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Silberband 065 - Die Altmutanten

Titel: Silberband 065 - Die Altmutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur manchmal zuckten sie unrhythmisch. Dann wußte Onacro, daß sie eine parapsychische Attacke Corellos abgewehrt hatten.
    Corellos Reaktionen waren dagegen viel eindrucksvoller. Seine großen Augen waren zwar die ganze Zeit über starr auf einen bestimmten Punkt gerichtet, aber in seinem winzigen Kindergesicht spiegelte sich das gesamte Register menschlicher Emotionen wider. Es drückte Triumph, Zufriedenheit, Schmerz, Verwirrung und Wahnsinn aus.
    Manchmal trieben ihn die zersetzenden Kräfte der Psycho-Vampire zu Kurzschlußhandlungen. Er ließ seinen Tragerobot plötzlich durch die Hauptschaltzentrale kreisen, stieß gegen die Schaltwände, daß die Armaturen barsten, und ließ die Robotarme sinnlos rotieren.
    Onacro vermutete, daß er diese scheinbaren Fehlreaktionen bewußt tat, wahrscheinlich nur um die durch die zersetzenden Kräfte hervorgerufenen Schwächeperioden zu überbrücken. Denn nach jedem dieser Manöver ging er selbst zum Angriff über.
    Das erstemal gelang ihm dieser Überraschungsangriff fast perfekt. Er konnte die Psycho-Vampire überraschen und mit seinen telekinetischen Fähigkeiten in die Höhe schleudern. Doch verlor er seinen Vorteil sofort im folgenden Gegenschlag der Normalsynthos.
    Wieder begann Corello zu rasen. Diesmal reagierte er sich jedoch mit Hilfe seiner parapsychischen Fähigkeiten ab.
    Plötzlich wölbte sich der Boden in der Mitte der Hauptschaltzentrale auf und barst krachend. Armaturen, Bildschirme und Bedienungshebel verformten sich wie unter großer Hitzeeinwirkung.
    Eine Alarmsirene heulte auf. Onacro sah, wie Warnlichter zu blinken begannen und die Zeiger der Meßgeräte über die Gefahrenlinie wanderten.
    »Was hat das zu bedeuten, Onacro?« schrie Gorlan gehetzt.
    »Die Reaktoren sind überhitzt«, antwortete Onacro ruhig.
    »Und das läßt Sie so kalt?« herrschte Gorlan ihn an. »Wissen Sie, daß wir alle in die Luft fliegen können?«
    »Sicher, mir ist bekannt, was ein außer Kontrolle geratener Reaktor anrichten kann«, versetzte Onacro lakonisch.
    »Dann tun Sie etwas!«
    Onacro rührte sich nicht vom Fleck. Einer der beiden Normalsynthos hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er setzte sich plötzlich mit hölzern wirkenden Schritten in Bewegung – und ging geradewegs auf das ausgezackte Loch in der Mitte der Hauptzentrale zu.
    Gorlan war dieser Zwischenfall ebenfalls nicht entgangen. Ohne sich um Onacro zu kümmern, stürmte er nach vorne. Er hob im Laufen die Waffe und zielte auf den Mutanten.
    Doch gerade in dem Moment, in dem er abdrückte, errichtete sich über Corello ein grün flimmernder Schutzschirm. Der Energiestrahl verpuffte daran wirkungslos.
    »Das ist sinnlos!« rief Onacro dem Biochemiker zu. »Kommen Sie zurück!«
    Gorlan hörte nicht auf ihn. Er hatte den Normalsyntho erreicht, der nur noch drei Schritte von dem klaffenden Riß entfernt war. Gorlan packte ihn an der Schulter und wollte ihn fortziehen. Doch der Retortenmensch stemmte sich mit aller Gewalt dagegen und ging unbeirrt weiter.
    »Lassen Sie los, Gorlan!« rief Onacro, als der Normalsyntho den Abgrund erreicht hatte.
    »Ich kann nicht, er hält mich fest …«
    Das waren Gorlans letzte Worte, dann stürzte er zusammen mit dem Normalsyntho, der sich in seine Arme verkrallt hatte, in die Tiefe.
    Ihre Niederlage war endgültig besiegelt. Onacro wußte es. Und er versprach sich kaum Erfolg, als er seine Waffe auf Corello richtete. Es war mehr eine Art Selbstmordversuch als eine Attacke gegen Corello. Er wußte, daß er chancenlos war, und zog einen schnellen Tod einem ungewissen Schicksal in Corellos Gefangenschaft vor.
    Deshalb feuerte er die Waffe ab.
    Corello reagierte prompt und so, wie er es von ihm erwartet hatte: Der Mutant fuhr mit eingeschaltetem HÜ-Schirm auf Onacro zu und überrollte ihn mit dem Tragerobot. Onacro verspürte keinen Schmerz, denn über seinen Geist senkte sich gnädige Schwärze.
    Als er irgendwann später zu sich kam und die Augen öffnete, waren Ribald Corello, der letzte überlebende Sechsling und Alaska Saedelaere verschwunden.
    Aber Onacro stellte zu seiner größten Verwunderung fest, daß er nicht allein war. Er erblickte einen Mann und ein Pelzwesen.
    »Perry Rhodan …?« murmelte Onacro kaum hörbar.

9.
    Das erste Ortungsergebnis kam von einer Weltraumstation. Es wurde wenig später von den Bodenstationen der Tubai-Inselgruppe und von Ragiora, einer der größten Inseln des Tuamotu-Archipels, bestätigt. Eine weitere Bestätigung kam von den

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