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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich an der Kanzel brach. Der Pilot hatte seine Dienstmütze in den Nacken geschoben und träumte wahrscheinlich von einer Reihe vollautomatischer Taxis, die er sich, wie viele seiner Kollegen vor ihm, in naher Zukunft anschaffen wollte.
    Plötzlich jedoch wandte er sich um.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er höflich. »Warum benutzen Sie ein öffentliches Taxi? Das haben Sie doch nicht nötig.«
    Bully entlockte seinem Gesicht ein schwaches Grinsen. Der Mann hatte ihn erkannt, sein Erstaunen war durchaus verständlich. Es war im allgemeinen üblich, daß Angehörige der Regierung oder der Flotte ihre eigenen Dienstwagen oder Flugzeuge benutzten.
    »Ich bin auf der Flucht«, gestand Bully offen. »Kurz, ich brauche Ruhe, um einmal ungestört nachdenken zu können.«
    Der Pilot wich seinem Blick aus, die Worte von Rhodans Stellvertreter verwirrten ihn. Was mußte dieser Bull für ein Mensch sein, der seine Probleme mit einem gewöhnlichen Chauffeur erörterte?
    »Haben Sie ein gewisses Ziel?« fragte er hastig.
    »Ja«, brummte Bully. »Landen Sie auf dem Arabischen Dachgarten.«
    »Sie meinen das kleine Restaurant?«
    Bull nickte stumm und fuhr fort, seine Umgebung zu studieren. Der Pilot ließ das Taxi etwas absacken.
    Bulls Gedanken glitten ein Stück zurück in die Vergangenheit. Er kam gerade von einer Sondersitzung, an der auch Allan D. Mercant und der Leiter der Abteilung III, Nike Quinto, teilgenommen hatten.
    Die zugezogenen Spezialisten hatten sämtlich lange Reden gehalten, deren Höhepunkt zweifellos die Rede dieses Dr. Soames gewesen war. Dr. Soames hatte vorgeschlagen, Rhodan und seine Begleiter dort zu suchen, wo sie vermutlich hoffnungslos verlorengegangen waren: zwischen den Dimensionen. Zur Verwirklichung dieses Planes hatte er von einer Entspannung zwischen den Dimensionsstabilisatoren gesprochen. Berhaan, der inzwischen in Terrania eingetroffen war, hatte spöttisch seine Mundwinkel in die Höhe gezogen, als Dr. Soames erklärte, sein Ziel mit einer Energiebombe erreichen zu können, die er innerhalb des Großtransmitters auf Arkon III zur Explosion bringen wollte.
    In wenigen Sätzen hatte der Akone die Idee des Terraners zerpflückt. Keine Energie der Welt würde ausreichen, um einen Keil mit Gewalt in das Nichts zu treiben. Die übergeordneten Dimensionen waren zwar theoretisches Gedankengut, aber sie konnten nicht beeinflußt werden, weil sie mathematisch nicht zu ergründen waren. Außerdem weigerten sich die Akonen hartnäckig, die weitere Benutzung des Transmitters zu erlauben, bevor nicht das Schicksal der Verschollenen geklärt war. Berhaan teilte mit, daß Experimente mit dem Transmitter ohne Genehmigung von Akon einen sofortigen Rückzug aller Wissenschaftler in das Blaue System nach sich ziehen würde.
    Das war ultimativ, aber noch nicht einmal unklug. Jede weitere Benutzung des Transmitters konnte die Spur, die zu Perry Rhodan führte, endgültig verwischen.
    »Dort drüben ist es«, riß ihn die Stimme des Piloten aus seinen Gedanken. »Ich lande auf dem Parkplatz.«
    Das Taxi änderte seine Flugrichtung und steuerte auf ein flaches Dach zu, an dessen Rändern eine Leuchtreklame angebracht war.
    »Es ist ein sehr gemütliches Restaurant«, sagte der Pilot, als das Taxi aufsetzte. Bull zahlte, bedankte sich und stieg aus. Warmer Wind schlug ihm entgegen. Ein hochgewachsener Mann mit dunklen Augen begrüßte ihn am Eingang.
    »Wünschen Sie einen besonderen Tisch?« erkundigte er sich.
    Bully schob seinen untersetzten Körper in das schwach erleuchtete Lokal. Jetzt, in den frühen Abendstunden, war es kaum besetzt.
    »Ich suche mir etwas«, murmelte er.
    Er lenkte seine Schritte auf einen kleinen Tisch zu und ließ sich auf einem Sitzkissen nieder.
    Der Kellner, ein vieräugiger Newraner, der gleichzeitig Attraktion und Anziehungspunkt des Restaurants war, kam an seinen Tisch.
    »Hallo, Keechie«, grüßte Bull.
    Keechie schloß verzückt die Augen, als er seinen Gast erkannte. Sein goldbrauner bepelzter Körper schimmerte matt in der indirekten Beleuchtung.
    »Wie geht es Ihnen, Mr. Bull?« fragte er in seinem schwerfälligen Englisch, dessen Worte er tief in der Kehle produzierte.
    »Ich könnte eine Aufmunterung gebrauchen«, meinte Bull.
    Keechie starrte ihn mit beinahe verzweifelter Sorge an.
    »Mein Mr. Bull haben Kummer?« Über sein ovales Gesicht huschte das typische Newranerlächeln, voller Verständnis und Mitgefühl. »Es handelt sich um meinen Mr. Rhodan?«
    Bully lächelte

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