Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
Japaners.
»Besser«, sagte er mit rauher Stimme.
Yokida lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der Metallkegel, schaute in das Tal und wartete auf die Posbis.
Van Moders hatte zwar feste Vorstellungen von dem Aussehen eines Hypersenders der Posbis, aber es war reiner Zufall, daß er ihn entdeckte. Sie gingen durch einen der unzähligen Gänge, als Dr. Riesenhaft das Loch in der Wand fand.
»Sehen Sie!« rief er Van Moders zu. »Durch den Aufprall hat sich hier ein Riß gebildet.« Er ging darauf zu und blickte hinein. »Man kann in einen großen Raum sehen«, erklärte er.
Van Moders trat neben ihn und schob seinen Kopf in die gewaltsam geschaffene Öffnung.
»Nebenan ist es hell«, stellte er fest. Er schaute sich um und entdeckte die Sendeanlage am gegenüberliegenden Ende des Raumes. »Wir müssen irgendwie hinein«, verkündete er. »Ich glaube, daß der Sender dort aufgebaut ist.«
»Das Loch ist zu eng«, sagte Riesenhaft skeptisch. »Wir müssen den richtigen Eingang suchen.«
»Der ist bestimmt im oberen Stockwerk«, knurrte Van Moders. »Treten Sie etwas zurück, Doc, ich werde den Eingang vergrößern.«
Sie zogen sich in den Gang zurück. Van Moders zog seine Thermowaffe und legte auf die beschädigte Stelle an. Der weißglühende Strahl traf auf das Metall, das nach wenigen Sekunden unter der extremen Hitze zu glühen begann. Zerschmolzene Teile tropften auf den Boden.
»Ich schweiße uns eine Öffnung«, sagte Van Moders. »Das erspart uns die Suche nach einer Tür.«
Sie warteten, bis die Ränder etwas abgekühlt waren, dann kletterten sie in das Innere des Funkraums.
»Er ist verlassen«, frohlockte Van Moders, als er durch den Riß kroch. »Nun kommt es nur noch darauf an, daß die Anlage mit Energie versorgt wird.«
Riesenhaft blickte sich mehrmals um, als fürchte er, von Posbis verfolgt zu werden.
»Glauben Sie, daß wir den Sender bedienen können?« fragte er.
»Ich kann es«, verkündete Van Moders selbstbewußt. »Das System ist nicht komplizierter als das unsere.«
Sie erreichten den Sender. Van Moders begann sofort mit der Überprüfung.
»Die Energieversorgung ist in Ordnung«, nickte er befriedigt. »Nun kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wir stellen den Sender auf den verabredeten Notruf ein. Irgendwo wird ein Wachschiff der Solaren Flotte den Impuls auffangen und eine Peilortung vornehmen. Dann müssen wir nur noch auf Rhodan warten.«
»Klingt ja sehr einfach«, meinte Riesenhaft spöttisch.
Van Moders beachtete ihn nicht, sondern begann fieberhaft zu arbeiten. Mit geübten Griffen nahm er die notwendigen Schaltungen vor. Mehrere Male mußte er überlegen, aber Riesenhaft wagte nicht, ihn zu stören.
Nach einer Weile richtete Van Moders sich auf und warf Riesenhaft einen rätselhaften Blick zu.
»Stimmt etwas nicht?« erkundigte sich der kleine Mann.
»Doch«, erwiderte Van Moders. »Ich frage mich nur, ob die Hyperinpotronik diesen Funkspruch durchläßt. Es ist immerhin möglich, daß sie die Energiezufuhr für den Sender sperrt.«
»Damit würde das Steuergehirn auch den Kontakt zu den Robotern verlieren«, erinnerte Riesenhaft.
»Ich weiß nicht.« Van Moders schaute nachdenklich auf die Sendeanlage. »Es ist möglich, daß der Hypersender eine separate Versorgung besitzt. Dann sitzen wir in der Klemme.«
Van Moders' Bedenken waren fast abergläubischer Natur. Für seine Begriffe hatte alles viel zu gut geklappt.
Riesenhaft schien den Grund von Van Moders' Sorgen nicht zu kennen.
»Wir haben bestimmt Glück«, meinte er.
Der Kybernetiker kam nicht mehr zu einer Antwort, denn in diesem Augenblick ertönte Marshalls Stimme in ihren Helmlautsprechern.
»Ich bin jetzt im Schiff«, sagte der Telepath. »Ich werde Sie bei der Suche nach dem Sender unterstützen.«
Van Moders wartete einen Augenblick, dann sagte er laut: »Das ist nicht mehr nötig, wir haben den Hypersender bereits eingestellt. Wenn nichts passiert, ist der erste Impuls bereits unterwegs.«
Sie hörten den Telepathen erleichtert aufatmen.
»Dann müssen wir auf dem schnellsten Weg das Schiff verlassen«, ordnete er an. »Die Posbis kommen von der Stadt zurück. Sie haben ihren Zorn auf Dampfmaschinen vergessen und kämpfen wieder gegen organisches Leben.«
»Das dachte ich mir«, behauptete Van Moders. »Nachdem das Plasma gestorben war, übernahm die Inpotronik den Befehl auf dem Schiff. Ich kann mir gut vorstellen, daß wir der Grund für die Rückkehr der Posbis sind. Die
Weitere Kostenlose Bücher