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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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entspannen. Der Sturm drückte gegen das Fenster über der Wanne. Die Kerzen neben der Seife flackerten. Der Strom war immer noch ausgefallen. Vor dem Bad hatte er Feuer machen und das Wasser in einem Kessel erhitzen müssen. Durch die geschlossenen Lider nahm er die tanzenden Flammen wahr.
    Als er die Glieder streckte, wanderte ein Schatten durch die Helligkeit.
    Er spannte sich an und setzte sich so abrupt auf, dass Wasser auf den Boden schwappte. In der Tür stand eine Gestalt im Bademantel. Er hatte Rachel gar nicht hereinkommen gehört, denn es hatte laut gedonnert.
    »Rachel …«
    Sie zitterte, ihr Blick wirkte gequält. Sie sagte kein Wort. Ohne weitere Umschweife zog sie den Bademantel aus. Sie ließ ihn fallen und kam zur Wanne. Gray richtete sich auf und schloss sie in die Arme. Sie schmiegte sich an ihn und barg den Kopf in seiner Halsgrube.
    Er fasste ihr unter den Po und hob sie hoch. Sie war erstaunlich leicht, als hätte die Hoffnungslosigkeit sie innerlich ausgehöhlt. Dann ließ er sich mit ihr zusammen ins heiße Wasser sinken.
    Er wiegte sie in den Armen. Ihre Hand wanderte an seinem Bauch hinunter, ohne ihr verzweifeltes Begehren zu verbergen. Er fasste ihre Hand und legte sie sich auf die Brust. Er hielt sie einfach fest und wartete darauf, dass sie aufhörte zu zittern. Seit dem Feuer im Torfmoor, wo sie von Seichans Verrat erfahren hatten, waren sie von einem Ort zum anderen gehetzt. Er hätte sie jetzt, da es Abend wurde, nicht allein lassen sollen.
    Wenn er schon bedrückt war, wie war dann erst Rachel zumute? Vor allem dann, wenn sie allein war? Er drückte sie so
fest an sich, als könnte er sie allein mit Muskelkraft davor bewahren, dass ihr etwas geschah.
    Allmählich ließ ihr Zittern nach.
    Sie entspannte sich an seiner Brust.
    Er hielt sie lange Zeit umarmt, dann berührte er ihr Gesicht und neigte es nach hinten. Er sah ihr in die Augen. Darin leuchtete das Verlangen, angefasst zu werden, sich lebendig zu fühlen, zu spüren, dass sie nicht allein war … und in der Tiefe glomm das Feuer ihrer alten Liebe.
    Erst jetzt küsste er sie.
    16:02
    SEICHAN WARTETE AUF ihrem Zimmer. Sie wandte der Tür den Rücken zu und hielt eine unangezündete Zigarette in der Hand. Gerade eben hatte sich Rachels Zimmertür knarrend geöffnet, dann war sie über den Flur getappt und in Grays Zimmer geschlüpft.
    Seichan lauschte mit geschlossenen Augen.
    Die Tür blieb zu.
    Während sie ihre Wache fortsetzte, kämpfte sie gegen den Zorn und die Eifersucht und einen Schmerz, über den sie nicht so einfach hinweggehen konnte. Er presste ihr den Brustkorb zusammen und raubte ihr die Luft. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Tür, ließ sich zu Boden sacken und schlang die Arme um die Knie.
    Jetzt, da sie allein war, erlaubte sie sich einen Moment der Schwäche. Im Zimmer war es dunkel. Sie hatte kein Feuer im Kamin gemacht, nicht mal eine Kerze angezündet. Die Dunkelheit war ihr lieber. So war es immer schon gewesen.
    So gab sie sich dem Schmerz hin.

    Ihr war bewusst, dass sie sich in eine Zeit zurückversetzte, da sie häufig Schmerz verspürt hatte, ausgelöst durch Schläge und intimere Verletzungen. Damals hatte sie sich in einer abgelegenen Kammer versteckt oder hinterher Zuflucht gesucht. Der Raum hatte keine Fenster. Nur die Ratten und Mäuse kannten ihn.
    Dort, in der Dunkelheit, hatte sie sich sicher gefühlt.
    Sie verachtete sich dafür, dass sie auf diesen Trost angewiesen war. Sie hätte es ihm einfach sagen und dem Schmerz ein Ende machen sollen. Doch das wollte sie nicht. Das hatte sie sich gelobt, und zwar wegen ihm .
    Und sie hatte nicht vor, das Gelöbnis zu brechen, so stark der Schmerz auch sein mochte.
    18:55
    IM SCHUTZ DER Dunkelheit geleitete Gray sein Team zur Anlegestelle.
    Das Fährboot schaukelte heftig und rummste gegen die Fender. Es regnete in Strömen. Kowalski stand neben dem windgebeutelten Katamaran. Er war vorgegangen und hatte sich vergewissert, dass niemand an Bord war und der Zündschlüssel noch steckte.
    Wer würde bei einem solchen Sturm schon ein Boot stehlen?
    Gray jedenfalls war dazu entschlossen.
    Sie eilten zum Pier.
    »Steigen Sie ein«, sagte Kowalski. »Ich mache die Leinen los.«
    Gray half den anderen ins Heck der Fähre. Wegen der starken Schaukelbewegung waren dabei Geschicklichkeit und gutes Timing gefragt.

    Er fasste Rachel bei der Hand.
    Sie wich seinem Blick aus, drückte ihm aber herzlich die Hand, ein wortloser Dank. Als er in Decken gewickelt

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