Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums
bestanden zwischen ihnen unterirdische Verbindungen.
»Das reicht«, sagte Ras. »Wir kehren um.«
Sie warfen einen letzten Blick auf die seltsame Stadt unter dem Meer. So weit die Sicht reichte, reihte sich Kuppel an Kuppel, und es mochten etwa zweihundert Stück sein, die sie erkennen konnten. Aus vielen dieser Kuppeln drang Licht nach außen. Schon begannen Gucky und Ras Tschubai zur Küste zurückzuschwimmen, da hielt der Mausbiber plötzlich an. Sie schwebten etwa zwanzig Meter über dem Riff, das sie schon vorher überquert hatten.
»Gedankenimpulse, Ras. Mindestens zehntausend, wenn nicht hunderttausend Gedankenimpulse, die Panik, Angst und Schrecken verkünden. Sie müssen von den Bewohnern der Kuppeln stammen. Und sie drücken nichts als Furcht aus.«
Sie schwammen jetzt weiter auf die Küste zu. Gucky achtete nicht mehr auf seine Umgebung, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf die Gedankenimpulse, die sein Gehirn unaufhörlich empfing. Ihm war, als hätte er die gleichen Gedankenmuster schon einmal irgendwo empfangen.
26.
Nach der Rückkehr und dem Bericht der Teleporter zögerte Rhodan nicht lange mit der Entscheidung, einen Amphigleiter zu der geheimnisvollen Unterwasserstadt zu entsenden. Zum einen mußte er wissen, wer die Fremden waren und wieso sie Gucky so bekannt vorkamen. Zum zweiten konnte man ihnen vielleicht helfen und auf eine Gegenleistung hoffen. Rhodan wollte selbst mit von der Partie sein. Kurz Zeit später waren er und seine Mannschaft aufbruchbereit.
In seiner äußeren Form glich der Amphigleiter einer Linse. Seine Länge betrug fünfzig Meter, und an der breitesten Stelle hatte er einen Durchmesser von dreißig Metern. An der dicksten Stelle war er zwanzig Meter hoch. Auf dem Mittelteil des elliptisch gewölbten Rumpfes befand sich ein schlanker, ausfahrbarer Turm wie bei einem U-Boot.
Kommandant dieses Spezialfahrzeuges war Captain Rimar Duster, der eine Besatzung von fünfzehn Mann befehligte.
Bewegte sich der Amphigleiter über Land, so glitt er auf energetischen Prallkissen dahin und wich allen kleineren Hindernissen aus. Unter Wasser wurde die Fortbewegung durch ein Strahltriebwerk gewährleistet. Das angesaugte Wasser wurde in atomarer Glut verdampft und mit hohem Expansionsdruck aus dem Heck wieder ausgestoßen. So konnte der Gleiter auch unter Wasser eine erstaunliche Geschwindigkeit erreichen.
Es handelte sich um eine Spezialkonstruktion für Forschungsaufträge, und wenn der Amphigleiter sich auf dem Land genauso gut wie auf dem Wasser bewegen konnte, so war er doch nur in begrenztem Maße flugfähig. In erster Linie war das Fahrzeug zum Gebrauch unter Wasser entwickelt worden.
Rhodan hatte Atlan und Roi Danton die letzten Anweisungen gegeben. In der Schleuse traf er mit Gucky, Ras Tschubai, Dr. Bysiphere und einigen seiner Kollegen zusammen. Captain Rimar Duster meldete den Amphigleiter startbereit und sagte:
»Der Roboter Paladin ist bereits an Bord des Amphigleiters, Sir.«
Rhodan nickte den Wartenden zu.
»Dann kann es losgehen, meine Herren.« Er sah auf seine Uhr. »In genau fünf Minuten wird die CREST fast die Wasseroberfläche berühren. Das ist der Augenblick, in dem der Amphigleiter ausgeschleust werden soll. Sie wird dann wieder auf tausend Meter steigen und dort im Schutz ihres Energieschirmes abwarten.«
Sie gingen an Bord.
Die Kommandozentrale des Amphigleiters befand sich im vorderen Teil des Rumpfes. Sie war oval geformt und mit einer durchsichtigen Kuppel bedeckt. Die Sicht war nach allen Seiten frei, und der unter dem Rumpf gelegene Teil wurde durch raffiniert angebrachte Vorrichtungen abgetastet und auf Bildschirmen wiedergegeben.
Als die letzten Sekunden der vereinbarten Frist verstrichen waren, öffnete sich die Schleuse der CREST. Sie lag etwa fünfzig Meter über der kaum bewegten Wasseroberfläche, und auf ein Zeichen Rhodans schaltete Captain Duster die energetischen Prallfelder ein. Sofort setzte sich der Amphigleiter in Bewegung und glitt aus der Schleuse. Nach wenigen Metern war seine Geschwindigkeit bereits so hoch, daß er einen großen, flachen Bogen beschrieb, ehe er das Wasser berührte. Noch während die CREST mit donnernden Triebwerken wieder nach oben glitt, versank der Gleiter in den glasklaren Fluten.
Die Meerestiefe betrug hier etwa achtzig Meter. Trotzdem war es nicht notwendig, die Scheinwerfer einzuschalten. Bis fast zu einhundertfünfzig Metern war die Sicht gut. Dann ging alles in ein ungewisses Blaugrün
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