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Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel

Titel: Siggi Baumeister 19 - Mond über der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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keinen Fall Jakob Stern gab, weil Jamie-Lee außer einem massiven Herzfehler nichts zugestoßen war. Doch das verschwieg ich. »Ich denke, die Kriminalbeamten haben ihn einfach vorschnell zum Verhör gebeten. Eine ziemlich üble Sache.«
    »Ja, das denken wir alle.«
    »Wer ist denn wir alle?«
    »Alle seine Freunde«, erwiderte sie einfach. »Wir sind der Überzeugung, dass Herr Stern mit dem scheußlichen Verbrechen an Jamie-Lee überhaupt nichts zu tun hat.«
    Das klang sehr förmlich und wie eingeübt.
    »Aber beweisen können Sie es nicht.«
    »Ja, das ist richtig, können wir nicht. Aber wir könnten ja trotzdem etwas tun. Bei der Polizei. Denn warum sollte er so etwas Abscheuliches getan haben?«
    »Das weiß kein Mensch.« Baumeister, lass sie nicht hängen. Was du hier treibst, ist unfair.
    »Also, darf ich mal erklären, warum das unmöglich ist?« Sie wirkte übereifrig.
    »Aber ja, bitte sehr.«
    »Also, der Jakob mag Kinder sehr, und er ist nicht der Typ, der etwas Scheußliches mit Kindern macht. Das kann der gar nicht, das braucht der auch irgendwie überhaupt nicht. Der könnte so etwas nicht tun.«
    »Sehen Sie, Frau Reiche, das alles nützt Ihnen gar nicht. Gerade der Jakob Stern kann das miese Gerede nicht mehr verhindem. Er hat sogar todsicher nichts mit der Geschichte zu tun, weil wir inzwischen wissen, dass niemand die Jamie-Lee in irgendeiner Weise sexuell belästigt haben kann. Das Mädchen ist aufgrund eines massiven Herzfehlers umgefallen und war tot. Niemand hat ihr irgendetwas getan. Und morgen früh gibt es eine Pressekonferenz bei Ihnen in der Gegend, auf der das offiziell verkündet wird. Das heißt, ich könnte nur eine Geschichte über die miesen Folgen von Gerüchten schreiben, denn dass der Jakob Stern in alle Ewigkeit unter diesen Vorfällen leiden wird, das steht leider fest. Irgendjemand wird sich immer erinnern und immer den Jakob Stern erwähnen. Menschen sind so.«
    Sie war erstarrt, ihr Rücken war durchgedrückt, sie hielt die Augen geschlossen, sie fragte etwas nuschelnd und fassungslos: »Da war nichts?«
    »Da war nichts«, nickte ich. »Sie sagten eben wörtlich >Wir könnten ja trotzdem etwas tun, bei der Polizei<. Darf ich fragen, was Sie damit meinten?«
    Sie wurde rot, sie wurde richtig rot und senkte schnell den Kopf. »Darüber möchte ich nicht sprechen. Was ist denn mit der Kleinen passiert?«
    »Sie hatte einen schweren, nicht erkannten Herzfehler.«
    »Ach, du lieber Gott, das arme Kind. Und weiß man schon, wo sie in der Nacht gewesen ist?«
    »Das weiß ich auch schon. In einem Gartenhaus, das die Kinder das Traumhaus nennen. Und ich denke, es ist im Garten der Eltern von Jamie-Lee. Wissen Sie darüber etwas?«
    »Nein. Also, ich weiß natürlich, dass die Kinder das ihr Traumhaus nennen, weil es ein kleines Holzhaus ist, in dem sie tun und lassen können, was sie mögen. Und dass es im Garten von Mannstedts steht.«
    »Und was wissen Sie über diese Eltern, diese Mannstedts?«, fragte ich.
    »Wenig, sage ich mal. Da wird viel gemunkelt. Da wird gesagt, dass der Vater trinkt, dass die Ehe kaputt ist, dass die Kleine sehr darunter leidet … also gelitten hat. Aber ich sage: Irgendwas bei irgendwem ist immer, und wir wissen ja nichts Genaues.«
    »Sie sind gerade im Begriff, die nächsten Gerüchte in die Welt zu setzen, junge Frau. Es ist gesagt worden, die Mutter von Jamie-Lee sei in dieser Nacht nicht zu Hause gewesen. Haben Sie eine Ahnung, wo diese Frau gewesen sein könnte?«
    »Nein, habe ich nicht.« Das kam viel zu schnell und viel zu abrupt. Ihre Augen waren unruhig, glitten hin und her, und ihre Hände waren leicht zittrig, als sie einen Schluck von dem Wasser trank.
    »Jetzt setze ich einmal ein Gerücht in die Welt: Dann sind Sie also eine der hemmungslosen Frauen, mit denen Jakob Stern hin und wieder Sexorgien feiert, nachdem er sie alle betrunken gemacht hat.« Ich sagte das etwas leiernd, um klarzumachen, dass ich zitierte, aber es traf sie hart. Sie wurde blass, wollte etwas entgegnen, und ihre Augen waren ganz groß, aber ich sagte schnell: »Keine Sorge, ich wollte Ihnen nur deutlich machen, was sich alles abgespielt hat, nachdem Jamie-Lee tot aufgefunden wurde. Da rief mich ein Mann an, der behauptete, er wisse genau, wie das Mädchen zu Tode gekommen sei. Und er habe den Verdacht, dass sie als Hexenschülerin von Jakob Stern ausgebildet wurde. Und dass eben dieser Stern hemmungslose Partys feiert, bei denen er naive Frauen zu Sexspielchen

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