Silberband 007 - Atlan
es als ein unerwartetes Geschenk, der
Allweisen Mutter begegnet zu sein. Seine Ehrfurcht vor fremden Völkern wuchs. Dann kam sie auf
Ralph Sikeron zu sprechen.
»Zwei Mächte leben auf Volat – Galaktische Händler und Arkoniden –, die im Dunkel
stehen und aus dem Dunkel heraus ihre Macht ausstrahlen. Sikeron hat sie erlebt und ist das
erstemal vor ihnen zu uns geflohen. Ich sollte ihm raten, aber ich konnte ihm keinen Rat geben.
Dann kam er noch einmal, und wieder war er zu uns geflohen. Abermals hatten zwei Arkoniden oder
Galaktische Händler mit übersinnlichen Kräften ihn aufgespürt, und bei seinem zweiten Besuch bat
er mich um Erlaubnis, eine Nachricht hinterlassen zu dürfen, die seinem Nachfolger den Weg zu mir
weisen sollte.«
»Und als Ralph Sikeron nach Kuklón zurückkehrte, Allweise Mutter?« fragte Lloyd sie durch
seine Gedanken.
»Er wußte, daß er in den Tod ging. Er mußte gewußt haben, wer diese paranormale Macht ist, die
wir im Volat-Volk noch nie bemerkt haben. Er wußte, daß er in Kuklón erwartet wurde.
Wörtlich sagte er beim Abschied: ›Ich wünsche dem Volat-Volk alles Glück und dasselbe Glück auch
meiner Welt!‹ Und wirst du jetzt nicht auch erwartet, wenn du nach Kuklón zurückkehrst,
Fellmer Lloyd?«
Als ihn Volat-Männer an der Grenze des großen Platzes, in dessen Mitte die Regierungswabe
stand, in Empfang nahmen, drehte er sich noch einmal um, voll schwerer Ahnungen.
Schon drei Tage danach erreichte er seine Space-Jet, die der Suche der Arkoniden entgangen
war.
26.
Kuri Oneré schien hocherfreut zu sein, den Preboner in ihrer Wohnung begrüßen zu
können. Lloyd hatte lange gezögert, sie aufzusuchen, aber sie war (von den Volatern abgesehen)
das einzige Wesen auf dieser Welt, das ihm vertrauenerweckend erschien.
Kuri erzählte ihm von ihren Erlebnissen während der letzten Tage.
Mitten in ihrem Bericht stockte sie. Erstaunt musterte sie den Preboner, der einen völlig
geistesabwesenden Eindruck machte.
Lloyd schien zu lauschen. Er griff in die Taschen seiner neuen Kleidung, die er an Bord der
Space-Jet angelegt hatte, und umfaßte die beiden darin versteckten Strahler.
Die Arkon-Administration auf Volat sah es nicht gern, wenn die Bürger mit Thermostrahlern in
der Stadt herumliefen, und hatte das unlizenzierte Tragen von Waffen unter empfindliche Strafe
gestellt. Seitdem auf Arkon das Robotgehirn die Herrschaft übernommen hatte, waren die
Auswirkungen bis an den Rand des Großen Imperiums spürbar geworden.
Lloyd trat hinter die Tür, die im selben Moment von außen aufgestoßen wurde. Bevor Kuri Oneré
begriff, was geschah, hatte der ›Preboner‹ den Kontakt einer Schockwaffe betätigt. Kuri sah zwei
unangemeldete Besucher ins Zimmer stürzen und bewegungsunfähig auf dem Boden liegen bleiben.
Ein warnender Blick aus Lloyds Augen traf das Mädchen.
Gefahr! signalisierte Lloyds Ortungssinn immer noch.
Mit der Erledigung dieser beiden Springer war die Aktion noch nicht zu Ende.
Ein dritter Mann lauerte draußen am Rand des Antigravs und wartete fiebernd auf das
verabredete Zeichen seiner Komplizen.
Fellmer Lloyd wandte sich an Kuri Oneré. »Gehen Sie nach draußen und versuchen Sie, den dort
wartenden Burschen für eine Sekunde abzulenken. Laufen Sie schreiend aus der Wohnung, aber
schreien Sie nicht das Haus zusammen.«
Ein flüchtiges Grinsen überzog Fellmer Lloyds Gesicht, als er sah, wie Kuri Oneré im
Aufspringen mit beiden Händen ihre Frisur zerwühlte, aus dem Zimmer jagte, auf der Diele den
ersten Schrei ausstieß – nicht zu leise, aber auch nicht zu laut – und dann schon auf
dem kurzen Gang vor dem Antigrav stand.
Wer hat das Mädchen angefaßt? Das waren die Gedanken des dritten Mannes, der am Schacht
wartete und nun auf Kuri Oneré zusprang, um ihr den Mund zuzuhalten. Die schreit das Haus
zusammen.
In diesem Moment kam Fellmer Lloyd hinter der Tür hervor und schoß ein zweites Mal mit dem
Schockstrahler.
Vor Kuri Onerés Füßen brach der Springer zusammen. Lloyd beugte sich über ihn und stieß einen
Pfiff aus. Er zerrte den Springer in die Wohnung.
»Kuri!« rief er das Mädchen herein. »Die Tür versperren.«
Er setzte den Bewußtlosen in einen Sessel und hatte das Vergnügen, Jidif zu sehen.
»Der?« stieß das Mädchen böse hervor, als sie den Springer erkannte. »Preboner, wissen Sie
auch, daß Jidif der beste Freund von Tirr ist, dem jüngsten aller
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