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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einen in den Hintern biss.
    Nachdem er wieder in den Transporter gestiegen war, gab er den Befehl, dass beide Schiffe abheben und nach Nerens zurückkehren sollten. Er setzte sich auf einen der Plätze im hinteren Teil des Schwebers, nahm sich ein kaltes Tusker und dachte über seine morgendliche Arbeit nach. Obwohl er miteinem Mysterium im Schlepptau zurückkehrte, konnte er seinen Vorgesetzten zumindest eines versichern:
    Man hatte sich um die Eindringlinge gekümmert, die bis zum letzten Meld Geschichte waren, und in diesem Sektor war kein anderer Mensch am Leben, der dort nichts zu suchen hatte.

9
    Trotz ihrer Unruhe, ihrer Angst und des stetigen, unbarmherzigen Heulens des Sturms und der vom Wind aufgewirbelten Sandkörner, die ihr ins Gesicht flogen und sich anfühlten, als würde sie von eintausend Stechmücken gestochen, war Ingrid Seastrom eingeschlafen. Letzten Endes hatte ihre Erschöpfung die Oberhand gewonnen.
    Sie wachte auf, weil sie Sand im Mund hatte und husten musste. Sie spuckte aus und wischte sich den Mund ab, dann setzte sie sich auf und starrte den Himmel an, der von einer derart makellosen blauen Farbe war, dass er fast wie lackiert wirkte. An diesem perfekt gefärbten Firmament bewegte sich nichts, keine Wolke, kein Windhauch, nicht einmal ein Flügelschlag. Auch in ihrer Umgebung war alles ruhig   …
    Während sie sich den Sand von den Beinen wischte, sah sie erst nach rechts und dann nach links. Schließlich verdrehte sie ihren Körper und blickte nach hinten. Kein Whispr. Nur die Berge im Osten und die Ebenen im Westen, Rillen, Furchen und Risse in den Felsen, die Millionen Jahre alt waren. Ihr Herz schlug schneller, und in der völligen, vollkommenen Stille glaubte sie schon, es zu hören.
    Was war, wenn er beschlossen hatte, dass er alleine besser dran war, und aufgebrochen war, während sie noch geschlafen hatte? Was war, wenn die an ihm nagende Paranoia letzten Endes gewonnen und er beschlossen hatte, nach Orangemund zurückzukehren? Er hatte den einzigen funktionierendenKommunikator bei sich. Auf diesem Kommunikator befand sich die einzige Kopie von Morgan Ouspels Anweisungen, wie man nach Nerens gelangen konnte und wie sich die sichere Rückkehr an den Orange River bewerkstelligen ließ. Wenn er sie verlassen hatte, dann würde sie noch mehr als genug Zeit haben, um über ihr bevorstehendes Ende nachzudenken.
    Aber das würde er ihr doch nicht antun, oder? Nicht der Ärztin, die die Polizei-Traktaks aus seinem Rücken geholt hatte. Nicht seiner Partnerin bei dieser Expedition. Nicht der Frau, die er auf infantile, aber dennoch offensichtliche Weise besitzen wollte. Nicht Ingrid Seastrom, praktizierende Ärztin, geliebt von all ihren Patienten und   …
    Es machte keinen Sinn, ihre Frustration herauszuschreien, weil ja doch niemand in der Nähe war, der sie hören konnte.
    Also stand sie auf und nahm einen größeren Teil der kargen Ebene in Augenschein. Das grelle Sonnenlicht ließ sie blinzeln, und sie sah nur weitere Berge, weitere karge Büsche, weitere Dünen und aufgerissene Ebenen. Doch keinen Whispr. Keinen Gefährten. Kein anderes lebendiges Wesen.
    In welche Richtung sollte sie gehen? Orangemund lag jetzt sehr weit im Süden. Vielleicht war sie dazu in der Lage, den Rückweg zu finden, die Strecke zurückzugehen, die sie hergekommen waren. Doch ohne genaue Richtungsangaben würde sie es vermutlich nicht schaffen. Nerens lag jetzt deutlich näher, und sie wusste ungefähr, welche Richtung sie einschlagen musste, aber ohne Ouspels Karte und alle Einzelheiten konnte sie direkt daran vorbeilaufen. Selbst wenn sie die Anlage fand, würde sie dort nicht gerade ein herzliches Willkommen erwarten. Im Osten lag die Kalahari, im Westen der Atlantik, in dem es kein Trinkwasser gab. Sie hatte keine Wahl. Mit finsterer Miene begann sie resigniert, gen Nordwesten zu marschieren.
    Nach etwa ein Dutzend Schritten und mehreren geflüsterten Flüchen stolperte sie über ihren Begleiter.
    Er lag fast völlig vergraben im Sand, nur sein Gesicht war zur Seite gedreht und lugte heraus. Sein Rucksack lag in der Nähe. Sie wusste nicht, ob er ihn fallen lassen, abgesetzt oder in einem Anflug von Wahnsinn weggeworfen hatte. Die Tasche war den Elementen ausgesetzt und offen, und ihr kostbarer Inhalt wurde vom Wind umhergeweht.
    Vorsichtig wischte sie ihm den Sand von Wange und Nase. Dann schlug sie ihn so fest auf die nach oben zeigende Seite seines Gesichts, dass ihr die Handfläche wehtat. Er

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