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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in die Höhe, Asche wurde hochgewirbelt, vom Wind erfaßt und davongetrieben. Tschubai vermeinte den Brandgeruch in der Nase zu spüren, obwohl er seinen Helm geschlossen hatte und von dem Luftaggregat des Schutzanzugs versorgt wurde. In wilder Panik stürmten immer mehr Eingeborene aus der Stadt.
    Tschubais Begleiter bildeten mit ihren Stämmen eine doppelte Kette vor den ersten Bäumen. Der Afrikaner zog seinen Desintegrator und aktivierte seinen Schutzschirm. Er durfte nicht zulassen, daß die Eingeborenen unter Beschuß genommen wurden.
    Tschubai überlegte fieberhaft, wie er die Stadtbewohner dazu bringen konnte, tiefer in den Wald zu flüchten.
    Bevor er jedoch etwas unternehmen konnte, sah er, was die Eingeborenen mit den Baumstämmen vorhatten. Sie trieben lange Keile hinein. Mit brennenden Lunten, die sie vor die geschaffenen Öffnungen hielten, steckten sie die Stämme in Brand. Feuerstöße brachen aus den Stämmen.
    Die Stämme sind mit einem brennbaren Gas gefüllt, dachte Tschubai. Der hohe Sauerstoffgehalt der Atmosphäre sorgt dafür, daß es in dieser Weise abbrennt.
    Einige Stämme explodierten, und ihre Träger wurden davongeschleudert.
    Vor dem Wald bildete sich eine lodernde Feuerwand. Die ersten Posbis waren dicht genug heran. Nun mußte sich entscheiden, was sie tun würden. Innerhalb des Feuers mußten extreme Hitzegrade herrschen. Tschubai hoffte, daß die empfindlichen Ortungsgeräte davor zurückschrecken würden.
    Die Roboter kamen zum Stehen. Sie schossen in die Feuerglut hinein, aber sie erzielten kaum einen Treffer. Entstehende Lücken wurden sofort wieder von den Eingeborenen ausgefüllt. Plötzlich stimmten die Blows ein Triumphgeschrei an und stürmten mit ihren Stämmen den Posbis entgegen. Ras Tschubai fühlte sein Herz bis zum Hals schlagen.
    Auch er rannte los – auf die Posbis zu. Er schrie triumphierend, als die Posbis den Rückzug antraten. Der Himmel über der Stadt färbte sich rot.
    Früher oder später würden die Posbis aber einen Weg finden, wie sie ihr Ziel doch erreichen konnten. Das war das Tragische an dieser Schlacht. Ein Gefühl der Bitterkeit stieg in Tschubai auf. Gab es keine Möglichkeit, diese Stadt und ihre Bewohner zu erhalten?
    Er stolperte über einen toten Eingeborenen, dessen Baum noch immer brannte. Tschubai riß den Stamm an sich und lief damit weiter. Er mußte helfen, solange es ihm möglich war.
    Dr. Bryant wußte nicht, wie lange er ohne Bewußtsein dagelegen hatte. Er erinnerte sich dunkel daran, daß Dr. Riesenhaft bei ihm gewesen war und etwas von einem Hypersender gesprochen hatte, den er und Van Moders suchen wollten. Dr. Bryant fühlte den bohrenden Schmerz in seiner Wirbelsäule, der ihm fast jede Bewegung unmöglich machte.
    Mit großer Bedachtsamkeit öffnete er mit seinen Lippen die kleine Sperre unterhalb der Sichtscheibe und entnahm seinem Vorrat ein Nahrungskonzentrat. Er spürte die Tablette zwischen seinen Zähnen zergehen. Er wußte nicht genau, wo man ihn hingelegt hatte, aber er war sicher, daß er sich nicht innerhalb des Schiffes befand. Über ihm spannte sich ein klarer Himmel. Wahrscheinlich lag er an irgendeiner Stelle auf der Außenfläche des Fragmentschiffs.
    Das Bedürfnis, seine Umgebung zu sehen, wuchs in ihm.
    Der Kampfanzug umhüllte ihn mit fast bedrückender Enge.
    Ich sollte den Helm aufklappen, dachte er.
    Und wenn die Atmosphäre giftig war? Langsam führte der Verwundete seine Hände zum Kopf. Es war ihm egal, ob die Luft, die er einatmen würde, von gefährlichen Bestandteilen durchsetzt war. Er wollte nur, daß der Wind über sein Gesicht strich, während er seine Umwelt beobachtete. Jede hastige Bewegung trieb den Schmerz gleich einer feurigen Nadel durch seinen Rücken. Schweiß trat auf seine Stirn. Die Gegend um seinen Nacken schien plötzlich wie gelähmt. Er konnte mit großer Anstrengung den Verschluß des Helmes öffnen. Dann lag er eine ganze Weile still, da er total erschöpft war. Die Schmerzen durchfluteten seinen Körper in regelmäßigen Abständen, aber er kämpfte gegen die Bewußtlosigkeit an, die ihn zu übermannen drohte.
    Nachdem einige Zeit verstrichen war, versuchte er, den Helm aufzuklappen. Vor seinen Augen wurde es schwarz, als er ihn mit einem Ruck nach hinten zog. Seine Arme sanken schlaff zurück. Er schloß die Augen, und sein Körper bebte vor Schmerz.
    Da kam der Wind. Er strich über sein Gesicht. Die Luft war klar und angenehm. Dr. Bryant stützte sich auf die Ellenbogen und

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