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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zufallstreffer arg beschädigt worden waren. Noch gehorchte er zwar den Befehlsimpulsen, aber sein Flug war nicht mehr stetig wie vorher.
    Immer näher kam der Verfolger, während die anderen Gleiter weiter zurückfielen.
    Der Narkosestrahler! Wenn der verfolgende Gleiter manuell gesteuert wurde, hatte er damit eine Chance.
    Er ließ das eigene Fahrzeug weiterfliegen, richtete sich auf und streckte sich so weit empor, daß er aus der geöffneten Oberluke, die das Verderben seines Gefährten geworden war, herausragte. Er richtete die Spitze seines ›Schreibstifts‹ auf den verfolgenden Gleiter und drückte mehrmals auf den Knopf. Wenn überhaupt, konnte er nur einen Zufallstreffer erzielen. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie groß die Reichweite des Narkosestrahls war.
    Nach dem zwanzigsten Schuß bemerkte er einen Erfolg.
    Der Gleiter zog plötzlich stark nach links und ging in einer engen Kurve nach unten ab. Vereinzelte Energieschüsse irrten wahllos in die Finsternis hinein und fanden ihr Ziel nicht mehr. Der Pilot zumindest mußte das Bewußtsein verloren haben.
    Rhodan erfuhr nicht mehr, ob der Verfolger abstürzte oder eine Notlandung machen konnte. Er glitt in seinen Sitz hinter den Kontrollen zurück und schaltete die Höchstbeschleunigung ein. Zwar wurde der Gleiter schneller, aber er verlor ständig an Höhe. Tausend Meter unter Rhodan glitt die zerrissene Felsenlandschaft dahin und kam unaufhaltsam immer näher.
    Er konnte froh sein, wenn er ohne großen Bruch irgendwo landete.
    Wenigstens sah er keine Verfolger mehr. Sie mußten ihn verloren haben oder kümmerten sich um die beiden abgestürzten Gleiter.
    Mit einem Schalter löschte er auch die letzten Kontrollämpchen des Armaturenbretts. Nun war es in der Kabine völlig dunkel. Auch Positionslichter gab es nicht. Wenn die Verfolger nicht mit Infrarotortern ausgerüstet waren, mußten sie ihn jetzt endgültig verlieren.
    Die Landschaft unter ihm war im Zwielicht undeutlich zu erkennen. Zwar konnte er keine Größenvergleiche anstellen und so die Flughöhe bestimmen, aber sie betrug seiner Schätzung nach kaum noch fünfhundert Meter.
    Der Gleiter fiel weiter, kam aber waagerecht doch noch schnell voran. Mit dem Antigrav war etwas nicht in Ordnung, und die Schubkraft allein genügte bei den fehlenden Schwingen nicht, ihn in der Luft zu halten.
    Einzelne Berggipfel glitten rechts und links vorbei, und zwar auf gleicher Höhe. Rhodan begriff, daß er die Geschwindigkeit drosseln mußte, wenn er nicht mit voller Wucht gegen einen plötzlich auftauchenden Felsen rasen und zerschellen wollte.
    Er tat es ungern, aber ihm blieb nichts anderes übrig. Und dann, als er zu beiden Seiten nur noch eine dunkle Wand erkannte, begann er sich auf die Notlandung vorzubereiten. Er befand sich in einem zum Glück recht breiten Hochtal, nur noch zweihundert Meter über dem Boden.
    Er schaltete die Kontrollbeleuchtung wieder ein, um die Instrumente ablesen zu können. Bei Tageslicht hätte er eine Landung allein nach Sicht riskieren können, jetzt wäre ein solches Vorhaben viel zu gewagt gewesen.
    Das Gelände rechts von einem Bach schien eben zu sein, wenigstens konnte Rhodan keine größeren Hindernisse ausmachen. Er drosselte die Geschwindigkeit immer mehr und verstellte die Düsen, damit der Schub nach unten wirkte. So konnte er den Gleiter zwar in der Luft halten, kam aber nicht mehr voran. Allmählich sank er weiter nach unten, bis die Kufen endlich mit einem Ruck den Boden berührten.
    Er schaltete alle Systeme ab und lehnte sich aufatmend in die Polster zurück. Vorerst war er in Sicherheit, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis die Verfolger ihn fanden. Bis dahin mußte er so weit wie möglich vom Gleiter entfernt sein.
    Er ruhte sich kurz aus, dann suchte er nach der Notverpflegung – und fand sie in einem Seitenfach. Einige der Dosen mit Nährflüssigkeit stopfte er in die Taschen. Auf Wasser konnte er verzichten, das würde er in den Bergen mit Sicherheit finden. Draußen dämmerte der Morgen, als er seinen Marsch ins Ungewisse begann.

17.
    Nach Norden zu wurde das Tal enger und der Bach noch schmaler. Dann endete es in einem runden Kessel, der von steilen Felshängen eingeschlossen wurde. Enttäuscht mußte Rhodan feststellen, daß er den Fußmarsch umsonst gemacht hatte. Hier gab es keinen Ausweg mehr, und er mußte zurück.
    Er setzte sich auf einen Stein, trank von dem kalten und frischen Wasser, ehe er eine der mitgenommenen Dosen öffnete und

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