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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erhalten!« rief Corello wütend – eine Emotion, die nicht ihm selbst entsprang.
    »Wie soll ich das verstehen?« erkundigte sich Onacro nervös.
    Corello glitt mit seinem Tragerobot auf den Normalsyntho zu, der ihm auf eine einfache Frage eine haarsträubende Antwort gegeben hatte, und entfernte mit einem Gelenkarm die Lernhaube.
    »Sie haben mich hintergangen, Onacro!« schrie Corello wieder. »Dieser Normalsyntho hat keine Grundschulung bekommen. Er kann mir nicht einmal sagen, wo links und rechts ist.«
    Der Normalsyntho hatte den Kopf schief gelegt und erschreckt zu Corello hinaufgestarrt. Jetzt gab er eine Reihe unartikulierter Laute von sich.
    »Ich habe Sie gewarnt, Onacro!«
    Corello spürte, wie sein Ich völlig zurückgedrängt wurde und sich die fremde Macht in ihm ausbreitete. Er wurde einer gewaltigen parapsychischen Entladung gewahr, dann sah er, wie Onacro durch den Raum flog und gegen die Wand prallte.
    »Wieso kann dieser Normalsyntho jetzt nicht sprechen, obwohl er eben die Vorbildung absolviert hat?« Die schrille Stimme klang selbst Corello fremd. Er versuchte, seinen Körper wieder in seine Gewalt zu bekommen, aber die ›Macht‹ hatte sich bereits in vollem Umfang in seinem Gehirn etabliert und schlug ihn zurück.
    Wie konnte das geschehen? Welchen teuflischen Plan hat dieser Lemurer ausgeheckt?
    Diese Fragen geisterten durch Corellos Gehirn. Er sah, wie Onacro langsam auf die Beine kam und dann den Daumen gegen eine bestimmte Stelle der Wand preßte. Ein Teil der Wand begann zu flimmern und löste sich auf. Aus der so entstandenen Öffnung strich ein kalter Hauch, der Corello erschauern ließ. Es war kein Luftzug, der aus der Öffnung kam, sondern eine psychische Kälte.
    Und dann tauchten die Wesen auf, von denen diese Kälte ausging.
    Es waren insgesamt fünf – und alle glichen sie sich wie ein Ei dem anderen. Sie sahen alle genauso aus wie jener Normalsyntho, der im Psychoschuler saß und nicht sprechen konnte.
    Jetzt strahlte auch er diese Aura des Unheimlichen aus. Aber es war gar keine Ausstrahlung, sondern ein Sog.
    Die Sechslinge sogen den Geist aus Corellos Gehirn!
    Sechslinge, ja, das mußte die Lösung sein. Onacro hatte in einer Retorte aus einer Keimzelle sechs identische Geschöpfe erschaffen und sie dann unter dem Psychoschuler gegeneinander ausgetauscht.
    Er hatte Mutanten gezüchtet, die wie Vampire den Geist aus den Gehirnen anderer sogen.
    Fort von hier! befahl die ›Macht‹ in höchster Not. Corello wendete seinen Tragerobot und flüchtete.

8.
    »Jetzt haben wir ihn in die Enge getrieben!« triumphierte Gorlan Lym.
    In der Schulungszelle herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Die Normalsynthos rannten aufgescheucht umher. Sie wußten offenbar nicht, wie sie sich verhalten sollten. Niemand gab ihnen Befehle, niemand sagte ihnen, was sie zu tun hatten. So irrten sie durch den Raum, mit suchenden Augen und ausdruckslosen Gesichtern.
    Vauw Onacro lehnte an der Wand und kämpfte gegen den Schock und die Schmerzen, die der harte Aufprall verursacht hatte. Die Sechslinge bewegten sich in geschlossener Formation langsam auf den Ausgang zu, durch den Corello verschwunden war. Einer von ihnen hatte die Grundschulung erhalten, ein zweiter die Vorbildung, aber die anderen vier besaßen die Psyche von Neugeborenen.
    Sie wirkten alle sechs aufgeregt, was sich auf sie unterschiedlich auswirkte. Die beiden, die eine gewisse Ausbildung genossen hatten, murmelten zusammenhanglose Worte, während sie mit ausgestreckten Armen auf den Ausgang wiesen.
    »Da! Weg! Ihm nach! Einholen-Hunger-Verlangen ihm nach …«
    Die anderen vier kreischten und lallten, sie strichen sich mit den Händen über ihre Körper, betasteten gegenseitig ihre Gesichter.
    Gorlan drängte die sieben Normalsynthos in einer Ecke zusammen. Ihnen gegenüber kauerte Alaska Saedelaere, hinter dessen Maske wieder Lichtblitze hervorzuckten.
    »Was hat der Mann?« fragten die Normalsynthos. Und: »Sollen wir das Feuer in seinem Gesicht löschen?«
    »Ihr bleibt hier und rührt euch nicht vom Fleck!« befahl Gorlan Lym.
    Die Normalsynthos gehorchten. Gorlan wandte sich dem Biogenetiker zu, der noch nicht ganz zu begreifen schien, was um ihn vorging.
    »Fühlen Sie sich besser, Onacro?« erkundigte sich Gorlan besorgt. Als der Biogenetiker schwach nickte, fragte er: »Wie haben Sie es nur geschafft, Corello in die Flucht zu jagen?«
    Onacro deutete auf die Sechslinge. »Es ist ihr Erfolg«, sagte er. »Sie haben

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