Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
»Sie sehen, daß wir uns beeilt haben, nachdem uns der Wachkreuzer HEIDELBERG von Ihrem Notruf berichtete.«
Marshall gab Rhodan die nötigen Erklärungen ab. Er erzählte von ihrem Schiffbruch und von Van Moders' Entdeckungen innerhalb des Wracks. Rhodan hörte aufmerksam zu.
»Die Posbis sind eine ständige Gefahr für die Eingeborenen«, sagte Marshall abschließend. »Es wird uns keine andere Wahl bleiben, als sie zu vernichten.«
»Sie haben recht«, sagte Rhodan. »Nachdem das Plasma innerhalb des Schiffes nicht mehr lebensfähig ist, werden die Posbis nicht mehr von ihrem Vorhaben, alles Organische zu vernichten, ablassen. Wir werden sie aus dem Schiff locken und dann vernichten.«
Sie erreichten den Waldrand, und Rhodan begrüßte die übrigen Männer. Dr. Bryant wurde sofort in das Beiboot gebracht, damit er ärztliche Hilfe erhalten konnte.
»Sie glauben also, daß die Verzahnungsschwankung durch die Ausschaltung des Haßrelais hervorgerufen wurde?« wandte Rhodan sich an Van Moders.
»Gewiß. Das Chaos auf den Posbiwelten wurde dadurch ausgelöst. Der größte Teil der Roboter scheint nun biofreundlich zu sein, das heißt, daß diese Posbis keine organischen Wesen angreifen werden.«
Rhodan nickte einem seiner Begleiter zu. In wenigen Sekunden würde ein Hyperfunkspruch nach Terra und Arkon gehen. Die dortigen Auswertungsstellen würden rasch herausfinden, wie weit Van Moders' Behauptung der Wahrheit entsprach. Für Rhodan gab es jedoch keine Zweifel an den Entdeckungen des Kybernetikers.
Rhodan ahnte, daß die kommenden Monate neue Probleme und Schwierigkeiten bringen würden. Wenn er nur einen Weg gefunden hätte, um zur Hundertsonnenwelt zu gelangen. Vielleicht war es möglich, beim Kampf zwischen Plasma und Inpotronik das Schlimmste zu verhüten. Auch die Laurins durften sie nicht vergessen. Sie konnten jederzeit wieder auftauchen.
Gucky kam herangewatschelt, ohne Van Moders zu beachten.
»Ich kam zu spät, Perry«, klagte er. »Diese Welt wurde auf Van Moders' Namen getauft. Was soll ich nur machen?«
In Rhodans Gesicht zeigte sich ein amüsiertes Lächeln.
»Es wird immer wieder Welten geben, die noch keinen Namen haben, Kleiner«, sagte er.
24.
Dreitausend Raumschiffe lagen verteilt auf Arkon III. Dieser Planet hatte schon viel mehr Schiffe auf seiner Oberfläche gesehen, und trotzdem waren diese Raumer etwas Einmaliges.
Seit Wochen arbeiteten Tausende Terraner an diesem Umrüstungsprojekt. Dreitausend, in einem großen Raum versammelte Schiffskommandanten wußten, was man von ihnen erwartete. Auf der riesigen Projektionsfläche im Vortragsraum erschienen in ununterbrochener Reihenfolge verschiedene Daten und Bilder.
Rhodan, der am Rednerpult stand, sprach dazu: »Wir wissen nicht, was in diesem Augenblick auf der Hundertsonnenwelt vor sich geht, aber wir können sicher sein, daß die sich dort abspielenden Ereignisse auch auf unsere Galaxis übergreifen können. Dem müssen wir zuvorkommen, da wir nicht darauf warten können, bis es dem Plasma nochmals gelingt, mit uns Kontakt aufzunehmen und uns eine Einladung zur Hundertsonnenwelt zu überbringen. Seit mehreren Wochen sind ständig Spezialeinheiten unserer Flotte im Leerraum unterwegs, um Hinweise auf die Position der Hundertsonnenwelt zu finden. Sobald Ihre Schiffe startbereit sind, werden Sie sich an der Suchaktion beteiligen. Sie werden weit in den intergalaktischen Leerraum vordringen und auf alles achten, was uns Hinweise auf den gesuchten Planeten geben könnte. Sobald wir wissen, wo die Hundertsonnenwelt zu suchen ist, beginnt Ihr eigentlicher Einsatz. Sie werden dann die Hundertsonnenwelt, von der wir bisher nur wissen, daß sie tief im intergalaktischen Raum, in Richtung Andromeda steht, anfliegen. Um sie zu erreichen, werden wir gezwungen sein, sehr weite Flüge durch den Zwischenraum zu unternehmen. Wir haben darum mit Materialermüdungserscheinungen zu rechnen; wir müssen darauf vorbereitet sein, daß Aggregate ausfallen, die bisher noch nie versagten. Die Ersatzteile, die wir mitnehmen werden, können gerade jene sein, die wir unterwegs nicht benötigen. Wenn wir von vornherein mit einem Ausfall von fünfzehn Prozent der Flotte rechnen, dann bedeutet es aber noch lange nicht, daß auch deren Besatzungen verlorengehen. Es ist geplant, irreparable Schiffe zurückzulassen, die Mannschaft auf andere Raumer zu übernehmen und mit dem Hauptverband weiterzufliegen. Entweder auf unser unbekanntes Ziel zu oder zurück auf
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