Silberband 065 - Die Altmutanten
Ato-Mol-Beschleunigern mündete.
Dort wurden sie von Lowo Phantroc, Parolar Uym und Nyva Streem erwartet. Jeder von ihnen trug eine entsicherte Strahlenwaffe.
»Vampire des Geistes!« rief Nyva Streem und hob die Waffe.
Gorlan sprang dazwischen. »Du hast von ihnen nichts zu befürchten, Nyva«, erklärte er schnell. »Sie sind nur Corellos Feinde.«
»Wer des Meisters Feind ist, ist auch mein Feind«, zischte die Zytologin.
Da erst begriff Gorlan, daß sie noch immer von Corello beherrscht wurde. Der Mutant hatte sie und die beiden anderen Wissenschaftler bewaffnet und sie hier postiert.
Ohne lange zu überlegen, schlug Gorlan ihr die Waffe aus der Hand. Sie schrie vor Schmerz auf und stürzte sich dann mit den bloßen Händen auf einen der Sechslinge.
Gorlan merkte es erst zu spät, denn er hatte sich nach der Strahlenwaffe gebückt. Als er sich ihr jetzt mit der Waffe in der Hand zuwandte, schlug sie auf einen der Sechslinge ein.
»Nyva!« schrie er.
Aber sie hörte ihn nicht. Sie traktierte den Normalsyntho mit Schlägen und umklammerte dann seinen Hals. Der Normalsyntho wehrte sich nicht. Er gab fast tierisch klingende Laute von sich und versuchte, sich aus dem Griff zu befreien, ohne dabei Nyva Schaden zuzufügen.
Er sah in Nyva keinen Gegner; sondern – so wie in Saedelaeres Fall – nur eine von der feindlichen Macht versklavte Kreatur. Corello mußte diesen schwachen Punkt der Sechslinge erkannt haben, denn nur so war es zu erklären, daß er ihnen nicht selbst auflauerte und statt dessen die beeinflußten Lemurer auf sie ansetzte.
Während Gorlan sich anschickte, Nyva von dem Normalsyntho zu trennen, in den sie sich verkrallt hatte, sah er, daß Onacro mit Parolar Uym um die Waffe rang.
Plötzlich wurde die Umgebung von einem Blitzstrahl erhellt. Er schoß quer durch die Halle, umhüllte Nyva und den Normalsyntho, ließ sie kurz in blendender Grelle erstrahlen und erstarb dann.
Obwohl die Energieentladung Gorlan geblendet hatte, sah er die beiden schwarzen Klumpen zu Boden fallen, die einst Menschen gewesen waren. Er wirbelte zu Lowo Phantroc herum, der der Schütze gewesen war, und feuerte seine Waffe auf ihn ab, bevor er noch mehr Unheil anrichten konnte. Der Biochemiker starb, ohne einen Laut von sich gegeben zu haben.
»Ich habe ihn ermordet«, sagte Gorlan fassungslos. »Als ich sah, daß er Nyvas Tod verschuldet hatte, verlor ich die Beherrschung und schoß auf ihn.«
»Nicht Sie, sondern Corello hat ihn auf dem Gewissen«, ließ sich Vauw Onacro vernehmen. »Ich fühle mich auch nicht für Uyms Tod verantwortlich … Ein Schuß löste sich, als ich versuchte, ihm die Waffe zu entreißen.«
Onacro beugte sich über den verrenkt daliegenden Physiologen und nahm ihm den Strahler aus den leblosen Fingern.
»Wir müssen Corello stellen, bevor er eine neue Teufelei aushecken kann«, sagte er und trieb die Sechslinge vorwärts, von denen nur noch fünf am Leben waren.
Fünf Willensräuber hetzten hinter Ribald Corello her. Wie Spürhunde nahmen sie seine Fährte auf und verfolgten ihn. Bereits zweimal hatten sie ihn gestellt. Aber jedesmal, wenn sie sich auf seinen Geist stürzen, ihn zersetzen und ihn in ihre Hirne aufsaugen wollten, konnte er sich rechtzeitig durch Teleportation retten.
Corello tauchte dann an einem entgegengesetzten Punkt der Station auf, und es kostete die fünf Psycho-Vampire einige Mühe, seine Gehirnimpulse zu orten.
»Es ist, als hätte sie ein parapsychischer Rausch befallen«, sagte Onacro keuchend, während er den fünf Normalsynthos durch die Korridore folgte und sein wirklich Letztes geben mußte, um ihnen auf den Fersen bleiben zu können.
»Diesmal werden sie Corello stellen«, sagte Gorlan zuversichtlich.
Sie erreichten einen riesigen Schlafsaal, in dem tausend Normalsynthos untergebracht werden konnten. Die Willensräuber wußten Corello darin und stürzten blindwütig hinein – da waren es nur noch vier!
Gorlan ahnte das Unheil, als er die zehn Roboter erblickte und sah, wie Corello entmaterialisierte. Er warf sich den Normalsynthos entgegen und stieß sie in den Korridor. Einer jedoch hatte sich von den anderen abgesondert und verglühte im konzentrierten Feuer der Kampfroboter.
Onacro erfaßte die Situation augenblicklich und versperrte den Zugang des Schlafsaals. Während die verbliebenen vier Sechslinge durch den Korridor irrten, begann das Schott des Schlafsaals bereits unter dem konzentrierten Beschuß der Roboter rot zu glühen.
»Da
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