Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 015 - Mechanica

Titel: Silberband 015 - Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bis einer der Mokokis sich auf merkwürdige Weise zu verändern begann.
Zunächst zog er sich in die Länge. Aus der Kugel wurde eine Art Ei. Die Kontur bekam Ecken. Eine
Reihe horizontaler Linien grub sich in die obere Hälfte ein. Darunter formten sich zwei
Vertiefungen, symmetrisch zur senkrechten Achse. Zwischen den Vertiefungen wuchs eine Art Horn
und verlängerte sich nach unten. Schließlich bildete sich ein Riß unter dem Horn. Das untere Ende
des fremdartigen Körpers schob sich nach vorne und bildete ein festes, markantes Kinn.
    Das alles hatte nur Sekunden in Anspruch genommen. Aber was der Mokoki geleistet
hatte, war vollendet und fehlerfrei. Ron war darauf vorbereitet, daß das kleine Tier erstaunliche
Fähigkeiten besaß. Trotzdem verlor er eine Sekunde lang die Fassung, als er in sein eigenes
Gesicht starrte.
    Alles war da, jeder einzelne Zug. Es war beinahe, als betrachtete er sich im Spiegel. Nur die
Haare fehlten, und die Augenhöhlen waren leer.
    Ein anderer Mokoki hatte sich inzwischen des Admirals angenommen. Er verformte sich rasch und
ahmte Thekus' Gesicht nach. Thekus wußte natürlich, was ein Mokoki alles konnte. Er hatte es
nicht nötig, den Verblüfften zu spielen. Aber er lachte amüsiert.
    Mokokis, die galaktischen Papageien. Sie ahmen keine Worte nach, sondern Gesichter.
    »Großartig!« rief Thekus. »Ich werde diesen hier nehmen!«
    Der Händler löste sich von der Wand.
    »Wie Exzellenz wünschen«, klang seine transformierte Stimme aus dem Lautsprecher. »Ich werde
den Versand sofort vorbereiten.«
    Thekus winkte ab.
    »Keineswegs!« rief er laut. »Ich will den Mokoki gleich mitnehmen!«
    Der Händler bestätigte, daß er den Wunsch verstanden habe. Höflich bat er die beiden Kunden zu
warten, bis das ausgesuchte Tier sicher verpackt und transportbereit sei. Dann verschwand er in
der Tiefe seines rotleuchtenden Lebensraums.
    Thekus wandte sich um.
    »Achtung!« zischte er. »Jemand kommt!«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür unten am Ende des Ganges. Helles Tageslicht fiel für
ein paar Sekunden herein. Ron sah deutlich die Gestalten der vier Männer, die rasch
hereinkamen.
    Sie hatten die Arme ausgestreckt und hielten Waffen in der Hand.
    Ron zögerte nicht einmal eine halbe Sekunde.
    Er riß die Hand aus der Tasche und richtete den kleinen Paralysator auf die undeutlichen
Schatten unten im Gang. Ein gefächerter Strahl glitt aus dem Lauf. Vorne schrie jemand laut. Die
stickige Luft war plötzlich voller Lärm.
    Thekus wich zur Seite und preßte sich an die Glaswand. Ron sprang zur anderen Seite hinüber.
Thekus besaß selbst keine Waffe, und Ron zweifelte daran, ob er allein den Gegner mit seiner
Waffe zurücktreiben könnte. Die Stelle war zu einem raschen Überfall wie geschaffen. Sie hätten
nicht so lange in diesem Laden bleiben sollen.
    Eine breite, gefächerte Strahlsalve schoß aus dem halbdunklen Gang. Sie war geradeaus gezielt
und verletzte weder Thekus noch Ron. Aber sie traf die Glaswand, hinter der die kostbaren Tiere
von Laurel schwammen. Sie brachte sie nicht völlig zum Schmelzen. Dazu war der Schuß zu kurz.
Aber der nächste würde das Glas durchbrechen – und dann war wirklich der Teufel los. In der
roten Brühe mit ihren giftigen Bestandteilen konnte ein Mensch nicht einmal solange am Leben
bleiben, wie die Flüssigkeit brauchte, um ihn durch den Gang zur Tür hinauszuspülen.
    Ron beantwortete den Fächerschuß mit seiner Waffe. Ein zweiter Schrei gellte auf. Dann griff
der Gegner mit voller Wucht an. Vor Ron tauchte plötzlich ein Schatten aus dem Halbdunkel. Ron
machte eine halbe Drehung und fing den Aufprall mit der Schulter ab. Der Fremde wurde
zurückgeschleudert und stürzte. Im Nu war Ron über ihm und brachte einen mächtigen Schlag an. Im
selben Augenblick bekam er, Ron, von hinten einen Schlag über den Kopf, der ihm für ein paar
Sekunden das Bewußtsein raubte. Er spürte, wie er zu Boden ging und die lauten Geräusche zu einem
dumpfen, entfernten Murmeln wurden.
    Als er wieder klar denken konnte, war alles vorbei. Er richtete sich auf und sah dicht vor
sich auf dem gläsernen Boden ein würfelförmiges, durchsichtiges Gefäß mit roter Flüssigkeit. Der
Mokoki, den Thekus gekauft hatte, schwamm darin. Der Händler hatte sich um den Zwischenfall
anscheinend wenig gekümmert.
    Drüben an der Wand lehnte Thekus. Ihm schien nichts geschehen zu sein. Aufmerksam sah er Ron
an.
    »Was war los?« wollte Ron

Weitere Kostenlose Bücher