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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niemals einem Bewußtsein aus einer anderen Galaxis begegnet. Erlauben Sie mir, Sie nicht mehr als meinen Diener zu betrachten, sondern als meinen Vertrauten und Freund. Bevor wir jedoch zurück nach Nopaloor in meine Klinik fliegen, werden wir eine Zwischenlandung unternehmen. Ich besitze einen privaten Wohnsitz hundert Kilometer vor der Stadt, dort werden wir bis morgen bleiben. Ich habe noch viel zu fragen, bevor wir uns nach Nopaloor begeben, wo man uns vielleicht stören könnte.«
    »Besteht für mich persönlich keine Gefahr mehr – ich meine, für meinen Bordinkörper?«
    »Selbstverständlich nicht! Ich habe Ihnen bei unserer ersten Begegnung oben im Hochtal offiziell die Flucht verziehen, und damit werden Sie außer Verfolgung gesetzt. Vielleicht glauben Sie, Ihr ehemaliger Herr, Hantscho, hatte noch einen Anspruch auf Bestrafung, aber das ist falsch. Immer der erste Herr, also ich, entscheidet über das Schicksal eines geflohenen Dieners. Sie können Hantscho also vergessen.«
    »Man wird mich demnach nicht mehr verfolgen?«
    »Nein.«
    Innerlich atmete Rhodan auf, wenn er auch noch nicht sicher sein konnte, in welchem Ausmaß Doynschto ihm helfen konnte und helfen wollte.
    Der Yaanztroner fragte: »War Ihr Aufenthalt im Drycnasch wirklich erfolglos?«
    »Leider ja. Ich hatte nur wenig Gelegenheit, mir das galaktische Archiv anzusehen, aber ich habe mehrere tausend Fotos studiert. Keines von ihnen zeigte meine Galaxis, die wir Milchstraße nennen. Dabei lagern in diesem Archiv mindestens zweihunderttausend Aufnahmen. Ob Sie Gelegenheit hätten, sie sich anzusehen?«
    »Ich hätte sie schon, aber wie sollte uns das weiterhelfen?«
    »Ich würde Ihnen das Aussehen beschreiben, das Spektrum und andere Daten geben und …«
    Doynschto winkte ungeduldig ab. »Es ist sinnlos, das sollten Sie mit Ihrem hervorragenden Verstand auch wissen. Aus jedem Winkel betrachtet, verändert sich auch das Aussehen einer Milchstraße. Selbst wenn es die Ihre wäre, Sie würden sie nicht auf den ersten Blick erkennen.«
    »Gibt es einen anderen Weg?«
    »Vielleicht gibt es einen, aber ich möchte jetzt noch nicht darüber sprechen. Jedenfalls will ich versuchen, Ihnen zu helfen. Aber Sie müssen verstehen, daß ich es mit einem Experiment verbinde, das einmalig in unserer Geschichte ist. Wenn es gelingt, wird mein Ruf als Wissenschaftler noch größer werden, als er ohnehin schon ist.« Er lächelte etwas verlegen. »Sie verstehen …?«
    »Ja, ich verstehe«, gab Rhodan zu und lächelte zurück.
    Der Gleiter verließ das Gebirge und überflog ebenes Gebiet. Ein breiter Strom zerschnitt die nur spärlich bebaute Landschaft, in der Rhodan vereinzelt Farmen erkennen konnte.
    Seiner Schätzung nach konnte Nopaloor höchstens noch hundertfünfzig Kilometer entfernt sein.
    Doynschto bestätigte seine Vermutung. »Wir werden die Zwischenlandung gleich vornehmen. Wir übernachten in meinem Landhaus und fliegen morgen weiter. Ich benötige Zeit zum Nachdenken. Niemand wird von unserem Aufenthalt erfahren.«
    Der Gleiter verlor an Höhe, als ein einsames, flachgebautes Haus an einem Berghang sichtbar wurde. Es lag an einem See. Dicht daneben hob sich die runde Betonfläche eines Landeplatzes ab.
    Rhodan war sich nicht darüber im klaren, ob Doynschto ihm wirklich helfen wollte oder ob der Yaanztroner nur an den Erfolg seiner Experimente dachte. Aber ihm blieb keine andere Wahl, als dem Wissenschaftler zu vertrauen. Wenn er jetzt noch einmal floh, gab es keinen Ausweg mehr für ihn.
    Wenn er nur wüßte, welches Experiment Doynschto plante!
    Sie verließen den Gleiter, als dieser gelandet war. Den kurzen Weg bis zum Haus legten sie zu Fuß zurück. Rhodan sah auf den ersten Blick, daß es sich um einen fürstlichen Besitz handelte, wenn man terranische Verhältnisse zum Vergleich nahm. Die Villa wurde von Hunderten Quadratkilometern Wildnis umgeben, und was war in modernen Zivilisationen schon wertvoller als unberührte Wildnis?
    »Ihre neue ID-Marke weist Sie als einen freien Diener aus«, sagte Doynschto und lächelte ein wenig säuerlich. »Niemand wird Sie fragen, was Sie hier suchen. Sie sind ein freier Bordin, der vielleicht einen Vertrag mit mir schließen möchte.« Er sah Rhodan von der Seite her an. »Ich würde zu gern wissen, wie Sie das mit dem Tausch der ID-Marken bewerkstelligen konnten. Es wäre eine Information, die Sie reich machen könnte.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Wie könnte ich jemanden verraten, der mir

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