Silberband 008 - Festung Atlantis
seines Partners von Terra war.
Rhodan lächelte grimmig, während Sikermann die DRUSUS allmählich langsamer werden ließ, damit
sie nicht mit zu großer Geschwindigkeit in die Atmosphäre eindrang. Die TITAN und die GENERAL
POUNDER folgten ihrem Beispiel.
Kulman stand neben Rhodan und beobachtete das Landemanöver. Er kannte Swoofon gut genug, um
sich orientieren zu können.
»Die Hauptstadt heißt Swatran«, sagte er und starrte auf den Bildschirm, der alle Einzelheiten
der Oberfläche exakt wiedergab. »Sie liegt zum größten Teil an der Oberfläche, insbesondere beim
Raumhafen. Die Produktionsstätten hingegen liegen tief unter der Oberfläche. Sie sind nur durch
kleine Tore zu erreichen. Ich fürchte, es wird niemandem von uns gelingen, in sie
einzudringen.«
»Abwarten.« Rhodan lächelte. »Wir werden ja sehen.«
Der Raumhafen war von Springern angelegt worden, die mit den Feinmechanikern der Galaxis einen
regen Handel pflegten. Obwohl die Gebäude der Springer-Kolonie und des ansässigen arkonidischen
Administrators verhältnismäßig flach errichtet worden waren, mußten sie den kleinen Swoon wie
Wolkenkratzer vorkommen. Kulman hatte während seines Einsatzes in einem großen Lagerhaus der
Swoon gelebt. In Wirklichkeit war dieses Lagerhaus nicht größer als ein gewöhnlicher Schuppen
gewesen. Er hatte sich gefühlt wie Gulliver bei den Zwergen.
Die Winzigkeit der Häuser täuschte über die Entfernung hinweg.
Mit bloßem Auge schätzte Rhodan, daß sein Schiff noch hundert Kilometer über Swatran stand,
aber der Höhenmesser belehrte ihn darüber, daß es nur noch zehn Kilometer waren.
Die drei Riesenschiffe landeten. Sofort verließen annähernd einhundert Kaulquappen –
Beiboote von sechzig Meter Durchmesser – die Frachtluken der DRUSUS, TITAN und GENERAL
POUNDER, um den Planeten abzuriegeln.
»Sind Nachrichten eingegangen?« fragte Rhodan David Stern, den Cheffunker der DRUSUS.
»Nur verworrene Anfragen, aus denen niemand schlau wird. Die Springer protestieren und
behaupten, es läge absolut nichts gegen sie vor.«
»Das sagen sie immer.« Rhodan nickte. »Dabei haben sie stets ein schlechtes Gewissen. Ich
wette, daß sie sich jetzt den Kopf darüber zerbrechen, welchem Vergehen wir auf die Spur gekommen
sind. Wenn die Springer die Sache mit dem Kompensationspeiler eigenhändig ausgeheckt haben,
werden sie jetzt allmählich anfangen zu schwitzen.«
»Aber sie wissen ja nicht, daß wir es wissen«, sagte Bully.
»Ungewißheit ist nicht gerade angenehm«, deutete Rhodan an und wandte sich erneut an Stern:
»Ich möchte eine Verbindung mit dem Administrator von Swoofon.«
»Ich werde es versuchen«, versprach Stern und machte sich an die Arbeit. »Aber ich weiß nicht,
wie lange es dauert.«
»Informieren Sie mich!« befahl Rhodan. »Ich werde mich inzwischen in einen offiziellen
Beauftragten des Imperiums verwandeln.«
Bully sah auf die mächtigen Reihenbildschirme, auf denen die Umgebung des gelandeten Schiffes
so deutlich zu sehen war, als gäbe es keine Wände mehr.
Das Landefeld war nicht mehr leer. Zwischen hoch aufragenden Springerschiffen wimmelte es von
gravitätisch einherschreitenden Kleinwesen, die in der Tat wie Gurken aussahen. Sie waren kaum
dreißig Zentimeter hoch, besaßen kurze Beine, vier Arme, keinen Hals und ein fast lächerlich
wirkendes Gesicht mit stumpfer Nase und einem kleinen Mund. Die hervorquellenden Augen machten
die Swoon auch nicht gerade schöner.
Bully wußte von Kulman, daß diese merkwürdigen Geschöpfe einen geradezu krankhaften Ehrgeiz
hatten und größten Wert darauf legten, zuvorkommend und voller Achtung behandelt zu werden. Tat
man das nicht, bekam man Ärger mit ihnen, und gerade den wollte Rhodan vermeiden.
»Bei allen Planeten!« keuchte Bully und betrachtete die gelbhäutigen Eingeborenen. Obwohl sie
eine Art Kleidung trugen, wurde ihre Gestalt kaum verdeckt. »Sie sehen tatsächlich wie Gurken
aus. Wie verständigen sie sich?«
Kulman, der neben ihm stand, erwiderte: »Mit hoher schriller Stimme. Sie haben ein
empfindliches Gehör. Wenn man sie anschreit, krümmen sie sich vor Schmerz. Mit Hilfe der
elektronischen Übersetzungsgeräte kann man sich gut mit ihnen verständigen.«
»Ich kann ihre Gedanken empfangen«, zwitscherte Gucky. »Sie sind friedlich und sehr neugierig,
aber sie wollen das nicht zugeben. Sie haben sich sogar vorgenommen, sehr energisch zu sein und
gegen die Besetzung von
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