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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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blaugrünen Markise hindurch auf die Straße traten, sann Painter über eine beunruhigende Bemerkung Mapplethorpes nach.
    Es gibt auch noch andere Kinder.
    Was hatte er damit gemeint?

22:42 Südural
    ER MUSSTE WEG von der brennenden Hütte.
    Monk rannte aufs offene Wasser zu.
    Zakhar brüllte.
    Die Raubkatze versuchte, sich durchs Fenster in Sicherheit zu bringen.
    Monk lief noch schneller.
    Im Wasser machte er ein kleines Floß aus. Zuvor hatte Monk den alten Stechkahn aus dem Schilf hervorgezogen. Den größten Teil des Mooses hatte er abgekratzt und dabei festgestellt, dass das Floß noch schwamm. Bedauerlicherweise fehlten die Ruder, deshalb hatte er aus einem jungen Schössling eine lange Stange zum Staken geschnitzt.
    Konstantin stand am Heck des Floßes und stützte sich schwer auf die Stange. Das Floß trieb weiter weg. Wenigstens waren die Kinder in Sicherheit.
    Wie geplant waren sie unter der Hütte hervorgekrochen, während Monk die Raubkatzen ablenkte. Das Floß erwartete sie am Ufer. Sie waren an Bord gesprungen, hatten sich abgestoßen und das Gefährt in tieferes Wasser bugsiert.
    Monk sollte nachkommen - seine Flucht aus der Hütte war jedoch nicht so glatt verlaufen, wie er sich das vorgestellt hatte.
    In der Zwischenzeit war der zweite Tiger - Arkadij - fauchend vor Zorn um die Hütte herumgeprescht und setzte Monk nun nach.
    Das Trommeln der schweren Tatzen im Rücken sprintete Monk zum Ufer. Da er keine Waffe besaß, war dies seine einzige Hoffnung.
    Von hinten näherte sich ein leises Knurren.
    Monk bekam kaum mehr Luft.

    Der Herzschlag dröhnte ihm in den Ohren.
    Ein scharfes Fauchen … kurz vor dem Absprung.
    Das Glitzern von Wasser.
    Zu weit entfernt.
    Verzweifelt drehte er sich um, ließ sich fallen und rutschte auf dem Rücken über den Boden.
    Die Raubkatze duckte sich zum Sprung - da sprang ein dunkler Schatten aus dem hohen Schilf hervor und führte einen Hieb gegen die Flanke des Tigers. Metall blitzte auf. Dann sprang der Schatten über den Tiger hinweg, setzte auf dem Boden auf und verschwand mit weiten Sätzen in einer Ansammlung von Weiden.
    Marta.
    Die Schimpansin war nicht mit den Kindern zusammen aufs Floß gegangen.
    Arkadij, der mitten im Sprung getroffen worden war, lag auf der Seite. Während Monk auf allen vieren rückwärts krabbelte, kam der Tiger wieder auf die Beine. Er schwankte und stieß ein raues, ersticktes Gebrüll aus.
    Etwas Schwarzes strömte über den Hals der Raubkatze und überdeckte die Streifen.
    Blut.
    Aus dem Hals ragte das Heft eines Messers.
    Das Bowiemesser aus der Hütte.
    Als Monk gestürzt war, hatte er es fallen lassen.
    Ohne sagen zu können, woher sein Wissen stammte, erinnerte sich Monk, dass Schimpansen von Natur aus Werkzeuge gebrauchten. Mit Zweigen fischten sie Termiten aus ihren Nestern, mit spitzen Stöcken scheuchten sie Buschbabys aus Baumlöchern hervor.
    Und Marta war keine gewöhnliche Schimpansin.
    Arkadij zitterte heftig, sein Maunzen wurde vom Blut erstickt.

    Ein anderer Tiger brüllte auf.
    Zakhars Gebrüll tat Monk in den Ohren weh.
    Er rannte aufs Wasser zu. Am morastigen Ufer angelangt, sprang er ab und landete bäuchlings im flachen Wasser. Mit Armen und Beinen arbeitete er sich ins tiefere Wasser vor.
    Zakhars zorniges Gebrüll schwoll immer weiter an.
    Monk schwamm so weit, bis er tauchen konnte. Als der Druck auf seine Lungen zu groß wurde, tauchte er vorsichtig wieder auf und blickte sich zur Hütte um. Die Flammen loderten in die Dunkelheit empor. Im roten Feuerschein umkreiste Zakhar seinen Bruder. Der andere Tiger regte sich nicht mehr.
    Monk hörte, wie Marta durchs Geäst heranfegte. Er sah, wie sie sich von einem Ast schwang und aufs Floß fallen ließ. Es war noch zehn Meter entfernt.
    Monk schwamm zu den Kindern und zog sich aufs Floß. Dann lag er keuchend auf dem Rücken.
    Marta hatte sich auf der Seite zusammengerollt und schaukelte leicht mit dem Oberkörper. Sie stöhnte leise. Pjotr hatte sie in die Arme genommen.
    Monk stützte sich auf die Ellbogen auf, blickte zur Hütte und sah dann wieder Marta an.
    Während Zakhar in einem fort brüllte, legte Monk der alten Schimpansin die Hand auf die Schulter. Sie zitterte am ganzen Leib, ihre Haltung drückte Trauer aus.
    Du musstest es tun, dachte er.
    Arkadij war gequält und missbraucht worden. Man hatte ihn zum Wahnsinn getrieben. Die Raubkatze war eher ein Monstrum gewesen als ein Geschöpf Gottes.
    Der Tod war für sie ein Segen.
    Trotzdem stöhnte

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