Silberband 031 - Pakt der Galaxien
ist es aber bereits zu spät«, erwiderte der Mausbiber. »Bis sie merken, was gespielt
wird, und richtig reagieren können, sind wir schon längst unterwegs.«
Die automatische Startrampe wurde von einem Schaltpult aus gesteuert, das zwanzig Meter neben
der eigentlichen Rollrampe lag. Die Ziffern unter den Schaltungen waren identisch mit den
einzelnen Liegeplätzen der Schiffe. Gucky hatte sich die Kontrollen genau eingeprägt und
herausgefunden, welche Schaltung für ihr Schiff zuständig war. Es würde ihm keine Schwierigkeiten
bereiten, sie zu betätigen und danach sofort wieder an Bord der Jacht zurückzuteleportieren. Ein
bereits aktivierter Startvorgang ließ sich nicht mehr stoppen, so daß sie die subplanetarische
Anlage verlassen konnten, auch wenn die tefrodischen Wächter auf sie aufmerksam wurden.
Während sich Vita mit den Instrumenten des Schiffes vertraut machte, brachte Gucky in drei
Etappen die restlichen Terraner und den Rest des Proviants.
»So, da wären wir nun«, sagte er, als er mit den letzten drei Männern materialisierte. Er sah,
wie sich Redhorse mit Vita unterhielt.
»Alles in Ordnung«, sagte Redhorse. »Wir werden dieses Schiff schon sicher zu steuern wissen,
zumal sich die Funktionsweise tefrodischer Schiffe kaum von der unserer eigenen unterscheidet.
Vita wird einen guten Piloten abgeben.«
»Ich hoffe nur, das alles gutgeht«, sagte Tronar.
»Achtung, sie kommen!« rief in diesem Augenblick Captain Vita.
Er meinte die beiden Wachposten, die gemütlich die Halle entlang schlenderten und sich dem
Schiff näherten. Sie beachteten es mit keinem Blick, sondern unterhielten sich. Ihre Waffen
hingen vor der Brust. Als sie vorüber und verschwunden waren, nickte Redhorse dem Mausbiber
zu.
»Es ist soweit«, sagte er.
Gucky sah aus der Luke, hinüber zum Startpult für die Lifts.
Dann teleportierte er.
Zehn Sekunden später war er wieder im Schiff.
»Die Geschichte läuft an«, meldete er. »Wahrscheinlich ist eine gewisse Zeit notwendig, die
Apparatur in Gang zu bringen. Aber – na klar, wir bewegen uns doch schon …«
Die Jacht glitt auf der Startbahn langsam den Lifts zu.
Gucky stand neben der linken Sichtluke. Er bemerkte an den Veränderungen draußen, daß sich die
Jacht aufrichtete und dann senkrecht stand. So glitt sie auf die Liftplatte, die sich sofort zu
heben begann. Obwohl sie es im Schiff nicht hörten, so mußte ein weithin hörbares Geräusch mit
dem Vorgang verbunden sein, denn Gucky stieß einen schrillen Schrei aus.
»Sie haben uns bemerkt.« Es war klar, daß er damit die Tefroder meinte. »Sie kommen zurück,
und zwar im Laufschritt. Wenn sie bloß nicht die Wache oben alarmieren. Dann fangen die uns ab,
ehe wir den Himmel sehen.«
»Wie wollen sie uns aufhalten?« fragte Vita. »Unser Schiffchen geht ihnen durch die Lappen,
ehe sie überhaupt begreifen, was passiert ist.«
Tronar war weniger zuversichtlich.
»Wir müssen uns auf einen harten Kampf gefaßt machen, ehe wir im Linearraum verschwinden
können.«
»Warten wir's ab«, rief Redhorse.
Gucky bückte sich und blickte durch die Luke nach oben.
»In der Decke hat sich eine quadratische Öffnung gebildet. Die Sache klappt vorzüglich. Und
die beiden Wachposten stehen da unten in der Halle, als wären sie mit den Füßen in Pudding
geraten. Richtig angeleimt. Ob sie schon Alarm gegeben haben?«
Es schien nicht so.
Captain Vita saß hinter den Kontrollen im Pilotensitz. Redhorse nahm die Funktion eines
Navigators ein.
Die Jacht stieg nahezu majestätisch an die Oberfläche. Dann glitt sie mit dem Startgerüst vom
Lift und blieb schließlich stehen.
Vita drückte den Startknopf.
Es dauerte natürlich eine Weile, ehe die Automatik anzulaufen begann. Auf dem Raumfeld standen
die startbereiten Kreuzer. Technisches Personal war damit beschäftigt, Vorräte zu verladen und
kleine Reparaturen durchzuführen. Die Tefroder hielten es nicht für notwendig, dafür die Schiffe
extra in den Hangar einfahren zu lassen. Außerdem war Ruheperiode, und nur die wichtigsten
Arbeiten wurden durchgeführt.
So kam es, daß das Feld fast menschenleer war.
»Das kann doch nicht wahr sein!« stöhnte Vita und starrte fasziniert auf seine Kontrollen.
»Sieht fast so aus, als hätten sie überhaupt nichts dagegen, daß wir abhauen.« Er räusperte sich.
»Ich möchte wissen, wann der Kahn endlich anspringt.«
Er ›sprang an‹.
Mit einem sanften Ruck löste sich die Jacht aus dem
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