Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
am ehesten
auf einen anderen Zugang ins Planeteninnere stoßen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine
derart große Halle ihr Material aus diesem kleinen Pfortenbunker erhält.«
    »Einverstanden, Grandseigneur. Ich rufe über den Helmfunk eine Einsatzgruppe zusammen. Sie
steht östlich des Werfteinganges und paßt auf, daß meinem Suchtrupp nichts zustößt.«
    »Suchtrupp …?«
    »Oui, Grandseigneur! Er sucht nach dem Geheimzugang …«
    Sie hetzten geduckt durch die Trümmer, die der Kampf hinterlassen hatte. Überall,
wo auch nur etwas Deckung vorhanden war, lagen und standen Landesoldaten. Raketenbatterien auf
Selbstfahrlafetten kurvten mit heulenden Turbinen durch den Schutt; sie wechselten ständig ihre
Stellungen. Schweber mit dem Roten Kreuz bargen Verwundete; Medoroboter versorgten sie sofort und
nahmen lebenswichtige Operationen noch während des Abtransports vor.
    Wegen des starken Beschusses und der immer wieder auftauchenden feindlichen Robotflugkörper
durften die Männer ihre Fluggeräte nicht einschalten. Alle paar Meter mußten sie Deckung
suchen.
    Perry Rhodan ließ sich jedoch von diesem Inferno nicht täuschen. Er hatte schon andere Kämpfe
miterlebt und wußte, daß dieses Gefecht, gemessen an den Waffen, die beiden Seiten zur Verfügung
standen, im Grunde nur eine Plänkelei darstellte.
    Das bestärkte seinen Verdacht.
    Noch vor dem Aufbruch aus ihrer letzten Stellung hatte er dem Kommandeur der Landetruppen,
Captain José Aleara, befohlen, den Pfortenbunker auf gar keinen Fall zu besetzen.
    Am rauchverhangenen Himmel schwebte die gigantische Kugel der CREST IV gleich einem silbernen
Luftballon. Ab und zu blitzte es dort oben auf, aber im Grunde genommen mußten die Männer in den
Geschützständen des Flottenflaggschiffs dem Bodenkampf tatenlos zusehen; ihre Waffen wirkten zu
verheerend, als daß sie entscheidend hätten eingreifen können. Das schien paradox zu sein, doch
schließlich waren Ultraschlachtschiffe nicht dafür gebaut worden, um unmittelbar in Bodenkämpfe
einzugreifen. Die Strahlen ihrer Energiegeschütze hätten Freund und Feind gefährdet, von
Transformgeschossen ganz zu schweigen; eine einzige Gigabombe würde aus dem Raumhafen einen
magmaerfüllten Krater machen.
    Hinter der Frontlinie erwartete sie ein offener, gepanzerter Schweber mit einem Freihändler am
Steuer. Neben ihm saß Tako Kakuta, der japanische Teleporter aus Rhodans Mutantenkorps. Rhodan
hatte ihn für den geplanten Einsatz aus der CREST IV angefordert, da er ebenfalls mit den
Verhältnissen in den Untergrundanlagen Keegs vertraut war.
    Kakuta grinste über sein breites, stets etwas kindlich wirkendes Gesicht. Wer den Teleporter
nicht kannte, hätte niemals vermutet, daß er schon über vierhundertfünfzig Jahre alt war. Nur
jemand mit sehr viel Menschenkenntnis und eigener Erfahrung konnte erkennen, daß Kakutas schwarze
Augen schon mehr gesehen hatten, als ein Sterblicher jemals in seinem Leben zu sehen bekommen
würde.
    »Es ist alles bereit!« meldete er und half Rhodan in den Fond des Schwebers.
    Rhodan lächelte dankbar. Es tat ihm wohl, daß Kakuta in ihm auch den Freund sah. Unter
Unsterblichen konnte so etwas gar nicht ausbleiben, denn sie wanderten gemeinsam durch die
Jahrhunderte, während Generationen aufwuchsen und Neues schufen – und wieder
dahinsanken.
    Roi Danton lächelte ebenfalls. Doch sein Lächeln war zurückhaltend, so schwer ihm das auch
fiel. Tako Kakuta hatte ihn als Kind oft auf seinen Knien geschaukelt, wenn er zu privaten
Besuchen in seinem Elternhaus weilte. Er hatte ihm uralte Geschichten und Sagen aus der
Vergangenheit seines japanischen Volkes erzählt, hatte von gefahrvollen Abenteuern im Weltraum
berichtet und manchmal den jungen Mike Rhodan auch getröstet, wenn ein kindlicher Kummer sein
Herz bedrückte. Nur ungern spielte er diesem grundanständigen Mann Theater vor.
    Oro Masut hob seinen Herrn in den Schweber und schwang sich hinterher. Der Fahrer fluchte,
weil sein Fahrzeug plötzlich mit dem Heck auf den Boden stieß. Er glich die Hecklastigkeit durch
Schwerkraftregelung aus und fuhr an, als der Freihändler ihm auffordernd zunickte.
    Perry Rhodan schaltete seinen Helmkom ein.
    Er rief den Kommandanten der CREST IV.
    Oberst Merlin Akran meldete sich fast augenblicklich. Er schien den Anruf erwartet zu haben.
Das laute Organ des Epsalers veranlaßte Rhodan, die Empfangsstärke zu drosseln.
    »Erste Anzeichen einer Besatzung

Weitere Kostenlose Bücher