Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
könnte nichts geschehen.
Die Ränge sind von Wächtern besetzt. Jede Schwebeloge erhält einen zusätzlichen Schutzschirm. Wer
das Rednerpodium betritt, wird, ohne daß er es bemerkt, von hundert Augen bewacht, die bereit
sind, sofort einzugreifen, um das Leben des Redners zu schützen.«
    »Wo stehen die Fernsehkameras, Sir?« erkundigte sich Aboyer.
    Atlan zeigte sie ihm. Es waren insgesamt fünf. Drei davon waren auf den Rängen montiert, die
beiden anderen waren beweglich und konnten auf einem ausgeklügelten Schienensystem fast an jede
Stelle des Saales rollen. Aboyer wußte, daß die Kameras von der Fernsehzentrale aus automatisch
gesteuert wurden. Kein Kameramann durfte den Saal betreten.
    »Sind diese fünf Kameras die einzigen beweglichen Geräte innerhalb der Solar Hall?« fragte
Aboyer.
    »Was bedeuten diese Fragen?« erkundigte sich Atlan.
    »Soviel ich weiß, hat jeder Konferenzteilnehmer einen Vertrag mit dem Fernsehen
unterzeichnet«, sagte Aboyer. »Das bedeutet, daß jeder Abgeordnete in den letzten Tagen einmal in
den Studios der TV-Gesellschaft war.«
    »Na und?« fragte Atlan ungeduldig.
    »Ich frage mich schon längere Zeit, wie die dritte Waffe der MdI gezündet werden soll, wenn
sie tatsächlich existiert«, sagte Aboyer.
    Atlan konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Sie glauben, die Fernsehkameras hätten etwas mit
der Fragmentwaffe zu tun?«
    »Es wäre eine Möglichkeit«, meinte Aboyer.
    »Jede einzelne Kamera wird ein paar Minuten vor Konferenzbeginn untersucht«, erklärte Atlan.
»Außerdem befinden sich während der Konferenz mindestens zwanzig Mitglieder der Sicherheitsgarde
im Fernsehstudio, um die automatische Kameraführung zu überwachen. Es ist völlig ausgeschlossen,
daß von dieser Seite Gefahr droht.«
    Aboyer nickte widerstrebend. Er sah ein, daß der Arkonide recht hatte. Er schien Gespenster zu
sehen.
    »Wie kommen Sie überhaupt auf diese absurde Idee?« wollte Atlan wissen.
    Aboyer verschwieg Willys Extratouren und gab vor, daß ihm in den letzten Stunden noch weitaus
verrücktere Gedanken durch den Kopf gegangen seien.
    Dies war der einzige Zeitpunkt vor Beginn der Konferenz, daß Miras-Etrins Plan gefährdet
schien. Da jedoch niemand Aboyers Gedanken weiterverfolgte, verstrich die einmalige Chance, etwas
gegen die dritte Waffe zu unternehmen.
    In diesem Augenblick, es war genau zwölf Minuten nach achtzehn Uhr, war der Tefroder Broysen
noch achtzig Lichtjahre vom Solsystem entfernt.
    »Bringen Sie Matten-Willy ins Hotel zurück und melden Sie sich im HQ«, befahl Atlan Aboyer.
»Es ist sinnlos, daß wir noch irgend etwas unternehmen.«
    »Natürlich, Sir«, sagte Aboyer.
    Zusammen mit Willy verließ er die Solar Hall.
    »Werden Sie mich ins Hotel bringen, Al?« fragte Willy niedergeschlagen, als sie vor dem großen
Gebäude standen.
    »Wir geben noch nicht auf«, erklärte Aboyer. »Wenn Sie einverstanden sind, gehen wir jetzt
nach Hause.«
    »Nach Hause?« echote Willy. »Meine Heimat ist unendlich weit von hier entfernt.«
    »Ich muß noch etwas erledigen«, sagte Aboyer. »Und ich möchte, daß Sie dabei sind.«
    Willy zögerte keinen Augenblick. Bestimmt war es in Aboyers Wohnung wärmer als im Hotel.
Außerdem hatte das Wesen von der Hundertsonnenwelt keine Lust, die kommende Nacht im Hotel
zuzubringen.

26.
    Darb Rontoff beobachtete seine Frau und fragte sich, warum sie sich in den letzten
Tagen derart verändert hatte. Sie machte einen verstörten Eindruck und vermochte sich kaum auf
ihre Routinearbeiten zu konzentrieren. Rontoff war das von Sintra nicht gewohnt. Er machte sich
Sorgen über ihren Gesundheitszustand.
    Er war froh, daß ihr Dienst für diesen Tag beendet war. Sie befanden sich jetzt in ihren
kleinen Privaträumen, die man ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
    Sintra las in einem Buch, aber sie überblätterte immer wieder einige Seiten oder blickte ins
Leere.
    Rontoff stand auf und streckte sich. Er war ein untersetzter Mann mit schwarzen Haaren und
buschigen Augenbrauen. Der düstere Eindruck, den er machte, wurde nur durch seinen weichen Mund
gemildert.
    Rontoff sah auf die Uhr. Es war neunzehn Uhr Weltzeit.
    »Was hältst du davon, wenn wir Varnton besuchen?« fragte er unsicher.
    Er wußte, daß Sintra Varnton nicht besonders mochte, obwohl gerade dieser Mann aus Rontoffs
Mitarbeiterstab ein ausgezeichneter Unterhalter war. Vielleicht schätzte sie die übertriebenen
Komplimente dieses Mannes nicht,

Weitere Kostenlose Bücher