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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten hier wesentlich mehr Platz. Auch waren keine Hochspannungsleitungen vorhanden, auf die
man besondere Rücksicht nehmen mußte. An das Gurgeln und Schmatzen der Hydraulikflüssigkeit hatte
man sich unterdessen einigermaßen gewöhnt.
    Eine Weile lauschte Rhodan darauf. Es war einschläfernd, fand er. Er schloß die Augen und hing
seinen Gedanken nach, aus denen er erst durch ein seltsames, ungewohntes Geräusch gerissen
wurde.
    Perry Rhodan richtete sich lauschend auf.
    »Da war doch etwas!« sagte er zu Melbar Kasom, der seltsam verlegen wirkte. »Habt ihr das
nicht gehört?«
    Wieder wurde das Geräusch vernehmlich. Es klang fast wie das Knurren eines Raubtiers.
    Ein Raubtier? Hier? Rhodan griff unwillkürlich nach dem schweren Strahler an seiner
Hüfte.
    Melbar Kasom wirkte womöglich noch verlegener.
    »Es ist nur mein Magen, Sir«, brachte er mühsam hervor. Trotz des trüben Lichtes war jetzt zu
sehen, wie er rot anlief.
    Perry Rhodan lachte auf. Dann wurde er jedoch wieder ernst. Beunruhigt erkannte er, daß das
übergroße Nahrungsbedürfnis der beiden Ertruser zu einem Problem zu werden begann.
    »Was ist in Ihrer Ausrüstung noch an Nahrungsmitteln vorhanden, Kasom?« erkundigte er
sich.
    »Nichts, Sir«, antwortete Oro Masut betrübt an Kasoms Stelle, »bis auf ein halbes Paket
Konzentrat. Es wird Zeit, daß wir etwas gegen die drohende Hungersnot unternehmen, sonst kann es
passieren, daß wir beide an Auszehrung zu leiden beginnen.«
    »Ich würde sonstwas dafür geben, jetzt eine Ochsenkeule am Spieß verzehren zu dürfen!« begann
Melbar Kasom zu schwärmen und blickte auf Rhodan, der ironisch lächelnd sagte:
    »Was blicken Sie mich dabei an, Kasom? Sollten Sie vielleicht abwegige Gedanken in Ihrem
Gehirn wälzen?«
    Der USO-Spezialist verneinte hastig und machte dabei ein so unglückliches Gesicht, daß Oro
Masut schallend zu lachen begann.
    »Still, Sie Schreihals!« beschwor ihn Rhodan. »Oder möchten Sie, daß die Gurrads unser
Versteck aufspüren?«
    Der Leibwächter Roi Dantons verstummte.
    Der Pulsschlag der Maschinenanlage unter ihnen erschütterte die Zelle des Birnenraumschiffes
bis zur letzten Niete. Der Raumer vibrierte wie eine gewaltige Stimmgabel. Über den Köpfen der
drei so verschiedenartigen Männer löste sich ein großer Rostfleck und überschüttete sie mit
feinem, braunem Staub, der einen seltsamen Geschmack auf den Lippen hinterließ. Irgendwo im
Hintergrund des Tankraumes platzte der Kopf einer Niete ab und schlug dumpf hallend gegen die
Wand eines Tanks, in dem die Hydraulikflüssigkeit ständig rumorte.
    Und in diese ständigen Geräusche hinein sagte Perry Rhodan mit ernster Stimme:
    »Wir werden bald etwas unternehmen …«

14.
    Es waren nur wenige Minuten nach der zweiten Transition vergangen.
    Zurückgelehnt saß Kapitän Trikort in dem wuchtigen Drehsessel und blickte nachdenklich auf den
großen Frontschirm, auf dem sich die ihm bekannten Sternbilder zeigten.
    Über Trikort, auf der umlaufenden Galerie, arbeiteten im schwachen Licht der
Instrumentenbeleuchtung die Techniker und Navigatoren. Während der Transition mußte in einem
Generatorenraum eine der Hauptsicherungen ausgefallen sein, die für die Beleuchtung des Schiffes
von großer Wichtigkeit war. Bis die Techniker den Fehler fanden, mußte man sich eben mit der
Instrumentenbeleuchtung begnügen.
    Das war einer der häufigsten Defekte und relativ harmlos gegenüber anderen.
    Schlimmer wäre es gewesen, dachte Trikort, die Stromzufuhr zu den Bild- und Orterschirmen
hätte ausgesetzt – wie es einmal in der Vergangenheit geschehen war. Bis die Techniker
damals den Fehler gefunden hatten, war das Schiff blind weitergeflogen. Nach der erfolgten
Reparatur stellten die Navigatoren fest, daß sich das Schiff weitab von seiner geplanten Route
befand.
    Der Gurrad bewegte sich ein wenig; jetzt konnte er die Schaltleiste der Heck-Bilderfassung
betätigen.
    Lange sah Kapitän Trikort auf das flache Ellipsoid, das wie ein flammender Schild fast dreißig
Grad des Blickwinkels beherrschte. Er wußte, daß diese ferne Milchstraße die Heimat der
›Terraner‹ war. Die Heimat eines stolzen und furchtlosen Volkes.
    Heimat!
    Kapitän Trikort kannte den Wert, den Inhalt dieses Wortes.
    Heimat war die Rückkehr von einer langen und gefahrvollen und abenteuerlichen Reise –
Heimat war aber auch die Nähe eines geliebten Wesens – das sanfte Streicheln einer Hand und
der Wohllaut einer

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