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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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USO-Offizier räusperte sich. »Was ist denn eigentlich passiert?« fragte er in einem Ton, der deutlich erkennen ließ, daß er Gucky nicht ganz folgen konnte.
    Der Ilt rieb sich die Stirn. »Ganz einfach«, antwortete er. »Ich wurde von einem entflohenen Patienten der Klinik erwischt. Ich glaube, es war ein Miclarc. Das Biest hängte sich an meinen Gürtel und zwang mich zu pausenlosen Teleportationen.«
    »Und dagegen sollte ein Gucky machtlos sein?« fragte der Offizier zweifelnd.
    Der Ilt kratzte sich hinter dem Ohr. »Das ist es ja gerade, was mich so wurmt«, gab er zu. »Ich weiß nicht, was geworden wäre, wenn dieser junge Bursche den Mic nicht geblockt hätte.«
    Gucky blickte zu den Posbis hinüber, die mit den erschöpften Matten-Willys durch den Wachkordon hindurchflogen. Vor seinen Augen flimmerte es. Er schrieb es den Nachwirkungen der Zwangsteleportationen zu. Während er sich dem rothaarigen Terraner wieder zuwandte, fühlte er, daß etwas nicht in Ordnung war. Er versuchte, telepathisch zu sondieren, hatte aber keinen Erfolg damit. Mit großen Augen blickte er Hambug an.
    »He«, sagte er. »Ich kann deine Gedanken nicht lesen, Humbug. Und die von den Matten-Willys dort auch nicht. Was machst du für einen Humbug mit mir?«
    »Ich bin ein Blocker«, antwortete Hambug kläglich. »Ich kann nichts dafür, daß Mutanten in meiner Nähe hilflos sind. Nichts funktioniert mehr.«
    »Das habe ich aber gar nicht gern.«
    Der Ilt blickte wieder zu den Matten-Willys hinüber.
    »Ich verschwinde auch schnell, wenn du mich zu Atlan bringst«, sagte Liman Hambug. »Dann ist alles wieder in Ordnung.«
    »Na gut. Du hast mir das Leben gerettet. Ich muß mich revanchieren. Komm! Wir teleportieren.«
    Er reichte Hambug die Hand und schloß die Augen, um sich zu konzentrieren. Als er sie wieder öffnete, war er noch immer an der gleichen Stelle. Jetzt erst begriff er wirklich. Gucky schimpfte laut und anhaltend.

29.
    »Das war knapp«, stellte Betty Toufry fest. Unendliche Erleichterung ging von ihr aus.
    »Diesmal müssen wir dem kleinen Störenfried sogar dankbar sein«, ergänzte Wuriu Sengu. »Ohne ihn hätten wir es nicht geschafft.«
    »Armer Gucky! So etwas hat er noch nie erlebt«, sagte Betty mitfühlend.
    Die Posbis erreichten die Spezialunterkunft der Matten-Willys. Die Robotarme hoben die erschöpften Quallenwesen aus den Fahrzeugen heraus und ließen sie auf eine Antigravrutsche gleiten, auf der sie sanft in das Innere des Gebäudes glitten.
    Die Mutanten begannen sich sicherer zu fühlen, als sie einen mit Sauerstoff stark angereicherten Raum erreicht hatten, dessen Bodenschale mit einer aromatischen Flüssigkeit gefüllt war. Sie sollte offensichtlich dazu dienen, die Kräfte der Matten-Willys schnell wieder zu regenerieren.
    »Wir beginnen sofort«, beschloß Betty Toufry.
    Die anderen stimmten zu, nachdem sie vorsichtig sondiert hatten, ob die Mutanten der MARCO POLO in der Nähe weilten. Vor ihnen hatten sie den größten Respekt. Sie achteten sie hoch und fürchteten gerade deshalb, mit ihnen kämpfen zu müssen. Sie hofften, daß sie ihren Plan Phönix durchführen konnten, ohne von den anderen Mutanten behindert zu werden. Wenn sie mit ihnen hätten kämpfen müssen, hätten sie auf ihr Vorhaben verzichtet.
    Der erste Impuls kam von Betty Toufry. Er war stark und klar. Er zwang die anderen, sich ebenfalls zu konzentrieren. Allmählich versanken die anderen Probleme, die sie belasteten. Die Aufgabe, die sie zu bewältigen hatten, nahm mehr und mehr Gestalt an. So verschmolzen acht Persönlichkeiten zu einer einzigen. Alle individuellen Eigenschaften und Besonderheiten wurden unwichtig. Nur noch ein einziger Wunsch erfüllte sie. Nur ein einziges Ziel stand vor ihren geistigen Sinnen.
    Mitten im Raum entstand ein gelblich schimmerndes, zunächst noch sehr nebelhaftes Feld. Irrlichternde Flammen hüpften über die kahlen Wände und die Ränder der Schalen, in denen die Matten-Willys ruhten und sich erholten.
    Der Nebel verdichtete sich im Laufe von etwa zwanzig Minuten und formte sich zu einer flackernden Spindel, die sich unstet im Raum hin- und herbewegte, als ob sie sich nicht entschließen könne, an einem bestimmten Platz zu verharren.
    Ein eigentümliches Stöhnen erfüllte den Raum. Die Mutanten schienen unter der gewaltigen Konzentration zu zerbrechen. Für einige Minuten zerflatterte der Nebel wieder zu konturlosen Fetzen, die ziellos an den Wänden entlangstrichen, als suchten sie sich

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