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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Passagiere im großen Salon.
    Danach erteilte ich ihnen mit Hilfe des Psychostrahlers die Anweisung, bis zur Erschöpfung der
Lebensmittel an Ort und Stelle zu bleiben. Anschließend sollten sie auftauchen und die Erlebnisse
vergessen.
    Widerspruchslos zogen sich die Leute in ihre Unterkünfte zurück. Ich kontrollierte nochmals
die Roboteinrichtungen des Bootes. Ich fand sie in bester Ordnung.
    Ich legte jenen Anzug an, den Phil Holding als elegant bezeichnet hatte. Seine Papiere
landeten in meiner ›neuen‹ Brieftasche. Das reichlich vorhandene Geld war mir unbekannt. Es
handelte sich um abwaschbare Kunststoffnoten von höchster Qualität. Eingegossene Mikrodrähte mit
gespeicherten Magnetimpulsen machten Fälschungen nahezu unmöglich.
    Die Zeit der vielen Währungseinheiten war vorbei. Auf der Erde und im sogenannten ›Solaren
Imperium‹ wurde in Solar gerechnet. Und ein Solar hatte einhundert Soli.
    Die Kaufkraft schien sehr beachtlich zu sein. Wie mir Phil Holding erklärte, konnte man für 5
Soli ein Zwanzigerpäckchen bester Zigaretten kaufen. Die Unsitte des Rauchens gab es demnach
noch.
    Ich nahm insgesamt zweitausend Solar an mich und quittierte den Erhalt. Das Geld würde ich
später an Phil Holding überweisen. Aber erst mußte ich einmal untertauchen.
    Ehe ich meinen Unterwasser-Schutzanzug über die normale Kleidung streifte, ließ ich mir vom
Messesteward die Haare schneiden. Meine lange Mähne, die im Lauf von 69 Jahren gewachsen war,
fiel den geschickten Händen des Mannes zum Opfer. Danach trug ich die Haare halblang und etwas
gewellt.
    Bartentfernungs-Creme gab es ebenfalls. Man schien langsam zivilisiert zu werden. Ich ertappte
mich bei einem stillen Lächeln. Der Ausflug nach oben schien ja sehr interessant zu
werden. Die Rationen und Medikamente verschwanden aus dem Rückentornister. Das brauchten die
Menschen nun nicht.
    So gerüstet, verließ ich das Boot durch die Fischschleuse. Ich tauchte auf, wartete den
Anbruch der Dunkelheit ab und schwebte dann vorsichtig der nahen Küste zu.
    Hinter Kap Roca wurde die Lichterflut des beleuchteten Lissabon erkennbar. In mir kam ein
wundervolles Gefühl der Geborgenheit, der Erlösung von grauenhaften Vorstellungen und der Lust am
Wagnis auf.
    Es hatte keinen Krieg gegeben – um so besser. Ich landete in einem kleinen Wäldchen nahe
einer verkehrsreichen Straße. Dort versteckte ich meinen Tiefseeanzug in der Uferhöhlung eines
Baches. Meine einzige Waffe war der Psychostrahler, jedoch stand es für mich jetzt schon fest,
daß ich nach meinem Abstecher in meine Kuppel zurückkehren mußte, um dort die nötigen
Vorbereitungen zu treffen.
    Ich machte mich zu Fuß auf den Weg und hielt an der nahen Straße einen Wagen an. Es war eine
mir unbekannte Fahrzeugkonstruktion, deren Energieversorgung offenbar von einer
Hochleistungs-Laderbank geregelt wurde.
    Der Fahrer, ein älterer Portugiese, glaubte mein kleines Märchen und nahm mich mit. Im
Zeitraum von einer knappen Viertelstunde schwenkten wir auf die neuen Hochstraßen der Hauptstadt
ein.
    Hier gewann ich zum erstenmal einen Eindruck von den Leistungen, die mittlerweile vollbracht
worden waren. Es war ganz erstaunlich, was man in diesen 69 Jahren geschaffen hatte.
    Ich bedankte mich sehr herzlich und stieg in der Nähe eines Hotelhochhauses aus.
    Der Empfang war vollrobotisiert. Eine großartig funktionierende Maschine mit einem ewig
lächelnden Plastikgesicht erkundigte sich lediglich nach dem Namen, das war alles. Zimmer 123
hatte ein elektronisches Impulsschloß.
    Nachdem der Mechanismus einwandfrei auf meinen Handflächendruck reagierte, wußte ich, daß man
unten ohne mein Wissen eine Schwingungserfassung vorgenommen hatte.
    Narr! gab mein Extrasinn durch.
    Ich blieb überlegend in dem großzügig eingerichteten Raum stehen. Nüchtern dachte ich darüber
nach, daß ich im Zeitraum weniger Stunden bereits meinen zweiten Fehler begangen hatte.
Anscheinend war mein sonst so untrüglicher Instinkt noch immer nicht voll funktionsfähig.
Möglicherweise litt ich auch noch unter den Nachwirkungen des langen Tiefschlafs.
    So hatte ich tatsächlich vergessen, die verräterische Röntgenaufnahme zu vernichten. Sie lag
jetzt noch im Labor des U-Boots. Die daraus resultierende Gefahr konnte aber erst vier Wochen
später akut werden. Außerdem stand es mir frei, nochmals in das Boot einzudringen, um das
Versäumte nachzuholen.
    Schwerwiegender war die Sache mit der

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