Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 066 - Kampf der Paramags

Titel: Silberband 066 - Kampf der Paramags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Angesprochene. »Vor allem können wir uns an keinem anderen Ort des Universums als hier am Leben erhalten, Betty. Wir sind Gefangene des PEW-Meteoriten. Wenn wir nicht erneut – und diesmal vielleicht für alle Ewigkeit – in den Hyperraum abgestoßen werden wollen, müssen wir im unmittelbaren Bereich des Parabio-Emotionalen-Wandelstoffes bleiben. Und vor allem in den Körpern der Asporcos!«
    »Das ist nur eine Zwischenlösung«, behauptete das mit Betty angesprochene Wesen. »Für uns wird sich bestimmt ein Weg finden. Perry Rhodan und unsere anderen Freunde von früher werden uns nicht im Stich lassen.«
    »Wenn ich nur deine Zuversicht teilen könnte«, sagte das Wesen, das Ralf hieß.
    Betty Toufry und Ralf Marten schritten auf den muskulösen Beinen ihrer Asporcokörper einen steil abfallenden Stollen hinunter, der eindeutig unter der Anleitung jener Priester in den Fels gegraben worden war, die hier nach dem PEW-Metall geschürft hatten. Davon zeugten nicht nur die grob behauenen Wände, sondern auch schmale Seitenstollen, die entlang den PEW-Adern verliefen.
    Kaum dreißig Meter vor ihnen glitt plötzlich ein Schemen aus der Felswand und nahm blitzschnell Gestalt an.
    »Ein Paramag!« rief Betty Toufry. »Jetzt hast du deine Chance, Ralf!«
    Als der Paramag die beiden Fremden erblickte, wollte er sich augenblicklich wieder in die nächste Felswand stürzen und mittels seiner paratransdeformatorischen Fähigkeit in eine PEW-Ader flüchten.
    Doch Betty Toufry erkannte diese Absicht aus seinen Gedanken und vereitelte sie, indem sie ihn telekinetisch an seinem Platz festhielt.
    Ralf Marten, der trotz seines abstrakten Daseinszustandes seine parapsychische Fähigkeit ebenso wie die anderen sieben Second-Genesis-Mutanten behalten hatte, handelte augenblicklich. Er drang in den Geist des Paramags ein, so daß er durch dessen Sinnesorgane sehen und hören konnte.
    »Du kannst ihn loslassen, Betty«, sagte Marten im Ultraschallbereich.
    Betty Toufry zog ihre telekinetische Fesselung zurück und beobachtete, wie der Paramag auf die nächste PEW-Ader zustürzte und entmaterialisierte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Marten zu. Sie hatte sich schon längst daran gewöhnt, daß sie mit den Facettenaugen ihre Umgebung wie durch ein hunderttausendfach geschliffenes Prisma mit teleoptischer Wirkung sah – sie hatte den asporcischen Metabolismus zu beherrschen gelernt. Außerdem konnte sie inzwischen die Mimik eines Asporcos deuten.
    Martens ›Gesicht‹ drückte im ersten Augenblick vollste Konzentration aus. Plötzlich jedoch begannen seine beiden Schädelkämme zu zittern und spannten sich, als wollten sie die PEW-Spange sprengen. Gleich darauf wurden die beiden Kämme schlaff, die stellenweise geschuppte grüne Haut seines Körpers verfärbte sich von einer Sekunde zur anderen und wurde zu einem hellen Aschgrau. Angstreaktion!
    »Ralf! Ralf!« Toufry griff nach dem Kameraden und schüttelte ihn heftig durch. »Ralf, komm zurück!«
    Marten durchrieselte ein Schauer, dann machte er eine ruckartige Kopfbewegung, als wolle er etwas abschütteln. »Es ist vorbei«, sagte er aufatmend.
    »War es sehr schlimm?« fragte Betty Toufry mitfühlend.
    »Es war phantastisch – und schrecklich zugleich.« Ralf Marten machte eine Pause, dann fuhr er fort: »Ich sah mich plötzlich in eine Welt versetzt, die sich höchstens mit dem Mikrokosmos vergleichen läßt. Aber die Formen und Farben waren anders als die jenes Mikrokosmos, den wir kennen. Es waren streng geometrische Formen und dennoch zu einem heillosen Durcheinander verstrickt. Es war ein Chaos. Ob das Erlebnis für mich schlimm war? Das kann ich nicht klar beantworten, weil der Gesamteindruck von zu kurzer Dauer war.«
    »Demnach ist das Experiment mißglückt?« erkundigte sich Betty Toufry enttäuscht.
    Marten schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, was von diesem Versuch abhängt. Ich sollte einen Paramag teleoptisch übernehmen, um herauszufinden, ob der menschliche Geist den Begleiterscheinungen der Paratransdeformation gewachsen ist. Ich war nicht lange genug drüben, sondern wurde zurückgeschleudert, abgestoßen wie ein Fremdkörper. Eines läßt sich jedoch schon jetzt mit Gewißheit sagen: Es wird schwer für die menschliche Psyche sein, einen Mittelweg zwischen Euphorie und Wahnsinn zu finden.«
    Werden wir wirklich auf diesem Meteoriten unser endgültiges Asyl finden?
    Diese Frage nagte in Betty. Aber sie konnte nicht sagen, welche Antwort sie wünschte.

Weitere Kostenlose Bücher