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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Corellos Beherrscher parapsychisch angegriffen.« Er lächelte leicht. »Ich habe für mein Einei-Sechs-Experiment eine speziell sechsfach genaktivierte Keimzelle genommen. Damals konnte ich freilich noch nicht wissen, wie sich diese genetische Grundprogrammierung nach Beendigung des Wachstumsprozesses im Schnellbrüter und dem Ato-Mol-Beschleuniger auswirken würde. Jetzt weiß ich Bescheid.«
    Der Biogenetiker umklammerte den Arm Gorlans und vertiefte sein Lächeln. Es war ein fast grausames Lächeln, das Gorlan erschauern ließ.
    Onacro fuhr fort: »Die Sechslinge sind Willensräuber! Sie haben die Fähigkeit und den Drang, das Wissen, die Erfahrungen, ja das Ich aus den Gehirnen anderer Menschen zu saugen und es in sich zu speichern.«
    Gorlan warf den Sechslingen, die sich noch immer langsam, aber zielstrebig dem Ausgang näherten, einen schnellen Blick zu und erschauerte erneut.
    »Besteht nicht die Gefahr, nun da Corello verschwunden ist, daß sie sich auf unsere Gehirne stürzen?« fragte er.
    Onacro schüttelte den Kopf.
    »Sie konzentrieren sich auf jenes Individuum, das die stärkste psychische Ausstrahlung hat. Da Corellos Beherrscher auch noch parapsychische Fähigkeiten haben, werden sie von ihm magisch angezogen. Welche Kräfte in Corello auch schlummern mögen, wann immer er sie einsetzt und gegen die Sechslinge anwenden möchte, er wird damit keine Wirkung erzielen. Sie saugen alle parapsychischen Impulse auf und speichern sie in sich – und sie werden sich erst zufriedengeben, bis in Corellos Gehirn völlige Leere herrscht.«
    »Und was ist mit Alaska Saedelaere?« erkundigte sich Gorlan. »Er wird von Corello beeinflußt, die fremde Macht ist auch in ihm. Warum verschonen sie ihn?«
    Ohne eine Antwort zu geben, stieß sich Onacro von der Wand ab und begab sich zu den Sechslingen. Er stellte sich vor den Ausgang und deutete auf den Maskenträger, der in seiner Ecke kauerte.
    »Da ist der Feind!« rief Onacro. »In Saedelaeres Gehirn steckt die fremde Macht. Saugt das Böse aus ihm heraus!«
    Der vorderste der Sechslinge wandte sich in Saedelaeres Richtung, machte einen Schritt auf ihn zu, hob dann jedoch abwehrend die Hände und wich zurück.
    »Nein!« kam es gurgelnd über seine Lippen. Es handelte sich dabei um jenen, der die Grundschulung erhalten hatte.
    »Nein, nein!« jammerte auch jener, der unter dem Psychoschuler die Vorbildung genossen hatte. Es klang wie ein gequälter Aufschrei.
    »Sie erkennen Saedelaere nicht als Feind an«, sagte Onacro erstaunt. »Dafür kann es nur eine Erklärung geben: Sie müssen zwischen dem Träger der Macht, in diesem Fall Corello, und seinen Opfern genau unterscheiden können. Anders kann ich ihr Verhalten nicht begründen. Sie erkennen Saedelaeres Notlage und akzeptieren ihn – vielleicht sogar als Verbündeten.«
    »Das gibt uns die Möglichkeit, ihn als Köder für Corello zu verwenden«, sagte Gorlan eifrig. »Bisher hat Corello immer größten Wert darauf gelegt, daß der Maskenträger in seiner Nähe ist.«
    Gorlan hatte kaum ausgesprochen, als die Sechslinge geschlossen aufstöhnten. Der Biochemiker wußte im ersten Moment nicht, was in sie gefahren sein mochte, als sie plötzlich vom Ausgang zurückwichen und in den Raum hineindrängten. Aber dann erblickte er Ribald Corello inmitten der Normalsynthos. Er war nur einige Sekunden lang sichtbar, dann entmaterialisierte er – und mit ihm alle sieben Normalsynthos.
    Die Sechslinge schrien enttäuscht auf und stürzten sich auf Alaska Saedelaere. Sie zerrten den wild um sich Schlagenden auf die Beine und nahmen ihn in ihre Mitte.
    »Sie wollen Saedelaere vor einem ähnlichen Schicksal bewahren, wie es den Normalsynthos widerfuhr«, stellte Gorlan verblüfft fest.
    »Jetzt soll sich Corello sehen lassen«, sagte Onacro. »Wenn er tatsächlich versucht, Saedelaere zu entführen, dann wird das sein Untergang sein.«
    Aber Vauw Onacro hatte Ribald Corello unterschätzt. Aus dem Korridor erklangen schwere Schritte. Gorlan war mit zwei Sätzen beim Ausgang und warf einen Blick hinaus.
    »Roboter!« rief er. »Corello hetzt die Roboter auf uns!«
    »Dann müssen wir flüchten«, erklärte Onacro ruhig und begann, die sechs Willensräuber zusammen mit Alaska Saedelaere durch die Öffnung in der Wand in den Geheimgang zu drängen.
    Die beiden Lemurer führten den Terraner und die sechs eineiigen Retortenmenschen durch den schmalen Gang bis zu der getarnten Öffnung, die in die Halle mit den

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