzungen sich in kurzer Zeit verschlimmern und ein Fieber die hundertköpfige Besatzung einer Fregatte innerhalb einer Woche dahinraffen.
    Aber Michel wird nicht sterben, beruhigte sie sich. Er hatte nur wenig Fisch gegessen, der in der Hitze verdorben war. Ganz gewiß würde selbst in der Karibik niemand an einer Fischvergiftung sterben. Außerdem waren sie einen knappen Tag von Bridgetown entfernt, und sollte Michel bei der Ankunft im Hafen immer noch krank sein, würde sie dort Ärzte und Chirurgen finden.
    Sanft strich sie ihm mit dem Finger über das Kinn, das sich von den Bartstoppeln rauh anfühlte. Er war stark und viel zu stolz, um kampflos zu sterben. Jeden Augenblick würde sein Fieber sinken, er würde sich umdrehen und sie zärtlich anlächeln.
    „Ich liebe dich, Michel“, flüsterte sie traurig. „Was immer auch geschehen mag, ich möchte, daß du das weißt. Ich liebe dich.“
    Aber ihre Worte gingen unter in dem ohrenbetäubenden Krachen oben an Deck. Es klang, als hätte der Blitz irgendwo eingeschlagen. Der Hauptmast, dachte Jerusa entsetzt, denn das Geräusch war von mittschiffs gekommen. Die Brigg hatte schon vorher stark geschwankt, doch jetzt, ohne das größte Segel und den höchsten Mast wurde sie geradezu wie eine Nußschale herumgeschleudert.
    Im Heulen des Windes konnte sie schwach die Stimmen der Besatzung hören. Die Männer schrien sich gegenseitig Befehle zu, und sie konnte sich vorstellen, wie sie voller Entsetzen gegen den Sturm ankämpften, um die Swan von den Trümmern ihres gebrochenen Mastes zu befreien. Sie hatte genügend Geschichten darüber gehört, welchen Schaden ein solcher Bruch anrichten konnte, wenn der Mast über Bord ragte, das Schiff Schlagseite bekam und schließlich kenterte.
    Sie war so damit beschäftigt, den

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