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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in eine Energiespirale. Dagegen war selbst der stärkste Individualschirm
machtlos. Aber der Tefroder schien begriffen zu haben, was mit seinem unheimlichen Gegner
vorging. Er schaltete seinen Schutzschirm aus – und Tronar verwandelte sich wieder in einen
Menschen aus Fleisch und Blut. In der energetischen Existenzform gab es für ihn keine
Möglichkeit, die Umgebung und deren Veränderungen wahrzunehmen oder gar darauf zu reagieren.
    Zu einem zweiten Angriff kam er nicht.
    Bevor er sich auf den Helmsender des Agenten konzentrieren konnte, vernahm er Rakals gellenden
Schrei. Er taumelte herum, noch halbbenommen von dem Fehlschlag und der neuerlichen
Konzentration, und sah seinen Zwillingsbruder gegen etwa ein Dutzend würfelförmige Roboter
anrennen. Die Maschinenwesen hatten Rakal umkreist und sandten aus ihren Waffenmündungen
knisternde Blitze aus. Es roch sehr stark nach Ozon. Rakal Woolver schien mehrmals getroffen zu
werden. Er brüllte vor Schmerzen und versuchte, die unbeweglich schwebende Phalanx zu
durchbrechen.
    Tronar krümmte sich zusammen. Vor seinen Augen tanzten rote Ringe. Der Gefühlskontakt zwischen
ihm und seinem Bruder besaß nicht nur Vorteile; er ließ ihn auch die gleichen Schmerzen
empfinden.
    Wie durch ein Meer roter Watte hindurch watete der Parasprinter auf seinen Zwillingsbruder zu.
Er schoß im Laufen, und die Entladungen seiner Waffe richteten furchtbare Verwüstungen unter den
kubischen Robots an. Der Donner von Explosionen füllte die gewaltige Halle, Glutbälle zuckten
auf, und vereinzelte Trümmerstücke surrten nach allen Richtungen davon.
    Ein anderer hätte vielleicht auf einen Sieg gehofft. Doch hier machte sich die harte
USO-Schulung der beiden Mutanten bemerkbar. Sie erkannten klar und deutlich, daß jeder Erfolg nur
ein vorübergehender sein mußte. Die feindliche Übermacht war zu groß.
    Heftig um sich schießend, rannten sie auf die Schaltwand des Memogerätes zu. Kurzfristig
gerieten die Roboter in Verwirrung, aber schon vernahmen die Woolvers die Befehle Frasburs, und
diese Befehle zeugten davon, daß der Zeitagent den anfänglichen Schock überwunden hatte.
    Tronar wurde von einem blauweißen Blitz getroffen und überschlug sich, während er und sein
Bruder gleichzeitig vor Schmerz aufschrien. Aber beide schossen weiter, mit einer automatenhaften
Konzentration, als wäre der Teil ihres Körpers, der mit der Abwehr beschäftigt war, absolut
gefühllos.
    Wieder explodierten einige Maschinen.
    Rakal strauchelte, als er die Schaltwand erreichte, aber sein Bruder fing ihn auf und lehnte
ihn gegen die Wand. Beide schalteten ihre Strahler auf Dauerfeuer und schufen so einen Vorhang
der Vernichtung um sich, während die Konturen ihrer Körper bereits blasser und irgendwie glasiger
wurden.
    Als ihre Waffen schwiegen, huschten zwei rauchige Schemen in den Kontrollschalter. Kurz darauf
tobten dort, wo sie eben noch gestanden hatten, grelle Entladungen.
    Doch da rasten die Woolver-Zwillinge bereits als energetische Impulse mit Lichtgeschwindigkeit
durch eine Kabelverbindung. Sie wußten noch nicht, an welcher Stelle des tefrodischen
Geheimstützpunktes sie materialisieren würden, sondern hatten nur Richtung und Entfernung
bestimmen können.
    Perry Rhodan sah mit zusammengekniffenen Augen zu, wie eine rote Schaltplatte nach
der anderen erlosch und wie sich ein grüner Schimmer über den Flächen ausbreitete.
    Sein Herz schlug bis zum Hals. Wieder einmal hing das Schicksal der CREST III nur an einem
Faden. Die Treffer lemurischer Kampfschiffe erschütterten sie zwar augenblicklich seltener, aber
schon formierten sich die Gegner neu. In weniger als zwei Minuten würde der eigentliche Angriff
erst beginnen. Sicher hatte Admiral Hakhat die Kampfkraft des Ultragiganten anfänglich
unterschätzt. Fast die gesamte Wachflotte wurde im Kampfgebiet zusammengezogen.
    Noch eine Minute bis zum sicheren Ende …
    Die letzte Schaltplatte wurde grün, verwandelte sich aber sofort wieder in ein rotes
Warnsignal, als eine weitere Breitseite die CREST III gleich einer riesigen Glocke schwingen
ließ.
    »Egal!« rief Rhodan erregt. »Wir müssen es wagen, auch wenn der Kalup nicht hundertprozentig
einsatzbereit ist. – Oberst Rudo, gehen Sie in den Zwischenraum!«
    Es klang wie das Zischen eines Hochdruckventils, als der Epsaler aufatmete. Auf diesen Befehl
hatte er nur gewartet. Von irgendwo aus dem Schiffsinnern drang stotterndes Röhren und Tosen bis
in

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