Silberband 078 - Suche nach der Erde
Maahks dicht an dicht. Sie schienen zu ahnen, dass die Terraner entkommen wollten. Schon von weitem fauchten ihnen aus den Strahlern der Wasserstoffatmer gefährliche Salven entgegen.
»Wir müssen durch, da hilft alles nichts!«, knirschte Atlan. »Ich bleibe bei meinem Paralysator, aber wer will, kann auf Impulsstrahler umsteigen.«
Sie rückten vor, so rasch sie konnten. Sie feuerten im Laufen, und ihre Schüsse zeigten Wirkung. Niemand hatte Atlans Erlaubnis genutzt. Nach wie vor erklang von Seiten der Terraner nur das feine Singen der Paralysestrahler. Die Maahks stürzten nieder, und die reglosen Körper der Bewusstlosen bildeten Wälle, hinter denen die, die noch nicht getroffen worden waren, sich nicht rühren konnten. Es war ein heilloses Durcheinander. Der Qualm, den die wilde Schießerei der Maahks erzeugt hatte, kam den Fliehenden zu Hilfe. Sie benutzten ihn wie eine Nebelwand, die sie den Blicken des Gegners entzog. Nach drei Minuten war die Gangkreuzung überwunden. Im Laufschritt drangen Atlan und seine Begleiter in den Zweiggang ein. Kurze Zeit später gelangten sie in die Hangarschleuse, in der sechs geräumige Maahk-Beiboote in ihren Halterungen hingen. Es war still ringsum. Die Maahks schienen für den Augenblick abgeschlagen zu sein. Das schwere Schleusenschott schloss sich hinter den Menschen.
Atlan blickte sich um, und dabei machte er die entsetzliche Entdeckung. Sie waren nur noch zu dritt! Linus Macey und Esto Conschex waren spurlos verschwunden.
»Die Maahks müssen sie abgedrängt haben!«, entfuhr es Thelnbourg. »Wir müssen hinterher!«
Ein scharfer Befehl des Arkoniden hielt ihn zurück. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wie die Maahks hausen, kann das Schiff jeden Augenblick explodieren. Nooham! Machen Sie mit Thelnbourg eines der Boote startklar. Sie kennen sich mit dieser Art von Fahrzeugen aus, nicht wahr?«
»Bis ins Letzte, Sir.«
Nooham wählte das nächstliegende Fahrzeug. Das Luk wurde aufgeklappt. Nooham und der Wissenschaftler verschwanden im Innern des tropfenförmigen Beiboots. Atlan hörte das Summen des anspringenden Feldtriebwerks. Das Boot löste sich aus der Halterung und glitt in den eigentlichen Hangarraum hinab, den Bug auf das schwere Schott der Außenschleuse gerichtet. Der Arkonide hielt den Blick in die andere Richtung gewandt. Wenn die Maahks ihnen nachsetzten, mussten sie durch die Innenschleuse kommen. Er hatte den Strahler schussbereit. Von diesem Augenblick an ging es ums Ganze. Über Helmfunk rief er in kurzen Abständen nach Conschex und Macey, aber er bekam keine Antwort. Schweren Herzens gewöhnte er sich an den Gedanken, dass die beiden Männer den entfesselten Maahks zum Opfer gefallen waren.
Dann kam der Augenblick, in dem er den Boden unter den Füßen erzittern fühlte. Irgendwo im Leib des mächtigen Schiffs war es zu einer Explosion gekommen. Die randalierenden Maahks mussten in die Nähe der Generatorenstation vorgedrungen sein. Wenn sie das Feuer auf die Plasmatanks eröffneten, war es um Chruq-Khajims Flaggschiff geschehen.
Plötzlich sah er die schwere Metallfüllung des Innenschotts aufleuchten. Er sah, wie der schmelzende Werkstoff Blasen zu werfen begann. In seinem Helmempfänger schrie es: »Vorsicht! Die Maahks greifen an!«
Das war Noohams Stimme. Atlan warf einen raschen Blick rückwärts. Das startbereite Beiboot lag unmittelbar vor dem äußeren Schleusenschott. Das Hauptluk stand noch immer offen. Er konnte es mit knapp einem Dutzend Schritten erreichen. Noch gab es keine ernsthafte Gefahr.
Das Innenschott rutschte prasselnd und zischend in sich zusammen. Aus Lachen geschmolzenen Stahls stiegen glühende Metalldämpfe. Durch den Nebel hindurch erblickte Atlan eine Horde von Maahks, die draußen darauf lauerten, dass die Schottöffnung sich so weit abkühlte, dass sie weiter vordringen konnten. Ein dicker Energiestrahl fauchte in die Schleuse und zischte wenige Meter an dem Arkoniden vorbei. Er ging in Deckung und erwiderte das Feuer. Die Maahks waren zu störrisch, um zurückzuweichen. Sie bildeten eine solide Mauer. Wen Atlans Salve traf, der sank zu Boden. Aber im Nu trat ein anderer an seine Stelle.
»Kommen Sie, Sir!«, drängte es in Atlans Helmempfänger. »Sie können nichts mehr retten!«
Das war wiederum Noohams Stimme. Eine zweite Detonation, kräftiger und näher als die erste, erschütterte das Gefüge des mächtigen Raumschiffs. Der Arkonide sah sich um und sicherte. Der Augenblick war gekommen. Nooham
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