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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befunden, ihm ein Schiff zu zeigen und zu
erklären.
    »Und damit kann es fliegen?« wunderte er sich.
    Gucky fühlte sich ganz als Lehrer und Meister, obwohl er von Kalupkonvertern und anderen
technischen Dingen auch nicht gerade allzuviel verstand. Immerhin verstand er mehr davon als sein
Sohn, und so fiel es ihm nicht schwer, den Überlegenen zu spielen. Mit viel Worten erklärte er
Söhnchen recht wenig, aber Söhnchen war damit zufrieden und fühlte sich geschmeichelt.
    »Nicht nur allein damit«, erklärte Gucky. »Aber das wäre sicherlich zu kompliziert für dich.
Komm, sehen wir weiter. Du darfst nicht vergessen, dies ist ein robotgesteuertes Schiff. Da war
bis jetzt alles automatisch – und das ist es noch zum größten Teil. Sechs Männer steuern ein
Schiff, das zweieinhalbtausend Meter Durchmesser hat. Das geht nicht ohne Automatik. Aber das
Gehirn ist nun kein Roboter mehr, sondern es heißt Leutnant Kmehr. Und natürlich Gucky, dein
Vater.«
    Söhnchen sah ehrfürchtig zu ihm empor.
    »Du bist wirklich ein Held, Papi. Ich werde es Mama erzählen.«
    Gucky strahlte und warf sich in die Brust.
    »Mama weiß es«, versicherte er überzeugt.
    Aber Söhnchen war anderer Meinung.
    »Sie hat mal gesagt, du wärst ein Aufschneider.«
    Guckys Gesicht verfinsterte sich.
    »So, hat sie?« Gucky grinste verzerrt. »Frauen leben in ihrer eigenen kleinen Welt und
verstehen die Welt von uns Männern nicht. Daran mußt du dich gewöhnen, mein Sohn. Mama ist eine
gute Frau, aber eben nur eine Frau. Dafür kann sie nichts.«
    Er nahm seinen Sohn bei der Hand und spazierte weiter. Zwischendurch fragte er Kmehr über den
Interkom, ob alles in Ordnung sei.
    »Wann kommt denn Rhodan?« fragte Söhnchen.
    Gucky war froh, das Thema wechseln zu können.
    »Er muß bald eintreffen und uns abholen.« Er holte Luft. »Er wird uns sicherlich für die
Heldentat loben. Ich hoffe es wenigstens.«
    »Warum sollte er das nicht tun, Papi?«
    »Weil … nun, weil ich nicht das getan habe, was ich tun sollte. Aber hätte ich nun das
getan, was ich eigentlich hätte tun sollen, wären wir jetzt nicht hier in einem eroberten
Robotschiff. Dann säßen wir vielleicht jetzt noch auf der Erde und warteten auf einen
langweiligen Einsatzbefehl. So, und nun teleportieren wir zur Feuerleitstelle. Sie funktioniert
auch automatisch, aber jetzt haben Bradock und Wahro die Funktion der Roboter übernommen. Wenn
wir angegriffen werden, sollst du mal sehen, was die Plophoser können.«
    Bradock und Wahro waren noch immer damit beschäftigt, die Sperrschaltungen zu beseitigen.
Solange das Schiff von dem Robotkommandanten befehligt wurde, reagierten die einzelnen Sektionen
nur auf positronische Impulse. Das taten sie jetzt nicht mehr, aber um auf manuelle Bedienung zu
reagieren, mußten die einzelnen Automatik-Schaltungen beseitigt werden.
    »Kampfbereit?« erkundigte sich Gucky leutselig und spazierte in dem riesigen Leitstand umher.
Söhnchen hinter sich herziehend. »Kann ja sein, daß man uns angreift.«
    »Den Angreifern werden wir es zeigen«, versicherte Bradock optimistisch. »Sofort, wenn es sein
muß.«
    Gucky sah richtig erschrocken aus.
    »Malen Sie nicht den Teufel an die Wand«, riet er. Er stieß seinen Sohn an und ging weiter.
»Nun, was sagst du jetzt? Sind das Geschütze?«
    »Ich sehe keine«, gestand Söhnchen etwas verwirrt. Er sah auch wirklich keine. Er sah nur
Kontrolltafeln, eine Unmenge von Hebeln, Skalen, Meßanzeiger, Computer, Bildschirme und
Zielnehmer. »Woher weiß man denn, wie und auf wen man schießen soll?«
    »Ziemlich schwer zu erklären, wenn man noch so jung ist wie du. Jedenfalls sieht man den
Gegner auf den Bildschirmen, und dann nimmt man ihn unter Feuer. Geht alles automatisch.« Er
spazierte weiter. »Aber das soll nicht unsere Sorge sein. Vorläufig sind wir in Sicherheit, und
niemand weiß, daß Robotschiff VIII-696 von Menschen übernommen wurde.«
    »Und von Ilts«, fügte Söhnchen stolz hinzu.
    »Sehr richtig«, bestätigte Gucky und zog ihn mit sich.
    Am Armgelenk schrillte der Minikom.
    »Ja, Kmehr? Sind Sie es?«
    »Funkkontakt mit Meztu. Rhodan ist bereits hierher unterwegs. Die ASBESI ebenfalls. Bald wird
es hier von Schiffen wimmeln.«
    »Schon unterwegs? Wie lange noch?«
    »Können jeden Augenblick eintreffen. Sie kommen besser in die Zentrale, Gucky. Schließlich war
es ja Ihre Idee …«
    »Schon gut, Kmehr. Den Alleingang verantworte ich gern. Es wäre etwas

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