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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gelände so eine Seilbahn zu errichten.«
    »Sie führt in den Berg, und ich glaube, wir sollten uns auch das mal ansehen.«
    »Jetzt?«
    »Wäre das nicht besser als morgen am Tag? Wenn die Brüder dort arbeiten, müssen sie ja auch mal Feierabend machen. Es ist ja möglich, daß sie in Schichten buddeln, aber das traue ich ihnen nicht zu. Außerdem können wir dann gleich feststellen, ob wir nicht ein besseres Versteck im Innern des Meteors finden. Ich wette, sie haben ihn zum Teil ausgehöhlt.«
    »Ein leerer Stollen … hm, vielleicht.«
    »Gehen wir gleich?«
    Atlan nickte. Noch einmal sah er hinüber zu der kleinen Ansiedlung, die in der Tat wie ein an die Felsen geklebtes Vogelnest wirkte. Weiter links war die Gondel in der Dunkelheit verschwunden. Eine offene Transportlore glitt hinterher, aber sie war leer. Sonst war nichts zu sehen.
    Atlan gab Gucky die Hand. »Versuchen wir es«, sagte er.
    Gucky teleportierte nur auf Sichtweite, also bis zum Eingang des Stollens, aus dem die Gondeln gekommen waren. Er lag etwas mehr als einen Kilometer von der Stadt entfernt, deren Lichter von fern herüberschimmerten. Kein Asporco war zu sehen.
    Das gleichmäßige Geräusch des laufenden Seils verstummte plötzlich. Die nächste Gondel, die gerade vor ihnen im Stollen auftauchte, blieb stehen. Die Seilbahn hatte den Betrieb eingestellt.
    Mit äußerster Vorsicht bewegten sie sich in den breiten und hohen Gang hinein, der nur durch winzige Lämpchen hoch unter der Decke notdürftig beleuchtet wurde. Sie hielten sich bei den Händen, um jederzeit teleportieren zu können.
    Nach dreihundert Metern etwa verbreiterte sich der Stollen zu einem runden Saal, in dem die Bergstation der Seilbahn untergebracht war. Schienen, die nach drei verschiedenen Richtungen führten, ließen ahnen, daß hier das abgebaute Erz gesammelt und in die Tiefe abtransportiert wurde.
    »Wir müssen uns so einen Gang näher ansehen«, sagte Gucky, der in Atlans Gedanken las. »Vielleicht finden wir dann mehr heraus und ersparen uns morgen die Erkundungsarbeit. Eins ist sicher: Dieses Zeug, das von Perry PEW-Metall genannt wird, wird hier oben gewonnen und nach unten befördert. Es gibt wahrscheinlich noch mehr Seilbahnen oder andere Transportmöglichkeiten, aber wir haben nun mal zuerst diese hier gefunden. Warum also sollen wir weitersuchen? Sehen wir uns den Laden an, dann wissen wir Bescheid.«
    »Ganz deiner Meinung«, bestätigte Atlan.
    Sie wählten den mittleren Schienenstrang und folgten ihm. Die Deckenbeleuchtung wurde nicht besser. Sicherlich brannten die Lampen während der Arbeitszeit heller, aber in der Ruheperiode fungierten sie wahrscheinlich nur als eine Notbeleuchtung.
    »Da vorn wird es heller«, sagte Gucky plötzlich und hielt an. »Gedankenimpulse! Stärker und intensiver als jene aus der Stadt.«
    »Arbeiter? Also doch eine Spätschicht?«
    »Nein, ein einzelner Asporco, ein Priester! Er nimmt eine Inspektion vor und ist ziemlich wütend, weil Arbeitsgerät herumliegt. Sieht so aus, als habe er die Position eines Vorarbeiters inne.«
    »Aha!« Atlan ging vorsichtig weiter und zog den Mausbiber hinter sich her. »Der Priester als Aufseher – so etwas Ähnliches habe ich mir fast gedacht. Sie herrschen, die anderen arbeiten für sie. Ein neues Mosaiksteinchen im Gesamtbild, würde ich sagen. Ich nehme fast an, der gesamte Meteor befindet sich im Besitz der Priesterclique. Seit Jahrtausenden kann ein Asporco ohne die Spange nicht leben – das wenigstens wurde den Bewohnern dieser Welt so eingetrichtert. Die Folge daraus ist die Abhängigkeit der Bevölkerung von den Priestern. Sie haben eine Religion aus dem Metall gemacht, das ihnen doch nur Unglück bringt. Die Frage ist nur, ob diese Priester wissen, daß noch jemand über ihnen steht, der sie manipuliert …«
    Sie mußten vorsichtiger sein, denn die glatten Wände des Tunnels boten nur wenig Deckung, und das Licht wurde von Schritt zu Schritt heller. Dann endlich sahen sie den Priester.
    Er trug eine enganliegende Uniform, mehr eine Kombination, die türkisfarben schillerte, ähnlich wie das fertige Spangenmaterial. Zwei Spangen schimmerten zwischen seinen Kopfkämmen, ein Zeichen dafür, daß er eine besonders gehobene Stellung einnahm. Aber auch ein Zeichen dafür, daß er ebensowenig wie alle anderen wußte oder ahnte, wie abhängig er sich durch das Tragen der Spangen machte.
    Er kontrollierte einige Schalttafeln, murmelte vor sich hin und wandte sich schließlich zum

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