Silberband 038 - Verschollen in M 87
sonst
Verbindung mit den Halutern bekommen? Im übrigen hat uns Icho Tolot wohl deswegen
angefordert.«
»Ich sehe auch keine andere Möglichkeit«, gab der Major zu. »Wenn es schon den Halutern nicht
gelingt, mit ihrem Super-Raumschiff zu starten, so hätten wir überhaupt keine Chance. Ich glaube
daher, deinen Einsatz verantworten zu können.«
Der Doppelkopfmutant Goratschin mischte sich ein. Iwan sagte:
»Ich nehme an, das gilt auch für mich.«
Gucky sprang ein Stück in die Höhe und klopfte ihm schnell auf die Schulter.
»Selbstverständlich, Kleiner. Du kommst mit. Was wären wir ohne dich?«
»Ich würde die Spezialkampfanzüge empfehlen«, riet Major McCisom. »Niemand weiß, was Sie dort
unten erwartet. Da wir mit der Korvette auf Distanz bleiben müssen, können wir Ihnen kaum helfen.
Sie sind auf sich selbst angewiesen. Ich hoffe nur, daß die Funkverbindung aufrechterhalten
bleibt. Zu dumm, daß wir keinen zweiten Telepathen an Bord haben. Gucky könnte dann ständig
Kontakt mit ihm halten.«
Die Kampfanzüge erfüllten alle Funktionen eines normalen Raumanzuges. Außerdem machten sie
ihre Träger flugfähig, konnten sie mit Hilfe der Deflektorschirme unsichtbar machen und hatten
eingebaute Gravitationsregler, die sie jedem nur erdenklichen Schwerefeld anpaßten. Die
Energietornister dieser Anzüge konnten Individual-Schutzschirme von höchster Qualität aufbauen
und so ihre Träger vor Gefahren schützen.
»Dann wollen wir mal!« rief Gucky.
Ras Tschubai hielt ihn fest.
»Immer langsam, Kleiner! Wir befinden uns gerade auf der anderen Seite des Planeten. Außerdem
müssen wir uns vorbereiten. Wann erreichen wir wieder die Position der Haluter, Major?«
»Etwa in zwanzig Minuten. Bis dahin haben wir auch die richtige Höhe erreicht. Wir bleiben auf
einer Kreisbahn in fünftausend Kilometern Höhe. Wenn wichtige Nachrichten zu übermitteln sind,
kann ja einer von Ihnen in das Schiff teleportieren.«
Eine Viertelstunde später warteten die drei Mutanten auf das Zeichen von Major McCisom.
Goratschin stand zwischen den beiden Teleportern, die ihn am Arm festhielten.
Dann – endlich – war es soweit.
Leutnant Kramer, der das Schiff navigierte, nickte dem Kommandanten zu. Major McCisom wiederum
gab das Zeichen an die beiden Teleporter weiter.
Einen Augenblick später waren die beiden Männer und der Mausbiber verschwunden.
19.
Der schwarze Kugelraumer stand unbeweglich in der grauen Steinwüste. Im Hintergrund
erhob sich eine schroffe Hügelkette, scharf abgegrenzt von dem sternenübersäten Himmel. Die Sonne
war höher gestiegen. Es war eine kleine, weiße Sonne, die nur noch sehr wenig Wärme spendete. Die
Sterne standen aber so dicht, daß der Himmel fast weiß wirkte. Es war ein unheimlicher, seltsamer
Anblick.
In der Kommandozentrale des Raumschiffs saßen Icho Tolot und Fancan Teik. Sie starrten auf die
Bildschirme, auf denen kaum etwas zu sehen war. Die Energie reichte gerade aus, Konturen erkennen
zu lassen. Mit den Ortern war die Anwesenheit des terranischen Schiffes festgestellt worden.
Tolot konnte nur hoffen, daß seine schwachen Funksignale aufgefangen worden waren. Die
Bestätigung erhielt er, als die KC-41 tiefer ging und die Grenze von fünftausend Kilometern nicht
unterschritt. Sie blieb in der Kreisbahn.
»Scheint zu klappen«, sagte er zu seinem Gefährten. Für menschliche Augen waren die beiden
Giganten kaum voneinander zu unterscheiden. Sie ähnelten sich wie das sprichwörtliche Ei dem
anderen. »Wenn sie Teleporter an Bord haben, werden wir bald Besuch bekommen. Wir wissen ja
nicht, ob sie unsere Botschaft ganz aufgefangen haben. Bin gespannt, ob der Knirps dabei
ist.«
Fancan Teiks Gesicht blieb ausdruckslos. Als Historiker und Wissenschaftler genoß er bei
seinem Volk größte Achtung, was jedoch nicht verhindern konnte, daß er sich wieder einmal in ein
ungewisses Abenteuer eingelassen hatte.
»Mit dem Knirps meinen Sie doch sicher diesen Gucky. Ich wäre recht froh, wenn er hier
erschiene. Man sollte ihn seiner Winzigkeit wegen nicht unterschätzen.«
»Die Qualität, nicht die Masse macht es«, gab Icho Tolot ihm recht. Er und der kleine
Mausbiber waren sehr gute Freunde. Sie hatten sich gegenseitig schon aus mancher verzwickten
Situation geholfen. Diesmal sah es ganz so aus, als stünde der Mausbiber wieder einmal auf der
aktiven Seite.
Auf einem der Bildschirme war eine schattenhafte Bewegung zu erkennen. Fancan
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