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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im gleichen Augenblick.
    Rhodan forderte alle erreichbaren Daten an. Notami schaltete voll auf die Zentrale um. Die
Ortung fiel aus dem genannten Sektor mit hoher Lautstärke ein. Das Zirpen der Energietaster wies
darauf hin, daß dort drüben mit einem wahrhaft ungeheuren Aufwand gearbeitet wurde. Die
Entfernung betrug vierhundertdreiundachtzig Lichtjahre.
    Rhodan war selten so fassungslos gewesen wie in diesen Minuten. Auch Atlan überlegte
krampfhaft, woher der Energieeinfall kommen könnte. Auf den Bildschirmen der Außenbordoptik war
nichts zu sehen als die weit entfernten Galaxien.
    »Man könnte wahnsinnig werden«, sagte Rhodan heftig. »Sieh dir das an! Im absoluten
Nichts, kaum daß man in einigen tausend Kubiklichtjahren ein einsames Atom ausmachen kann,
beginnt plötzlich etwas zu strahlen. Wenn es sich nur um eine fünfdimensionale
Energieortung handelte, könnte man vielleicht noch eine Lösung finden. Woher aber kommt die
einwandfrei erkennbare Masse? Masse – stelle dir das vor!«
    Atlan ging nicht auf die Frage ein. Die Masseortung beruhte auf der hypergravitorischen
Eigenstrahlung eines größeren Körpers, überwiegend jedoch auf der Reflexion aus geschickter
Hyperimpulse. Dem Arkoniden wurde plötzlich bewußt, welche Gefahr man unter Umständen
heraufbeschwor.
    Ohne Rhodan zu fragen, griff er nach dem Mikrophon und gab erregt die Anweisung:
    »Notami, schalten Sie sofort Ihren Masseorter ab. Schnell! Sind wir durch Fremdimpulse
irgendwie angemessen worden?«
    Auf dem Verbindungsschirm erschien Notamis verblüfftes Gesicht. Dann erfaßte er, was der
Arkonide gemeint hatte. Man hörte sein Gebrüll. Die mächtigen Hyperorter der CREST liefen aus.
Die klare Masseortung verschwand sofort. Nur winzige, kaum noch deutbare Spuren einer fremden
Eigenstrahlung blieben zurück.
    »Du – du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, da würde jemand auf unsere Echoimpulse
lauschen und …«
    Rhodan unterbrach sich selbst. Er schaute Atlan verblüfft an. Schließlich sah sich Rhodan im
Kreise der diskutierenden Offiziere um.
    »Ich bitte um Ruhe, meine Herren. Unser arkonidischer Freund scheint wieder einmal recht zu
haben. Nehmen wir also gegen alle Gesetze der Wahrscheinlichkeit an, daß in einer Entfernung von
vierhundertdreiundachtzig Lichtjahren jemand oder etwas ist, das uns gefährlich werden könnte.
Der Unwahrscheinlichkeitsfaktor wächst ins Grenzenlose, wenn man bedenkt, wo wir uns befinden. Es
hätte zehn hoch zehntausend Möglichkeiten und noch mehr gegeben, in dieser ungeheuren Weite an
dem georteten Objekt vorbeizufliegen. Aber nein, wir müssen ausgerechnet an unserem willkürlich
gewählten Punkt X mit diesem unbekannten Ding zusammentreffen. Oberst Rudo – geben Sie
Gefechtsalarm.«
    Wieder schrillten die Lärmpfeifen. Fünftausend Terraner, die vor einer halben Stunde noch
gejubelt hatten, eilten auf ihre Stationen. Die Frage, wer oder was sich im Leerraum befinden
könnte, beschäftigte jedermann.
    Es gab plötzlich tausend Theorien. Auch Atlan und Rhodan stellten Hypothesen auf, bis der
halutische Wissenschaftler Icho Tolot erschien.
    »Ihre Diskussionen sind fruchtlos. Fliegen Sie hin und sehen Sie nach. Nach meinen
Berechnungen muß es sich um einen Körper mit der etwa dreitausendfachen Masse der CREST handeln.
Dies kann kein Raumschiff sein.«
    »Wie wäre es mit einer Flotte von dreitausend Schiffen?« erkundigte sich Rhodan grimmig.
»Tolot, machen Sie mich nicht verrückt. Wo sollten die Raumer herkommen?«
    Die großen Kugelaugen des Haluters richteten sich auf Rhodan. Es wurde still in der
Zentrale.
    »Das, Sir, ist eine Frage für sich. Wir sind doch auch hier, oder?«
    »Da haben Sie verteufelt recht«, sagte Cart Rudo knurrig. »Sir, lassen Sie mich mit einer
Moskito-Jet zu dem Ortungsobjekt hinüberfliegen und nachsehen. Ich werde …«
    »Sie werden an Bord Ihres Schiffes bleiben«, wehrte Rhodan schroff ab. »Nein, Atlan, du
brauchst nicht stillschweigend aufzustehen und den Waffengürtel festzuziehen. Du wirst diesmal
nicht Kopf und Kragen riskieren.«
    »Bist du sicher, daß ich diese edlen Körperteile zu riskieren hätte?«
    »Werde nicht ironisch. Mir wird langsam unheimlich. Achtung, Ortungszentrale, haben Sie
mitgehört?«
    »Jawohl, Sir«, meldete sich Major Notami.
    »Wie lange haben Sie Ihre hyperschnellen Massetaster-Impulse ausgeschickt?«
    Notami schluckte krampfhaft. Er verstand den Sinn der Frage.
    »Sir – wenn da

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